Kinder befassten sich unbefangen mit Sterben und Tod

Artikel vom 5. Mai 2015 IMG_3622

Schapen – „Der Himmel geht über allen auf…“ mit diesem verheißungsvollen Lied begannen die Kinder der vierten Klasse der Ludgerus-Grundschule in Schapen die Tage in der Projektwoche zum Thema „Hospiz macht Schule“.

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Auf einfühlsame und kindgerechte Weise haben es die acht ehrenamtlichen Hospizhelferinnen des ökumenisch-ambulanten Hospizes aus Rheine verstanden, das Tabu-Thema „Tod“ zu thematisieren. So wurde anhand der Verwandlung einer Raupe zum Schmetterling der erste Thementag über das „Werden und Vergehen“ als lebensnotwendiger Prozess behandelt. An den folgenden Tagen beschäftigten sich die Kinder in Kleingruppen auf spielerische und kreative Weise mit „Krankheit und Leid“, „Sterben und Tod“ über das „Traurig sein“ bis hin zu „Trost und Trösten“. So erzählte eine Krankenschwester vom Umgang mit schwerstkranken Menschen und Bestatter Hermann Brinker berichtete im Rahmen des Besuchs des Schapener Friedhofs von seiner Arbeit. Pfarrer i.R. Joachim Kern feierte mit den Viertklässlern einen Gottesdienst unter dem Thema „Krankheit und Heilen“. Hier konnten die Kinder etwas von der Hoffnung der Glaubenden erfahren. „Bei vielen Eltern stößt die Projektwoche zunächst auf Skepsis“, berichtete Marita Brundiers vom Hospizteam aus ihren Erfahrungen. Jedoch zeige sich, dass sich die Kinder engagiert, neugierig und unbefangen für diese Themen öffnen, um die sie bewegenden Fragen behutsam von eigens qualifizierten Hospizmitarbeiterinnen beantwortet zu bekommen. In Gesprächen zwischen Eltern und Hospizlern beim Abschlussfrühstück wurde deutlich, dass durch die Kinder das Tabu-Thema in die Familien hineingetragen und aufgebrochen werden kann. Zum Abschluss des letzten Thementages konnten die Kinder mit Hilfe eines Tanzes erfahren, dass Trost und Trauer – wie schwer sie anfangs auch wiegen mögen – mit der Zeit leichter werden können und Fröhlich sein wieder möglich wird. Mit diesem Wissen beendeten die Kinder die eindrucksvolle Woche und konnten so erfahren, dass – wie schon morgens gesungen – der Himmel über allen aufgeht.

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