
Emsbüren/Listrup. Auf der Ems geht’s am Wochenende rund – nicht nur für Ausflügler, sondern auch für eine besonders kreative Vogelfamilie: Drei winzige Bachstelzen-Küken haben sich als blinde Passagiere ins Herzstück der MehrLi geschmuggelt – der beliebten, handbetriebenen Fahrrad- und Wanderfähre, die zwischen Emsbüren-Mehringen und Listrup pendelt.
Während unter der Woche Ruhe herrscht und die MehrLi nur samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags sowie an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr fährt, haben die findigen Altvögel kurzerhand das Kurbelgehäuse als Nestplatz auserkoren. Durch eine kleine Öffnung in der Mechanik wurde während der fährfreien Zeit fleißig gebaut, gebrütet – und schließlich geschlüpft.
Am vergangenen Wochenende dann die Überraschung: Kaum hatte das Fährteam den Betrieb aufgenommen, war aus dem Maschinenbereich hungriges Piepsen zu hören. Beim genaueren Hinsehen entdeckten die Fährleute drei wuselige Jungvögel mit sperrangelweit geöffneten Schnäbeln und der Fährbetrieb war plötzlich auch ein Vogelkindergarten.
Die Elternvögel kreisten nervös über der Fähre, offenbar leicht irritiert vom plötzlichen Publikumsverkehr. „Wir haben schnell verstanden, was hier los ist“, erzählt Anke Hulsmeier, Vorsitzende des VVV Tourismusverein Emsbüren. „Unsere Fährleute machen jetzt bei jeder Gelegenheit Pause, damit Mama und Papa Bachstelze in Ruhe landen und füttern können.“
Die Situation wird mit Humor und Rücksicht gemeistert – doch für die nächste Saison ist schon ein Update geplant: „Die kleinen Einflugschlitze in der Mechanik werden abgedeckt. So süß das Ganze ist – die Fähre ist eben doch kein Vogelhotel mit Seeblick.“
Nur mal so nebenbei für Gruppen ab zehn Personen bietet die Fähre übrigens auch Sonderfahrten an – buchbar über das VVV-Tourismusbüro Emsbüren.
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