Schwertransportbegleitung durch Hilfspolizeibeamte: Projekt entwickelt sich zur enormen Entlastung der Polizei

Artikel vom 28. November 2016 Vor fast neun Monaten startete das in Deutschland einzigartige niedersächsische Pilotprojekt „Begleitung von Großraum- und Schwertransporten (GST) durch Hilfspolizeibeamtinnen und -beamte“.

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Seitdem wurden für die Polizeidirektion Osnabrück 30 Hilfspolizeibeamtinnen und Hilfspolizeibeamte ausgebildet und dürfen in ähnlicher Weise – wie „echte“ Polizisten – verkehrsrechtliche Anordnungen im öffentlichen Straßenverkehr treffen. Bis heute ist das Ergebnis beeindruckend: Seit Startschuss des Pilotprojektes Mitte März begleiteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter privater Firmen- von der Küste bis zum Teutoburger Wald – 2.956 der insgesamt 4.161 abgesicherten Transporte – eine Entlastung der Polizei um rund 71 % (4.450 Einsatzstunden weniger). Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum sicherte die Polizeidirektion – ohne das neue Projekt – mehr als 2.230 Schwertransporte ab. Allein im Oktober dieses Jahres begleiteten die fünf Privatfirmen in der Direktion von den 902 Transporten 785 und entlasteten die Polizei somit um 87%.

Die Reduzierung der polizeilichen Begleitung durch das Projekt fällt in den Regionen unterschiedlich hoch aus. Seit Mitte März wurde die Polizeiinspektion (PI) Aurich/Wittmund um 84,8 %, die PI Leer/Emden um 80,6 %, die PI Emsland/Grafschaft Bentheim um 45,5 und die PI Osnabrück um 43,9 % entlastet.

Polizeipräsident Bernhard Witthaut zum bisherigen Verlauf des Projektes: „Die Hilfspolizeibeamtinnen und -beamte sind ein Gewinn für beide Seiten, sowohl für die Firmen, die aufgrund ihrer Transportmaße Begleitung benötigen, als auch für meine Kolleginnen und Kollegen. Durch den Einsatz der Privatfirmen werden wir deutlich in unserer täglichen Arbeit entlastet und können wieder dort eingesetzt werden, wo die Bürgerinnen und Bürger unsere Hilfe fordern oder dringend benötigen.“ Auch für die beteiligten Firmen ist die Begleitung durch die bestellten Begleiterinnen und Begleiter  ein Volltreffer, da sie keine Zeitverluste durch gebundene Polizisten an anderen Einsatzorten mehr in Kauf nehmen müssen. Sie können die Transporte flexibler und schneller von A nach B fahren lassen.

„In einem regelmäßigen Austausch mit allen beteiligten Firmen, den Hilfspolizeibeamtinnen und -beamten und der Polizei wird uns der positive Verlauf des Projektes durchweg zurückgespiegelt. Wir konnten bisher keine Beanstandungen oder Auffälligkeiten bei den Begleitungen feststellen“, so Sarah Gebbiken, Pressesprecherin der Polizeidirektion Osnabrück.

Die niedersächsische Polizei hat eine begrenzte Anzahl von Personen, die schon eine mindestens dreijährige berufliche Erfahrung besitzen, beschult und mit dem nötigen Equipment zur sicheren Begleitung (Gelbe Jacken, Polizeikelle, Ausweise mit Lichtbildern, Magnettafeln für die Fahrzeuge) ausgerüstet. Das zweijährige Projekt ist als Übergangsregelung geplant, bis der Bund eine entsprechende Regelung gefunden hat, um die Begleitung der GST ausnahmslos auf private Firmen zuzulassen.

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