20 Jahren der Lingener Tafel Ministerpräsident Schröder gratulierte zur Gründung

Die Lingener Tafel feiert am 13. September 2017 im Theater an der Wilhelmshöhe mit dem Konzert „Happy Birthday Lingener Tafel“ des Luftwaffenmusikkorps aus Münster ihr 20-jähriges Bestehen. Auf den Tag genau vor 20 Jahren öffnete die Gemeinnützige Einrichtung in ihrem ersten Domizil an der Mühlentorstraße in einer ehemaligen Gaststätte ihren ersten Laden. Zu den Gratulanten zählte damals der niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder.

Lingener Tafel 13 Sep 1997 HLW 1

Am 13. September 1997 öffnete die Lingener Tafel unter Vorsitze von Edeltraud Graeßner (rechts) ihr erstes Domizil an der Mühlentorstraße. Zu den Gratulanten zählten (v. links) Ministerpräsident Gerhard Schröder, Landtagsabgeordnete Elke Müller und die Pächterin der ehemaligen Gaststätte, Hannelore Krause.

Lingen. Edeltraud Graeßner ist seit Gründung der Tafel deren Vorsitzende. Sie erklärte: „Nachdem der Standort an der Mühlentorstraße schon bald zu klein war, zog die Tafel in die Kaiserstraße. 2001 bezog dann die Tafel bis heute die ehemalige Gaststätte „Ricke“ am Langschmidtsweg. Die angeschlossene Kegelbahn nutzte zunächst der SKF für die Ausgabe von Textilien. Nach der SKF einen neuen Standort bezogen hatte, folgte ein Um- und Erweiterungsarbeiten. So entstand ein Tafel-Standort, der sich zu einem Logistikzentrum enzwickelte.“

Die Vorsitzende betonte: „Unser Ziel ist es, verantwortungsvoll mit Lebensmitteln umzugehen, um damit Menschen zu helfen, die mit nur wenig Geld auskommen müssen.“ Die Lingener Tafel wurde 1997 nach amerikanischem Vorbild und Informationen über die bereits bestehenden Tafeln in Deutschland als mildtätiger Verein gegründet. Die Tafel hat sich zur Aufgabe gemacht, Lebensmittel einzusammeln, die überschüssig, aber noch verwertbar sind und nicht mehr verkauft werden. Durch die Verteilung dieser Lebensmittel, die zum sofortigen Verbrauch bestimmt sind, werden viele hilfsbedürftige Menschen in Lingen und Umgebung unterstützt. Edeltraud Graeßner sagt: „Übrig gebliebene Lebensmittel werden von unseren Helferinnen sowie Helfern mit unseren Kühlfahrzeugen eingesammelt, sortiert und unbürokratisch direkt an Berechtigte weitergeleitet. Wir sammeln Lebensmittel in Bäckereien, Supermärkten, bei Lebensmittelherstellern und auf dem Lingener Wochenmarkt ein. 200 Firmen, Landwirte und Privatleute spenden uns Lebensmittel, die der Nachfrage nicht entsprechen und so nicht verkäuflich sind. Das sind Brot von gestern, reife Bananen oder ein leicht beschädigtes Paket Cornflakes. Im Januar füllt sich unser Lager mit Weihnachtsgebäck und nach Ostern werden wir mit Schokoladenhasen überflutet.“

Die Tafel erhält auch Lebensmittel direkt aus der Fabrik. „Bei industriellen Prozessen gibt es auch mal eine Panne: die richtige Ware in der falschen Verpackung oder das falsche Etikett auf der richtigen Ware. So holen unsere Tafelhelfer/innen aus mancher Fabrik palettenweise Kirschjoghurt ohne Kirsch, Knäckebrot ohne Knack oder Gurken ohne Biss. Die Ware ist einwandfrei, aber sie passt nicht mehr in unser automatisiertes Handelssystem. Diese Lücke nutzen wir“, betonte Graeßner.

Derzeit unterstützt die Lingener Tafel 2818 Familien mit insgesamt 6060 Personen – 3870 Erwachsene und 2190 Kinder. In Lingen gibt es drei Ausgabestellen, weitere in Lathen, Haren, Meppen, Haselünne, Twist, Freren und Spelle. In allen Tafeln wurden im letzten Jahr rund 65.500 Arbeitsstunden geleistet. Die Lingener Tafel bildet im kaufmännischen Bereich aus, betreut sogenannte Ein-Euro-Kräfte und Geflüchtete, die über Maßnahmen der Arbeitsagentur dort beschäftigt sind.

Karten für das Benefizkonzert „Happy Birthday Lingener Tafel“ mit dem Luftwaffenmusikkorps Münster am 13. September im Lingener Theater gibt es zum Ticketpreis von 16 Euro (ermäßigt 8 Euro) bei der Touristinfo der Stadt Lingen.

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