Neue Feuerwehr in Laar geründet Ortsbrandmeister Henk Hesselink leitet neue Wehr Landesbranddirektor Schallhorn lobt Gemeinde für Weitsicht

Artikel vom 23. Oktober 2017 Während man sich vielerorts im Lande Sorgen um den Nachwuchs in den Freiwilligen Feuerwehren  macht und evtl. sogar Wehren streichen will, hat im Landkreis Grafschaft Bentheim die Samtgemeinde Emlichheim im Ortsteil Laar eine neue Wehr gegründet. Nachdem im Jahr 2011 die Kommune erste in der Grafschaft einen Feuerwehrbedarfsplan hat ausarbeiten lassen, war die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr für Laar im Gespräch.

Laar (Nds). Bereits 2012 wurde in der Gemeinde an der Grenze zum niederländischen Coevorden mit dem Aufbau einer eigenen Wehr begonnen. Der neue Ortsbrandmeister Henk Hesselink und sein Stellvertreter Rainer Langius sowie die 27 Einsatzkräfte – teilweise Doppelmitgliedschaft mit der Freiwillige Feuerwehr (FF) Emlichheim – sind ehrenamtlich für den Brandschutz in der rund 2300 Einwohner zählenden Gemeinde zuständig. Die FF Laar verfügt über ein Tanklöschfahrzeug 16/25 und ein Mannschaftstransportfahrzeug.

Die FF Laar ist zunächst in einer Fahrzeugbox auf dem Gelände der Raiffeisen Ems-Vechte untergebracht. Derzeit beschäftigt sich eine Projektgruppe mit der Suche nach einem Standort für ein geeignetes Feuerwehrhaus. Wirtschaftlicher Eckpfeiler der Gemeinde Laar ist die Raiffeisen Ems-Vechte als wichtiger Handelspartner für die Landwirtschaft in der Region und das GVZ Europark. Es ist ein großes Industriegebiet an der deutsch-niederländischen Grenze zwischen Coevorden und Emlichheim mit Hafen und öffentlichem Bahnterminal. Die Raiffeisen Ems-Vechte ist ein wichtiger Handelspartner für die Landwirtschaft in der Region. Im Ortskern von Laar befindet sich eine Grundschule mit unmittelbar angrenzendem Kindergarten.

Bei der offiziellen Gründungsfeier der FF Laar erklärte Kreisbrandmeister Uwe Vernim: „Im Landkreis Grafschaft Bentheim gibt es nun 20 FFs.“ Vernim wies daraufhin, dass auch in Itterbeck (Samtgemeinde Uelsen) eine FF im Aufbau sei. Derzeit verfüge die Kreisfeuerwehr über insgesamt 1063 Einsatzkräfte. Der Bürgermeister von Laar, Gerhard Trüün, stellte neben den Sicherheitsaspekten ebenso die positive Bedeutung der Gründung der FF Laar für die Dorfgemeinschaft in Laar heraus. Er wünschte allen Einsatzkräften in der FF, dass sie nie gebraucht würden, und wenn, dass sie stets heil zurückkämen.

Für die Leiterin des Fachbereiches Sicherheit und Ordnung der Kreisverwaltung Stefanie Geiger war die Gründung der FF Laar ein historisches Ereignis. Andernorts werde über die Zusammenlegung von Feuerwehren gesprochen, in der Grafschaft Bentheim würden neue FFs gegründet. Der Vizepräsident des LFV, Andreas Tangemann, betonte, dass die Kommunen leistungsstarke Feuerwehren aufstellen müssten. Für die sich in der FF ehrenamtlich einbringenden Frauen und Männer sei dieser Dienst ein zweiter Beruf, in dem sie alles können müssten. Dies koste den Gemeinden viel Geld, was aber sicher angelegt sei.

Landesbranddirektor Jörg Schallhorn erklärte: „Die Arbeit in der FF ist motivierend, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. In Laar hat die Samtgemeinde Emlichheim mit der Gründung der FF Laar Weitsicht gezeigt.“ Schallhorn unterstrich, dass gerade bei Einsätzen jeder immer den Blick auf den Nächsten haben müsse.

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