Spelle verzichtet auf Lizenzantrag für Regionalliga

Artikel vom 3. April 2020 „Im Moment das richtige Zeichen“ Spelle verzichtet auf Lizenzantrag für Regionalliga

Spelle Die Entscheidung ist gefallen: Der SC Spelle-Venhaus hat keinen Antrag auf die Regionalliga-Lizenz gestellt. „Das können wir in der jetzigen Situation aus wirtschaftlicher Sicht nicht verantworten“, erklärt Fußballobmann Markus Schütte.

Die Entscheidung sei dem Verein nicht leichtgefallen, erklärt der Vorsitzende der Fußballabteilung Jürgen Wesenberg. Zumal auch der Förderverein vor der Saison grünes Licht für den Antrag gegeben habe. Doch jetzt habe sich die Situation durch die Corona-Krise grundsätzlich geändert. Natürlich seien die Spieler enttäuscht, weil sie gehofft hätten, den zweiten Tabellenplatz, der zur Aufstiegsrunde reicht, noch zu erreichen.

Die Emsländer belegen in der Oberliga den fünften Platz (45), acht Punkte hinter Spitzenreiter Hildesheim (53) und sechs hinter dem Tabellenzweiten Delmenhorst (51). Allerdings haben sie schon mehr Spiele ausgetragen als die Konkurrenz. Zudem haben auch VfL Oldenburg (47), Egestorf/Langreder (46) und der Heeslinger SC (37) die Lizenz beantragt. Die Gebühren für den Antrag betragen rund 3000 Euro, gut die Hälfte bekommen die Clubs im Fall des Nichtaufstiegs zurück.

Für den SCSV waren die Unwägbarkeiten zu groß. Denn es bleibt weiter unklar, ob und wie die Saison fortgeführt werden kann. Zudem, weiß Schütte, hätte es sportlich schon fast optimal laufen müssen für Spelle, um ganz oben noch einzugreifen zu können. Die Emsländer haben trotz guter Leistungen bereits neun Niederlagen kassiert. „Uns fehlt ein bisschen die Reife, um oben mitzuspielen“, meint Trainer Hanjo Vocks.

Dazu komme die wirtschaftliche Unsicherheit wegen der Corona-Krise, sagt Schütte. Es gebe für eine verlässliche Planung für die Regionalliga zu viele Ungewissheiten. „Für einen Schuss ins Blaue sind zu viele Fragen offen“, erklärt Wesenberg, zumal Spelle auf die Unterstützung der Sponsoren, auch der kleinen, angewiesen sei.

Auch für Vocks ist der Verzicht „im Moment das richtige Zeichen“, statt mit aller Macht die sportlichen Ambitionen zu verfolgen. Schütte hatte beim Niedersächsischen Fußballverband wegen einer Verschiebung der Frist angefragt, fand aber nach eigener Aussage keine Zustimmung.

Beim SCSV hatten der Vereinsvorsitzende Thomas Sielker und Geschäftsführer Karsten Pöppe zunächst mit den Kapitänen Sascha Wald, Torben Stegemann und Philipp Elfert sowie Vocks, Schütte und Wesenberg  und danach mit der gesamten Mannschaft per Telefonkonferenz gesprochen. „Die Kommunikation war sehr offen“, stellt Wesenberg fest. Die Spieler und auch Vocks hätten deutlich ihre Solidarität mit dem Verein signalisiert. Sie seien zu finanziellen Abstrichen bereit. Darüber soll weiter gesprochen werden, um auch Härtefälle zu berücksichtigen.

„Wir hoffen, dass wir aus dieser Situation schadlos herauskommen“, erklärt Schütte. Die Mannschaft, die zu zum Großteil in Spelle bleibt, sei noch sehr jung und könne in der Oberliga eine gute Rolle spielen.

Insgesamt haben 27 Vereine einen Antrag auf Zulassung zur Regionalliga gestellt. Dazu gehört auch Drittligist SV Meppen.

Die Klubs aus Niedersachsen: SV Meppen, Eintracht Braunschweig (beide 3. Liga), BSV SW Rehden, Hannover 96 II, Lüneburger SK Hansa, SSV Jeddeloh, SV Drochtersen/Assel, TSV Havelse, VfB Oldenburg, VfL Wolfsburg II (alle Regionalliga), 1. FC Germania Egestorf/Langreder, Heeslinger SC, Atlas Delmenhorst, VfL Oldenburg, VfV Borussia 06 Hildesheim.

Hamburg (5 Vereine): FC St. Pauli II, Hamburger SV II, FC Eintracht Norderstedt, Altona 93

(alle Regionalliga), F.C. Teutonia Ottensen (Oberliga).

Bremen (2 Vereine): Werder Bremen II (Regionalliga), FC Oberneuland (Oberliga).

Schleswig-Holstein (5 Vereine): SC Weiche Flensburg 08, VfB Lübeck, KSV Holstein II,  Heider SV (alle Regionalliga), 1. FC Phönix Lübeck (Oberliga).

 

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