Abschied von grauem Riesen

Artikel vom 6. Oktober 2022

Der Zoo Osnabrück musste sich von einem Charaktertier verabschieden: Elefantenbulle Luka wurde am gestrigen Mittwoch, 5. Oktober, eingeschläfert. Sein Gesundheitszustand ließ den Veterinären keine Wahl.  

 

49 Jahre alt wurde Elefantenbulle Luka – neun davon hatte er im Zoo Osnabrück verbracht. Den betagten Elefantenbullen nun einschläfern zu müssen war keine leichte Entscheidung für die Veterinäre. „Der Gesundheitszustand des 49-jährigen Zuchtbullen hatte sich in den letzten zwei Wochen sehr verschlechtert – in den letzten Tagen so rapide, dass uns keine andere Wahl blieb“, erklärt Tierarzt Thomas Scheibe. Der rund 4 Tonnen schwere und über 3 Meter große graue Riese war immer ruhiger und abwesender geworden, seine Bewegungen unkoordiniert und schwach. Auch hatte er in der letzten Zeit deutlich Gewicht verloren. „Das sind Symptome eines altersschwachen Tieres“, so der Fachtierarzt für Wildtiere weiter. Trotz umfassender Behandlungen verschlechterte sich Lukas Zustand weiterhin. Für die Tierärzte ist es keine leichte Entscheidung ein Tier einzuschläfern, jedoch tragen sie die Verantwortung für ihre Schützlinge und müssen zum Wohle des Tiers entscheiden. Bei der Entscheidungsfindung stehen die Zoologische Leitung sowie die Tierpfleger den Veterinären beratend zur Seite.

Luka wurde 1973 im Zoo Belgrad (Serbien) geboren und kam 2013 an den Schölerberg. Dort lebte er zunächst mit den Jungbullen Nuka, Dinkar, Shahrukh und Shanti zusammen. Die Jungbullen verließen nach und nach den Zoo Osnabrück, 2018 zogen die beiden Elefantenkühe Douanita und Sita an den Schölerberg. 2021 kam Yaro zur Welt – der erste im Zoo Osnabrück gezeugte Asiatische Elefant, Jungtier von Douanita und Luka. „Luka war ein selbstbewusster, souveräner, aber sehr kooperativer und umgänglicher Elefantenbulle, der bei allen beliebt war“, berichtet Andreas Wulftange, Zoologische Leitung. „Vor allem die Aufmerksamkeit, die er beim Medical Training und bei der Fußpflege bekommen hat, hat er immer sehr genossen.“ Ob nun ein neuer Zuchtbulle an den Schölerberg geholt werde, stehe noch nicht fest und wird mit dem Zuchtbuchkoordinator besprochen.

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