Bevölkerungsschutz durch INDUTAINER IBCs (Video)

Artikel vom 7. März 2017 46846

Das Unternehmen INDUTAINER GmbH aus Greven hat nach einer Anfrage der Feuerwehr aufgrund des LKW-Anschlags in Nizza und vor dem Anschlag in Berlin zu mobilen, nicht ortgebundenen Straßensperre ein System entwickelt. Dies wurde jetzt auf dem Übungsgelände des Fahrtechnik und Ausbildungszentrums (FAZ) in Salzbergen-Holsterfeld erfolgreich getestet.

Salzbergen/Greven. Die INDUTAINER GmbH hat ein System entwickelt, mit dem schnell mobile Straßenbarrikaden errichtete werden können. Geschäftsführer Martin Siegbert hat mit dem Leiter des FAZ Ewald Rühlmann einen Termin auf dem Gelände hinter Raststätte Holsterfeld vereinbart. „Der erste Test verlief sehr erfolgreich“, resümierte Rühlmann.

Nachdem die Straßensperre in kurzer Zeit aufgebaut worden war, erklärte Siegbert: „Ziel ist es, für Veranstaltungen einen leichten, faltbaren Container, der mit 1200 Liter Wasser gefüllt wird, zur Verfügung zu stellen. Dieser reduziert den logistischen Aufwand, der z. B. bei starren Containern, mit Sand gefüllten Big Bags oder Betonklötzen besteht, erheblich.“ Bei der mobilen Straßensperre müsse die Möglichkeit bestehen, eine Rettungsgasse für Einsatzkräfte zu bilden. Und dieses mit möglichst geringem Aufwand und in kurzer Zeit.

Der erste Test der INDUTAINER IBCs unter realen Bedingungen auf dem Gelände des FAZs in Holsterfeld wurde mit einem unbesetzten, mit Kamerad und Messgeräten ausgestatteten Mercedes (1,7 Tonnen) durchgeführt. Den Wagen, von dem im Vorfeld sämtliche Flüssigkeiten abgelassen worden waren, schob ein anderes Fahrzeug an. In sicherer Entfernung stoppte das Schubfahrzeug und der Testwagen fuhr autonom mit 65 km/h in die mobile Straßensperre, bestehend aus acht nebeneinander, fest miteinander verbundenen INDUTAINER IBCs.

Der Crash wurde von einem KFZ-Sachverständigen begleitet. Ewald Rühlmann sagte als Beobachter: „Der Pkw wurde durch die INDUTAINER IBC Straßensperre ausreichend ausgebremst und die Weiterfahrt verhindert. Sehr positiv ist, dass sich beim Aufprall des Wagens auf die mobile Straßensperre kaum lose Bauteile gelöst haben, die Personenschäden verursachen könnten.“

Martin Siegbert ergänzte: „Die mit über acht Tonnen Wasser gefüllten INDUTAINER IBCs haben drei Kraftaufnahmezonen. Im vorderen Bereich haben sie einen Kraftschluss über Vernähungen und Stecksystemen mit Kanthölzern. Im mittleren Bereich haben wir jeweils ein 1000 kg Kammersystem. Im Grunde genommen ist es ein wassergefüllter Airbag. Im hinteren Bereich haben wir wieder einen Kraftschluss wie im vorne.“

Ziel sei es, den Pkw aufzuhalten und so abzubremsen, dass keine Personen gefährdet würden, betonte Siegbert, der sagte: „Die INDUTAINER IBC werden im Stecksystem mit Gewebelaschen in Verbindung mit Kanthölzern miteinander verbunden, sodass eine feste Endloskette entsteht.“ Die Vorteile seien: ein Leergewicht von sieben Kilogramm, ein Aufnahmevolumen von rund 1.200 Liter Wasser, ein fester, textiler Boden und ein Oberboden mit verschließbarem Einfüllstutzen. Die Aufbauzeit mit einer Person betrage ca. 30 Sekunden. Eine  Mehrfachnutzung sei möglich. Zusammengelegt könnten acht INDUTAINER IBC in einem PKW (Combi) angeliefert werden.

Weitere Vorteile seien der einfache, selbsterklärende Aufbau des Systems, das von einem Laien problemlos erfolgen könne, so Siegbert. Für die Bildung einer Rettungsgasse könnte in der Reihe der INDUTAINER IBCs z. B. in der Mitte eine ca. 2,5 Meter breite Spur freigehalten und mit einer Absperrkette gesichert werden. Weiter Informationen können unter www.indutainer.com/ abgerufen werden.

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