ADAC-Rettungshubschrauber aus Rheine war wieder über 1200-mal im Einsatz „Christoph Europa 2“ fliegt gegen die Zeit und für das Leben

Artikel vom 2. Januar 2016  

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Foto©ES Media Spelle

 

De r von der ADAC-Luftrettung in Rheine stationierte Rettungshubschrauber (RTH) „Christoph Europa 2“ war im verstrichenen Jahr wieder über 1200 Mal im Einsatz. Die Maschine ist jeden Tag von 7 Uhr bis Sonnenuntergang einsatzbereit. „Christoph Europa 2″ fliegt in einem Radius von 70 Kilometern für die Notfallrettung in die Gebiete der Landkreise Grafschaft Bentheim, Cloppenburg, Emsland, Osnabrück, Steinfurt, das nördliche Nord-Rhein-Westfalen und die benachbarten Niederlande.

hlw Rheine. Mit der Indienststellung von „Christoph 1“ am 1. November 1970 in München-Harlaching initiierte der ADAC den Ausbau des öffentlich-rechtlichen Luftrettungsdienstes in der Bundesrepublik. Mit 51 modernen Hubschraubern an 37 Stationen ist der ADAC einer der größten Luftrettungsorganisationen Europas. Hinzu zählen sechs Intensivtransport-Hubschrauberstationen. Zwei Stationen befinden sich im Ausland: „Christophorus Europa 3″ in Suben (Österreich) und „Lifeliner Europa 4“ in Groningen (Niederlande).

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Die Bundesrepublik Deutschland verfügt heute über ein flächendeckendes Netz von Rettungshubschraubern, die täglich zu ihren Einsätzen starten. Dieses weltweit vorbildliche Rettungssystem unterstützt nicht nur den bodengebundenen Rettungsdienst, sondern sichert darüber hinaus auch die Versorgung von Patienten in für Rettungs- und Notarztwagen schlecht erreichbarem Gelände.

Die „Gelben Engel” leisten in ganz Deutschland qualitativ hochwertige medizinische Versorgung für die Patienten im Zusammenspiel mit größtmöglicher Sicherheit im Flugbetrieb. Für extreme Einsatzbedingungen in den Bergen oder auf See sind einige der ADAC-RTH mit Winden ausgerüstet. Die ADAC-Luftrettung verfügt über einen großen Erfahrungsschatz als ziviler Operator bei Windeneinsätzen. Der hohe Stellenwert der Luftrettung ist heute unbestritten.

Im Jahr fliegen die ADAC-RTH mehr als 52 500 Rettungseinsätze. Bis heute waren es weit über 800 000 Einsätze. 50 Prozent der Einsätze sind internistische Notfälle, ca. zehn Prozent Verkehrsunfälle. Der ADAC-RTH „Christoph Europa 2“ in Rheine ist auf dem Deck des Parkhauses an der Lindenstraße stationiert. Die moderne Maschine verfügt über eine spezielle Ausrüstung. Der RTH fliegt in der Luftrettung mit Notarzt Primär- und Sekundär-Einsatze.

Wenn sich ein Verkehrsunfall ereignete hat oder ein Herzinfarkt, Schlaganfall sowie sonstige lebensbedrohliche Situationen eingetreten sind und der RTH über „110“ (Polizei) und „112“ (Feuerwehr, Notarzt und Rettungsdienst) alarmiert wurde, steigt „Christoph Europa 2“ in rund einer Minute auf. Dann kann Menschen, die sich in Gefahr befinden, schnellstens geholfen werden. Entscheidend ist hierbei, dass beim Notruf genaue Angaben gemacht werden: Was wie, wann und wo ist passiert? Wie viele Verletzte mit welcher Verletzungsart gibt es, brennt es, sind Personen eingeklemmt, verschüttet oder vermisst?

Nach der Alarmierung über die Leitstelle nimmt der RTH einen der neun Luftrettungsassistenten der Rheiner Feuerwehr und einen der 15 Notärzte vom Mathias-Spital an Bord. „Wenn wir dann die Einsatzstelle anfliegen, wirbelt unsere drei Tonnen schwere Maschine schon mal Gegenstände auf oder weht sie um. Aber nicht immer ist an den Einsatzstellen genügend Freiraum für die Landung vorhanden. Besonders Autofahrer, die im letzten Moment unter dem Helikopter herfahren, sind ein großes Risiko und verzögern unseren Einsatz“, bemängelt die erfahrenen Piloten.

Die Luftretter bitten bei Unfällen oder Notfällen, wenn Rettungsdienst, Polizei oder Feuerwehr noch nicht vor Ort sind, Warnblinkanlagen oder Blinkleuchten einzuschalten. Dabei dürfe aber nicht in nicht in Richtung des anfliegenden RTH geleuchtet werden. „Wenn wir Häuserzeilen oder einzelne Wohnhäuser anfliegen, sollen sich Personen durch winken bemerkbar machen. Es können auch weiße oder grellfarbene Tücher geschwenkt werden, die aber sicher gehalten werden müssen. Immer noch fehlten an vielen Gebäuden die Hausnummern“, bemängeln die Piloten, die erneut darum bittet, diese deutlich sichtbar anzubringen.

Der RTH „Christoph Europa 2“ übernimmt ebenso einen schnellen und schonenden Transport mit höchstmöglicher Versorgung in Spezialkliniken. Bei längeren Anfahrtswegen in ländlichen Regionen für den Rettungsdienst kommt die schnellste Hilfe dann aus der Luft. Der RTH erreicht zum Beispiel Nordhorn oder Lingen in nur fünf Minuten.

In „Erster Hilfe“ (EH) ausgebildet kann jeder vor Eintreffen der Rettungsmittel lebensrettend eingreifen: Allein schon die stabile Seitenlage, das Stillen von starken Blutungen und die Kontrolle der Atmung sind hier lebensentscheidend. Eine erforderliche und eingeleitete Widerbelebungsmaßnahme mit Beatmung und Herzdruckmassage muss solange weitergeführt werden, bis der Rettungsdienst und/oder Arzt vor Ort eintreffen. Wer in „Erster Hilfe“ nicht mehr ganz fit ist, sollte sich bei den Hilfsorganisationen zur nur drei Stunden dauernden „Erste Hilfe Fresh up“ anmelden, oder aber die komplette „Erste Hilfe“ lernen.

 

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