Verdienstorden für die „Mutter“ der Lingener Tafel Jahrzehntelangens Engagement von Edeltraut Graeßner gewürdigt

Artikel vom 31. Mai 2021 Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone hat im Auftrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der Gründerin der Lingner Tafel, Edeltraut Graeßner, den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Krone stellte das außergewöhnliche Engagement der SPD-Politikerin heraus, die die Lingener Tafel gegründet habe und sich mit Herzblut in die Politik einbringe.

 Lingen. Der Oberbürgermeister rief im Rahmen der kleinen Feierstunde auf dem Vorplatz des Theaters an der Wilhelmshöhe mit Familienmitgliedern, Freunden und Wegbegleitern Graeßners, unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln, ihr ehrenamtliches Engagement für die Tafel, in der Politik und im sozialen Bereich in Erinnerung. Für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement habe ihr der Bundespräsident den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland schon vor einem Jahr verliehen, die Überreichung sei aber aufgrund der Corona-Bedingungen erst jetzt erfolgt.

Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone (rechts) überreichte Edeltraut Graeßner im Auftrag des Bundespräsidenten den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Krone stellte in seiner Laudatio heraus, dass auf Initiativ von Edeltraut Graeßner 1997 die so wichtige und unver­zichtbare Einrichtung „Lingner Tafel“ eröffnet habe. Auslöser sei ein Gespräch mit einer Bäckereifachverkäuferin gewesen, die bemängelte, dass immer so viel Brot weggeworfen werde. „Pragma­tisch und lösungsorientiert, hast du daraufhin mit weiteren Mitstreitern die Lingener Tafel aufgebaut und bist bis heute deren Vorsitzende“, lobte der Oberbürgermeister Graeßner.

Klein mit einem Raum und 20 ehrenamtlichen Mitarbeitern begonnen habe sich die Tafel in Lingen in den letz­ten mehr als 20 Jahren zu einem mittelständischen Unternehmen entwickelt, so Krone, der betonte, dass sich aktuell rund 200 Ehrenamtliche aktiv in der Lin­gener Tafel einbringen würden. Hinzu kämen acht hauptamtliche Mitarbeiterinnen sowie diejenigen, die ei­nen sogenannten „Starterjob“ bei der Lingener Tafel ausübten. „Die Lingener Tafel unterstützt mittlerweile über 2.800 Erwachsene und Kinder mit Lebensmit­teln. Allein im ersten Quartal 2021 wurden über 6.500 Einkäufe verzeichnet.“

Wie kaum eine andere Person stehe Edeltraut Graeßner für diese Einrichtung. Sie setze  damit ein ermutigendes Zeichen nicht nur gegen die sinnlose Lebensmittelverschwendung, sondern auch für mitmenschliches Verhalten und unbürokratische Hilfe. Mit ihrem Engagement und großem persönlichen Einsatz habe sie es geschafft, die Linge­ner Tafel erfolgreich zu führen und weitere Ausgabestellen in anderen Orten des Emslands einzurichten, stelle Krone heraus. Gerade die Corona-Pandemie habe auch die Lingener Tafel vor neue Her­ausforderungen gestellt. So hätte sie insbesondere auf ältere Helfer verzichten müssen, die dem Ri­siko, sich mit Corona zu infizieren, nicht ausgesetzt werden sollten. Aber auch die Erstellung eines Hygienekonzeptes, Online-Vorstandssitzungen oder Gespräche mit dem Gesundheits­amt würden bei Edeltraut Graeßner auf der Agenda stehen.

Nicht unerwähnt ließ Krone, dass Graeßner Mitinitiatorin des regelmäßig erscheinenden „Tafelbriefes“ sei, Sie habe ebenso den Bringdienst der Lingener Tafel gegründet. „Im Juni 2019 bis du darüber hinaus in die dreiköpfige Schiedskommission des Bundesverbandes Tafel Deutschland e.V. gewählt worden, so Krone, der ergänzte: „Seit 1991 gehört Edeltraut Graeßner für die SPD dem Lingener Stadtrat an und ist seit Dezember 2018 SPD-Fraktionsvorsitzende. Sie hat auch im sozialen Bereich großen Eindruck hinterlassen. Als äußerst engagiertes Stadtrats- und Kreistagsmitglied ist sie mit viel Sachverstand, Herzblut und Erfahrung als echtes Urgestein aus der Kommunal­politik in Lingen und dem Emsland nicht mehr wegzudenken. Sie habe im Laufe der Jahre mitgewirkt, den Standort Lingen weiterzuentwickeln und zu stärkten sowie den Bürgerinnen und Bürgern mehr Lebensqualität zu bringen.“

Krones lobte Graeßner, die neben ihrer Arbeit für die Lingener Tafel die Zeit finde, sich auch noch in weiteren Bereichen ehrenamtlich zu engagieren. Ihr sei un­ter anderem auch der Verein Centralkino Lingen ans Herz gewachsen. Sie verbinde Soziales und Kultur und habe zwischenzeitlich ein „Kinderfilmprojekt“ ins Leben gerufen. Ihr Engagement sei bereits mit anderen Preisen gewürdigt worden. „Liebe Edeltraut, du steht zu 100 Prozent hinter dem, was du machst. Du tust das, was du für richtig und wichtig hältst, und gehst zielstrebig deinen Weg.

 

Krone überreicht im Auftrag des Bundepräsidenten Edeltraut Graeßner für außerordentliches Engagement im sozialen Bereich und der Kom­munalpolitik den Verdienstorden, den ihre Freundin Eva Schnieders für sie beantragt hatte. „Mit dem Verdienstkreuz erhältst du eine der höchsten Anerkennungen, die unser Land ausspricht. Diese Verleihung setzt ein Zeichen – ein Zeichen dafür, wen oder was unsere Gesellschaft schätzt und was ihr wichtig ist“, unterstrich Krone.

Mit Ihrem Enkelsohn Johann Beda Anders-Graeßner freute sich Edeltraut Graeßner über die hohe Auszeichnung.

 

 

 

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