Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone ist fassungslos nach Luftgewehrschüsse auf eine Flüchtlingsunterkunft in Lingen

Lingen. „Ich bin entsetzt und fassungslos“, sagte Oberbürgermeister Dieter Krone angesichts der Luftgewehrschüsse auf eine Flüchtlingsunterkunft in Lingen, bei dem ein fünfjährigen Mädchen aus Mazedonien und ein 18-jähriger Mann aus Syrien leicht verletzt worden waren. „Das ist eine feige und zutiefst verabscheuungswürdige Tat. Die Flüchtlinge suchen bei uns Schutz und werden dann Opfer einer solch niederträchtigen Tat.“

06 13 Stellungnahme Schüsse auf Flüchtlingsunterkunft

Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei hatte ein 21-jähriger Tatverdächtiger am Sonntag (12. Juni) aus dem dritten Stock eines gegenüberliegenden Mehrfamilienhauses mit einem Luftgewehr auf die Flüchtlingsunterkunft am Lang-schmidtsweg in Lingen geschossen. Dabei wurden die Fünf- und der 18-Jährige jeweils am Bein getroffen. Nach Hinweisen hatte die Polizei die Wohnung des mutmaßlichen Täters durchsucht und dabei ein Luftgewehr und Munition sichergestellt. Derzeit sei noch unklar, ob die Tat politisch motiviert sei, gab die Polizei in einer Stellungnahme bekannt. Ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung sei eingeleitet.

Oberbürgermeister Dieter Krone betonte, dass er angesichts der Abscheulichkeit der Tat erleichtert sei, dass das Mädchen und der junge Mann nur leicht verletzt worden seien und der Täter so schnell ermittelt werden konnte. Gleichzeitig forderte er, dass der Täter mit aller Härte des Gesetzes einer gerechten Strafe zugeführt werde. „Das war die furchtbare Tat eines Einzeltäters. Dem gegenüber stehen die vielen Lingener, die sich aktiv im Rahmen der Integrationsarbeit für die Flüchtlinge engagieren und eine herzliche Willkommenskultur pflegen“, so Dieter Krone.

Hermann-Josef Schmeinck, Geschäftsführer des SKM Lingen e. V. (Katholischer Verein für soziale Dienste) erläuterte, dass die Flüchtlingsunterkunft derzeit von den zuständigen Mitarbeiterinnen betreut werde. „Der Schock sitzt natürlich tief, aber die beiden Betroffenen sind den Umständen entsprechend wohlauf und konnten nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen. Zurzeit kümmern sich unsere Sozialarbeiterinnen intensiv um die Beiden“, so der Geschäftsführer.