86-jährige Rheinenserin Opfer eines schweren Betrugs

Artikel vom 10. November 2020

Rheine  – Eine 86-jährige Frau aus Rheine ist am Donnerstag (05.11.2020) Opfer eines schweren Betrugs geworden. Die Geschädigte händigte an ihrer Haustür einer unbekannten Person Bargeld und Schmuck in Höhe eines höheren fünfstelligen Betrags aus. Die 86-Jährige erhielt am Vormittag einen Anruf von einer weiblichen Person, die sich als Mitarbeiterin einer staatlichen Einrichtung ausgab. Sie behauptete, der Sohn der Geschädigten habe einen Unfall verursacht, bei dem ein neunjähriges Kind lebensgefährlich verletzt worden sei. Die Anruferin fragte die Rheinenserin dann nach ihren Vermögensverhältnissen aus. Im Anschluss sammelte die Geschädigte ihr Bargeld und Schmuck zusammen. Am Nachmittag erschien an ihrer Haustür eine junge Frau. Die 86-Jährige händigte ihr das Geld und die Wertgegenstände aus. Die Abholerin wird als ein „junges Mädchen“ beschrieben. Sie war etwa 1,60 Meter groß, sehr schlank und trug lange, blonde Haare, die zu einem Zopf zusammengebunden waren. Sie trug eine Jeanshose, eine Jacke und eine Stoffmaske. Die Rheinenserin ist damit Opfer einer der Polizei bekannten Betrugsmasche geworden – dem „Schockanruf“. Dabei wird der oder dem oftmals älteren Angerufenen beispielsweise von einem angeblichen Unfall berichtet, in den ein naher Verwandter verwickelt sein soll. Es wird behauptet, dieser brauche Geld, um etwa eine Strafe zu verhindern. Im Bereich Rheine hat es in den vergangenen Tagen mindestens sechs weitere Betrugsversuche durch einen solchen „Schockanruf“ gegeben. Die wurden bei der Polizei angezeigt. Die Dunkelziffer ist in diesem Bereich hoch. Einen ähnlichen Fall hatte es am Freitag (30.10.2020) in Emsdetten gegeben. Dort täuschte ein Betrüger ebenfalls eine Notlage vor. Er gab sich als Arzt eines Krankenhauses aus und behauptete, der Sohn der Geschädigten würde mit schweren Symptomen einer Corona-Erkrankung auf der Intensiv-Station liegen. Nur ein teures Medikament könne helfen. Die Angerufene wurde in diesem Fall skeptisch – ein Betrug fand nicht statt. Die Polizei rät an Menschen, die von unbekannten Personen angerufen werden, sofort aufzulegen, und die nächstgelegene Polizeiwache zu informieren. Betrüger versuchen immer wieder auf solche und ähnliche Maschen an Geld zu kommen – etwa, indem sie „Schockanrufe“ tätigen, sich als „falsche Polizisten“ ausgeben oder den „Enkeltrick anwenden“. Die Polizei appelliert: Glauben Sie diesen Anrufern nicht! Übergeben Sie niemals Geld an eine unbekannte Person!

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