Metropoli überreicht historische Filmdokumente

Artikel vom 10. Dezember 2019 Rheine. Einen Karton mit besonderem Inhalt überreichte heute Heinz Schulte, Inhaber des Metropoli im Beisein seiner Tochter Ines Buzzetto an Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann und Stadtarchivar Maik Angerhausen. 147 Daten-CDs mit umfassendem Filmmaterial inklusive eines ausführlichen Findbuchs mit den Filmtiteln, einer Kurzbeschreibung des Inhalts sowie Angaben zu Autoren und Rechten, sauber beschriftet und verpackt, wechselten heute vom Metropoli in das Stadtarchiv Rheine. Die Originalfilme hat der passionierter Filmer Schulte in vielen Jahren erworben, geschenkt oder zur Digitalisierung überreicht bekommen. „Ein unschätzbarer Wert“, wie auch Bürgermeister Lüttmann weiß, „beleuchtet doch die Sammlung verschiedenste Aspekte unserer Stadt- und Regionalgeschichte.“ Zumal der älteste Bewegtfilm von 1920 ist. In liebevoller und jahrelanger Arbeit hat Schulte die alten Filmrollen gereinigt, restauriert und für die Nachwelt digitalisiert. Eine Mammutaufgabe, für die man nicht nur viel Herzblut, sondern ebenfalls über das nötige Knowhow und die passende Technik verfügen muss.

Schultes Erfolg gibt ihm recht. Weit über die Rheinenser Grenzen hinweg ist er nicht nur als Filmer, sondern vor allem auch als Filmrestaurator bekannt und in der Fachwelt geschätzt. Bereits im Jahr 2016 erhielt er für sein besonderes Engagement den Bürgerpreis der Stadt Rheine verliehen. In der kommenden Woche nun ehrt ihn der Kreis Steinfurt mit dem Kulturpreis.

Dennoch denkt Heinz Schulte noch nicht ans Aufhören. Neben den vielen Projekten, die zurzeit noch auf seinem Tisch liegen, warten noch unzählige alte Filmrollen darauf für die Nachwelt restauriert und digitalisiert zu werden. Seine Tochter Ines Buzzetto unterstützt ihren Vater bei der Dokumentation des Bestands und wird auch in nächster Generation dafür Sorge tragen, dass die vielen Dokumente nicht verloren gehen.

Die neuen Daten-CDs, die an das Stadtarchiv Rheine überreicht wurden, umfassen 384 historische Filme, zumeist ungeschnitten, die das Leben in und um Rheine anschaulich dokumentieren. Von Hochzeiten, über Feste und Veranstaltungen zeigen die Aufzeichnungen von 1920 bis zur Gegenwart den Wandel der Stadt, die politischen Strömungen, aber auch die wechselvolle Geschichte der Emsstadt. Besondere filmische Leckerbissen sind auch dabei, wie beispielsweise die Einweihung der Hünenborg 1927, die mit einer Handkamera gedreht wurde, das hundertjährige Jubiläum der Eisenbahn 1956 oder aber der Film „Weißes Gold“ von Klaus und Michael Hedderich, ein Film, der auf dem Flohmarkt gefunden und als erster Film im heutigen Metropoli digitalisiert und gespielt wurde.

Wie Stadtarchivar Maik Angerhausen betont soll der nun insgesamt ca. 400 Datenträger umfassende filmische Bestand zukünftig im Stadtarchiv für die Öffentlichkeit verfügbar gemacht werden. „Dabei wollen wir keine Videothek werden“, so Angerhausen. „Vielmehr sollen die Filme zu Studienzwecken direkt im Stadtarchiv für interessierte Besucher nutzbar gemacht werden. Eine Ausleihe wäre allein schon aufgrund der Filmrechte nicht ganz unproblematisch.“

 

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