Erste Flüchtlinge wechseln nach Aschendorf Neue Notunterkunft geht in Nutzung

Artikel vom 19. Januar 2016 Meppen/Aschendorf. Ab Dienstag, 19. Januar, werden die ersten 40 Flüchtlinge aus der Notunterkunft in Lingen in die ehemaligen ADO-Hallen in Aschendorf umziehen. Es folgen am 20. Januar weitere 124 Männer, Frauen und Kinder aus der Unterkunft in Sögel sowie am 21. Januar zusätzliche 155 Personen aus der Notunterkunft in Meppen. Damit befinden sich insgesamt 319 Flüchtlinge, die per Amtshilfeersuchen des Landes Niedersachsen dem Landkreis Emsland zugeteilt wurden, in der neu eröffneten Notunterkunft. 

ADO Registrierung

Landrat Reinhard Winter (r.) und Landtagspräsident Bernd Busemann (2. v. r.) im Gespräch mit Helferinnen in der Kleiderkammer, die in der Notunterkunft eingerichtet wurde. (Fotos: Landkreis Emsland)

 

 

„Im Ergebnis konnte der ausgesprochen ambitionierte Zeitplan für die Einrichtung der ADO-Hallen zur Notunterkunft damit umgesetzt werden“, sagte Landrat Reinhard Winter beim gemeinsamen Termin mit Kreisausschuss und Presse am neuen Standort. Noch bis 15. Februar wird das Amtshilfeersuchen gültig sein. Im Anschluss daran greift eine mit dem Land verhandelte Nachfolgeregelung für den Betrieb der Notunterkunft für 1000 Flüchtlinge in Aschendorf. Dies geschieht im Rahmen einer Verwaltungsvereinbarung, die die wesentlichen Eckpunkte bitte ergänzen enthält. Diese Vereinbarung soll bis Ende 2015 andauern.

Bislang sind verschiedene Arbeiten in den ehemaligen ADO-Hallen durchgeführt worden, darunter die Reinigung der Hallen, Maurerarbeiten, Trockenbauarbeiten, Heizungs- und Sanitärarbeiten sowie Elektroarbeiten. Darüber hinaus wurden Betten und Bauzäune, die als Trennwände dienen sollen, aufgestellt. Überdies wurden insgesamt zwölf Sanitär-Container installiert und ein Verpflegungsbereich für 500 Personen geschaffen. Darüber hinaus wurden die Büroräume für das Deutsche Rote Kreuz, das die Einrichtung leiten wird, die Ärzte und die Polizei, die vor Ort eine Dienststelle vorhalten wird, eingerichtet. Auch die künftige Reinigung der Unterkunft wurde per Ausschreibung an eine Osnabrücker Firma vergeben. Sicherheitsdienst und Catering werden nach Ausschreibung Anfang Februar bestimmt. Bis zur endgültigen Entscheidung wird die Firma Securitas, die hier bislang an allen Notunterkünften im Einsatz war, den Dienst übernehmen. Die Firma Menü 2000 zeichnet in diesem Zeitraum für die Versorgung der Flüchtlinge verantwortlich.

Insgesamt rund 50 Mitarbeiter werden künftig für den Betrieb der ADO-Hallen zuständig sein, davon u. a. rund 16 vom Sicherheitsdienst, etwa 30 DRK-Mitarbeiter und weitere sieben Polizisten im Schichtdienst, von denen zwei Polizisten von morgens sieben Uhr bis abends 21 Uhr vor Ort sein werden.

ADO Kleiderkammer

Hier werden ankommende Flüchtlinge registriert: Landrat Reinhard Winter (4. v. l.) und DRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Hövelmann (3. v. l.) besichtigten gemeinsam mit dem Kreisausschussmitgliedern die Gegebenheiten vor Ort.

 

Durch die Inbetriebnahme der Unterkunft in Aschendorf ist es möglich, die derzeit als Unterkunft genutzten Sporthallen wieder für den Schul- und Vereinssport frei zu machen. Die erste Halle, die wieder für ihre eigentlichen Zwecke genutzt werden kann, ist die Sporthalle der Berufsbildenden Schule Wirtschaft in Lingen. Sie steht ab Montag, 18. Januar, wieder der Schule und den Vereinen zur Verfügung. Die weiteren Hallen in Meppen und Sögel werden in den kommenden Wochen nach Rückbau und Abnahme für den Schul- und Vereinssport freigegeben werden können.

Aktuell befinden sich im Landkreis Emsland rund 4000 Flüchtlinge im Leistungsbezug nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, d. h. sie sind registriert und erstuntersucht. Zusätzlich zu den Flüchtlingen, die im Amtshilfeverfahren in den Landkreis Emsland kommen und nun künftig in Aschendorf untergebracht werden, werden auch Zuweisungen per Quote vorgenommen. Nach Stand 12. Januar sind dies bis Ende März 2283 Flüchtlinge, die die emsländischen Kommunen aufzunehmen haben. „Dies bedeutet, dass den Städten und Gemeinden bis Ende des ersten Quartals wöchentlich 250 Personen zugehen werden“, erläutert Winter.

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