Politische Grabenkämpfe nicht auf dem Rücken der Arbeiter austragen Stegemann: Enttäuscht über Kritik an ANF – Müssen tatsächliche Aufgaben lösen

Artikel vom 29. März 2017 Die jüngste Kritik an der Arbeit der Brennelementefabrik ANF in Lingen ist beim CDU-Bundestagsabgeordneten Albert Stegemann auf Unverständnis gestoßen. „Mit Sorge beobachte ich eine zunehmende Ignoranz gegenüber einzelnen Gruppen in unserer Gesellschaft. Polizisten, Landwirte oder nun die Mitarbeiter im Kernkraftwerk und bei der Brennelementefabrik haben es verdient, dass wir respektvoll mit ihnen umgehen“, so Stegemann.

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Der Abgeordnete könne indes nicht erkennen, dass es in der Bundesregierung außerhalb vom Umweltministerium Interesse an einer kurzfristigen Schließung der Brennelementefabrik gebe. Vielmehr wollen LINKE wie Grüne mit immer neuen Anträgen das Thema für eigene Zwecke nutzen. „Hier wird Wahlkampf auf dem Rücken der Mitarbeiter vor Ort gemacht. Das ist nicht in Ordnung“, betont Stegemann.

Er verstehe die Sorgen hinsichtlich der Sicherheit im Kernkraftwerk Tihange in Belgien. „Ende letzten Jahres waren zeitweise 20 der 58 Kernkraftwerke in Frankreich außer Betrieb. Das zeigt, dass wir uns weder bei der Versorgungssicherheit noch bei der technischen Sicherheit blind auf Frankreich und Belgien verlassen sollten“, mahnt der Abgeordnete an.

Das Problem durch eine Stilllegung der Brennelementefabrik in Lingen lösen zu wollen, sei jedoch der falsche Weg. Deutschland solle sich vielmehr auf die gefassten Beschlüsse konzentrieren und diese abarbeiten. Für Lingen brauche es Planungssicherheit. „Wir haben hier hunderte Mitarbeiter, die schon heute vom Kernenergieausstieg betroffen sind. Weitere 7.000 Arbeitsplätze hängen unmittelbar von der Energiewirtschaft ab. In der jetzigen Situation brauchen wir Antworten und keine neuen Forderungen“, unterstrich der Arbeitsmarktpolitiker.

Dazu gehöre der schnelle Rückbau des Kernkraftwerks Emsland ab 2023. Hierzu müsse der Schacht Konrad zügig in Betrieb genommen werden. „Genau dies wollen die Grünen aber mit Anträgen im Bundestag verhindern“, kritisiert Stegemann. Ein weiterer Antrag der LINKEN sieht die sofortige Abschaltung aller Kraftwerke und eine Stilllegung der Brennelementefabrik in Lingen vor.

Das habe für Stegemann nichts mit verantwortungsvoller Politik zu tun. Ihm seien deutsche Ingenieure mit kerntechnischem Wissen lieber als eine Verlagerung ins Ausland. „Gerade mit Blick auf die wichtige Zukunftsaufgabe, dem Rückbau der Kernkraftwerke, müssen wir daher auf einen ideologiefreien Umfang mit der Ressource Wissen setzen“, so der Abgeordnete. Nur so könne Deutschland zudem konstruktiv zur Sicherheit der Kraftwerke in Belgien und Frankreich beitragen.

Zudem erinnert der Abgeordnete daran, dass Deutschland sich dank seiner nuklearen Kompetenz bei internationalen Gesprächen einbringen könne. „Deutschlands Vermittlerrolle haben wir auch der weltweiten Anerkennung der Mitarbeiter in Gronau und Lingen zu verdanken“, so Stegemann. Diese Rolle für mehr Sicherheit in der Welt dürfe Deutschland nicht leichtfertig aus der Hand geben.

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