Einfachturnhalle an der Euregio-Gesamtschule wird zur Flüchtlingsunterbringung genutzt

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Rheine. Die Stadt Rheine muss derzeit Wohnraum für mindestens 70 Flüchtlinge pro Woche bereitstellen. Da die aktuellen Zuweisungszahlen alle bisherigen Prognosen übersteigen, wird mit der Einrichtung der Einfachturnhalle an der Euregio-Gesamtschule in Rheine (Ludwigstraße 37) kurzfristig eine neue Unterbringungsmöglichkeit geschaffen. Bereits jetzt wird mit den Vorarbeiten für die Ausstattung der Halle begonnen, voraussichtlich am kommenden Dienstag, 15. Dezember 2015, werden in der Turnhalle Flüchtlinge untergebracht.

Bereits seit März 2015 müssen die Turnhalle am Josef-Winckler-Zentrum und seit August 2015 die Halle am Emsland-Stadion für die Flüchtlingsunterbringung genutzt werden. Parallel hat die Stadt Rheine zur Unterbringung von aktuell 713 Flüchtlingen das Kontingent an Wohnraum durch Anmietungen und Ankäufe auf inzwischen ca. 150 Wohneinheiten aufgestockt. Dennoch reichen die Möglichkeiten nicht aus, den stetig steigenden Bedarf zu decken. „Die Unterbringungssituation ist mehr als ernst“, resümiert die zuständige Beigeordnete Christine Karasch. Mit der Turnhalle an der Euregio-Gesamtschule gehen auch Einschränkungen für den Schul- und Vereinssport einher. Neben der Schule, die die Halle tagsüber nutzt, müssen vier Vereine auf insgesamt 10 Nutzungsstunden in der Halle verzichten.

Obwohl nahezu täglich neuer Wohnraum hergerichtet wird und auch mobile Wohneinheiten eigentlich Entlastung schaffen sollten, stellt die Unterbringung der Flüchtlinge derzeit eine der größten Herausforderungen für die Verwaltung dar. Denn selbst die Schaffung größerer Unterbringungseinheiten entlastet nur noch für nur wenige Tage. Sorgen bereiten der Verwaltung mit der zunehmenden Inanspruchnahme von Turnhallen die Einschränkungen für die Schulen und das Gemeinwesen. „Auf der einen Seite leisten die Schulen und Vereine einen immens wichtigen Beitrag auch bei der Bildung, Betreuung und Integration von Flüchtlingen, auf der anderen Seite müssen wir deren Rahmenbedingungen beschneiden“, so die Mitglieder der fachbereichsübergreifenden Arbeitsrunde der Verwaltung.

Weiterhin soll daher die Möglichkeit der Unterbringung von Flüchtlingen in ungenutzten Wohn- und Versorgungsbereichen in der Theodor-Blank-Kaserne forciert werden. „Wir erwarten, dass Bund und Land die Voraussetzungen dafür schaffen“, sagt Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann.

Einen aktuellen Überblick zur Unterbringungssituation wird die Verwaltung in der Sitzung des Rates der Stadt Rheine am 15. Dezember 2015 präsentieren.