Ehemalige polnische KZ-Häftlinge zu Gast in Lingen Zeitzeugen berichten in Schulen

Artikel vom 19. Juni 2018

 

Für zwei Wochen sind in Lingen auf Initiative des Maximilian-Kolbe-Werks ehemalige polnische KZ-Häftlinge zu Gast im Ludwig-Windthorst-Haus (LWH). Als Zeitzeuginnen berichteten sie in Schulen im Emsland und in der Grafschaft Bentheim von ihren unfassbaren Erlebnissen aus Ghettos und Konzentrationslagern.

hlw Lingen. Man sieht es ihnen auf den ersten Blick nicht an, doch Krystyna Budnicka, Urszula Koperska, Jόzefa Posch-Kotyrba, Maria Stroinska und Irena Szczurek haben die Gräueltaten in den Ghettos Warschau und Brody sowie den Konzentrationslagern  Auschwitz-Birkenau, Sachsenhausen, Katowice-Myslowice, Kietrz, Bogumin, Rybnik, Gorzyce Maie, Potulice und Blankenburg erlebt. Als kleine Kinder waren sie hier während der Zeit des Nationalsozialismus als Häftlinge eingesperrt. Wie durch ein Wunder überlebten die fünf Polinnen den Holocaust.

Lingens Erster Bürgermeister Heinz Tellmann hieß die Gäste aus Polen im Rahmen ihres Besuchs im Historischen Rathaus herzlich willkommen. „Ich habe großen Respekt davor, dass Sie nach alldem, was Ihnen widerfahren ist, die Kraft und Energie haben, zu uns zu kommen und von den von ihnen erlebten Schandtaten berichten“, zeigte sich Tellmann von den Schicksalen der drei Frauen tief gerührt.

Die fünf Damen, die von 1932 bis 1938 in Polen geboren wurden, erklärten, dass sie zu der Generation gehörten, die nicht umzubringen sei. „Wir wissen, wofür man lebt“, sagte Maria Stroinska und stellte heraus, wie wichtig die Besuche von Zeitzeugen gerade in der heutigen Zeit seien.

Marianne Drechsel-Gillner übersetzte die Worte von Tellmann, der den ehemaligen KZ-Häftlingen für ihren Besuch und ihr Engagement seinen großen Dank und seine Anerkennung aussprach. Zugleich dankte er dem LWH, das diesen Austausch seit Jahren unterstützt und die Kontakte zum Maximilian-Kolbe-Werk pflegt. Tellmann lobte ebenso das Engagement von Studienleiterin Agnes Kläsener.

Während ihres Aufenthaltes in Lingen besuchten die Zeitzeuginnen die Innenstadt und Umgebung Lingens, das Franziskus-Gymnasium in Lingen, Windthorst-Gymnasium in Meppen und das Gymnasium in Nordhorn, Schulen, wo sie aus ihrem bewegten Leben berichteten. Darüber hinaus besuchten sie Emsflower in Emsbüren und Neuharlingersiel an der Nordseeküste.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.