Bildungsregion: Land und Landkreis erneuern Zusammenarbeit

Vereinbarungsunterzeichnung im Kreishaus – Bildungskoordinator mit voller Stelle 

Bildungsregion Unterzeichnung 2

Ministerin Frauke Heiligenstadt und Landrat Reinhard Winter unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung im Meppener Kreishaus. (Foto: Landkreis Emsland)

Meppen. Landrat Reinhard Winter empfing Kultusministerin Frauke Heiligenstadt im Meppener Kreishaus. Gemeinsam unterzeichneten sie eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landkreis Emsland und dem Land Niedersachsen und erneuerten damit ihre enge Zusammenarbeit  im Rahmen der Bildungsregion Emsland. 

„Die Bildungsregion Emsland, die älteste Bildungsregion Niedersachsens, ist seit ihrer Gründung im Jahr 2005 nicht mehr aus der emsländischen Bildungslandschaft wegzudenken“, sagt Winter bei der offiziellen Unterzeichnung der Vereinbarung. Sie ist seit September 2015 wirksam. Auf Basis einer Evaluation und Wirkungsüberprüfung der Arbeit der Bildungsregion entscheiden das Land Niedersachsen und der Landkreis Emsland nach drei Jahren über eine weitere Fortsetzung der Zusammenarbeit.

„Ich freue mich, dass das Land Niedersachsen und der Landkreis Emsland auch in Zukunft weiterhin eng zusammenarbeiten werden. Beide Seiten kennen ihre gemeinsame Verantwortung für ein hochwertiges, qualitätsvolles Bildungsangebot vor Ort. Das ist die beste Basis für weitere Fortschritte im Bildungsbereich“, so die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt.

Heiligenstadt weiter: „Gute Bildungsangebote sind mitentscheidend für die Attraktivität und Stärke unserer Städte und Regionen. Aus diesem Grund ist es mir ein großes Anliegen, die niedersächsischen Kommunen in ihrem großen und vielfältigen Engagement für beste Lernbedingungen vor Ort zu unterstützen. Daher haben wir den Landeshaushalt auch so aufgestockt, dass grundsätzlich alle interessierten Kommunen in Niedersachsen gefördert werden können – wenn sie es denn wollen: jede Kommune kann eine vom Land unterstütze Bildungsregion werden, wenn sie es möchte.“

Derzeit 162 von insgesamt 173 Schulen gehören der emsländischen Bildungsregion an. Seit 2012 zählen auch 123 Kindertagesstätten und damit der Großteil der insgesamt 139 Einrichtungen im Landkreis Emsland dazu. „Damit ist die Bildungsregion deutlich breiter aufgestellt, als zu Beginn. Wir wollen in den kommenden Jahren noch weiter wachsen und die Netzwerke ausbauen und verstärken“, sagt Winter. Vor dem Hintergrund des lebenslangen Lernens sollen u. a. zahlreiche weitere Institutionen aus den Bereichen der kulturellen und persönlichen Bildung in das Netzwerk aufgenommen werden.

Beispielshaft für die fortschreitende Vernetzung der Bildungseinrichtungen untereinander nennt Winter die Schulverbünde, die zu so genannten „Bildungslandschaften“ werden. Derzeit gibt es 14 dieser Verbünde – Tendenz steigend. Die „Bildungslandschaft Obenende“ in Papenburg zeichnet sich beispielsweise durch eine enge Vernetzung von den Kitas über die Grund- und weiterführenden Schulen bis hin zu den Einrichtungen der Erwachsenenbildung und der stationären, teilstationären und ambulanten Jugendhilfe aus. Auch in anderen Orten des Emslandes entwickeln sich die Schulverbünde weiter, so etwa in Emsbüren oder in Geeste.

Koordiniert wird die Arbeit der Bildungsregion durch den Bildungskoordinator mit Sitz im Meppener Kreishaus. Seit September 2015 ist diese Stelle mit Studienrat Jörg Vollbrecht vom Gymnasium Papenburg neu besetzt. Ihm zur Seite steht der mittlerweile pensionierte Schulleiter Günter Fiening aus Emsbüren, der aus Mitteln des Regionalen Bildungsfonds finanziert wird. In diesen Bildungsfonds zahlen neben dem Landkreis Emsland alle beteiligten freien Träger und Kommunen ein, um die Bildungsregion Emsland weiterentwickeln zu können.

„Im Ergebnis schaffen wir mit Hilfe der Bildungsregion fließende Übergänge beispielsweise von den Kitas in die Schulen und damit Abschlüsse mit Anschluss. Darüber hinaus erhöhen wir die Bildungsqualität und Bildungsbeteiligung von Bürgerinnen und Bürgern und deren gesellschaftlicher Teilhabe. Auch vor dem Hintergrund der hohen Zahl von Flüchtlingen und Flüchtlingskindern im Emsland sind alle Anstrengungen für eine möglichst intensive und nachhaltige Förderung sowie die Integration in das Bildungssystem von maßgeblicher Bedeutung. Auf lange Sicht begegnen wir mit diesen Aktivitäten ebenfalls dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel“, sagt Winter abschließend.