Der „Freundeskreis der Ukrainefahrer“ hat wieder mit Hilfe vieler Spender Nahrungsmittel, Krankenhausbetten, Rollstühle, Rolllatoren, medizinische Hilfsmittel, Sanitätsmaterial und Dinge des täglichen Gebrauchs für den 36. Hilfsgütertransport zusammengetragen. Dazu zählten auch 520 Kartons mit Kleidung, Schuhen oder Spielzeug.

Kräftig in die Hände spuckten die Männer am Freitag, um den Sattelzug mit 15 Tonnen Hilfsgütern zu beladen. Heinz Tellmann (rechts) dankte ihnen für ihr Engagement. Foto: Pieper
Lingen. Am vergangenen Freitag hat Lingens Erster Bürgermeister Heinz Tellmann die Begleiter des mittlerweile 36. Hilfsgütertransportes verabschiedet. „Es ist erstaunlich, was der „Freundeskreis der Ukrainefahrer“ schon alles in der Ukraine erlebt hat. Sie sehen, was dort für eine große Not herrscht. Danke, dass ihr so viele Strapazen auf euch nehmt und den Menschen direkt vor Ort Hilfe zukommen lasst“, betonte Tellmann.
Der Erste Bürgermeister erinnerte daran, dass die Welle der Hilfsbereitschaft nach dem Besuch der ehemaligen Zwangsarbeiter Wasili Ratuschko und Prokopij Feodosewitsch Schafaruk aus Juskovzy in der Westukraine am 24. Juni 1991 nicht abreiße. Sie gehörten zu den 20 Männern aus Juskovzy, die wie weitere 262 Fremd- und Zwangsarbeiter sowie 247 Kriegsgefangene aus allen von deutschen Truppen besetzten Ländern von 1940 bis 1945 im ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) Lingen arbeiten mussten.
„In den mittlerweile 25 Jahren ebbte die Hilfsbereitschaft nicht ab und so startet heute der 36. Transport mit 15 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine. Mein Respekt für so viel Menschlichkeit, die von euch und Lingen ausgeht“, sagte Tellmann, der erklärte, dass dadurch die Geschichte lebendig gehalten werde. „Das, was damals geschah, darf nie wieder geschehen!“, unterstrich Tellmann, der hinzufügte: „Lingen wird weiterhin das Bestreben des Freundeskreises über alle Fraktionen hinweg unterstützen. Was ihr macht ist Ehrenamt, und dass kann man nicht hoch genug werten.“
Nach drei Stunden harter Arbeit hatten die insgesamt 18 Männer den ukrainischen Sattelzug mit der Hand beladen. Dessen Fahrer Nikolai machte sich dann auf den Weg in die 1500 Kilometer entfernte Stadt Ternopil (132 Kilometer östlich von Lemberg). Tellmann wünschte ihm und den Männern im Begleitbulli, den das DRK Elbergen stellte, dass sie alle heil hin und zurück kommen mögen.
Der „Freundeskreis der Ukrainefahrer“ bittet weiterhin um Spenden und gewährleistet, dass das Geld zu 100 Prozent vor Ort für die Menschen in der Ukraine eingesetzt werde. Geldspenden können auf das Konto des DRK Ortsverein Elbergen, IBAN: DE91266500011180016170, BIC: NOLADE21EMS unter dem Stichwort „Ukrainehilfe“ bei der Kreissparkasse Emsland eingezahlt werden können. Eine Spendenbescheinigung kann ausgestellt werden.