Baumfällarbeiten an der Stoverner Straße in Rheine

Artikel vom 5. Februar 2021 Rheine. Die etwa 25, zumeist über 100 Jahre alten, Eichen an der Stoverner Straße, zwischen der Hünenborgstraße und der Königseschstraße, sind infolge der extremen Trockenheit der letzten Jahre und starkem Schädlingsbefall in einem besorgniserregenden Zustand.  Wie Klaus-Dieter Twesten, verantwortlicher Mitarbeiter für den Baumschutz in der Stadt Rheine dabei betont, waren bei seiner Inaugenscheinnahme Ende Januar ein Altbaum als komplett abgestorben und drei weitere Bäume als weitgehend abgestorben zu beurteilen.“ Weitere zwei bis drei Altbäume stehen aktuell „auf der Kippe“ und es könnte sein, „dass diese Bäume schon im Laufe der nächsten ein bis zwei Vegetationsperioden ebenfalls absterben“, so Twesten weiter. Diese Bäume müssen aber nach seiner Beurteilung zunächst noch nicht entfernt werden.

Die meisten der hier stehenden Altbäume sind in Privateigentum. Die Besitzer hatten in den letzten zwei Jahren schon starke Totholzbildungen in den Baumkronen der entlang der Straße stehenden Eichen und an einigen Bäumen auch akute Absterbeerscheinungen festgestellt. Zudem war es in der Vergangenheit schon mehrfach zum Ausbrechen größerer Totäste gekommen. Daher hatten die Eigentümer Anfang Januar einen Fachbetrieb zur näheren Beurteilung  der Bäume und der notwendigen Schnitt- und Pflegemaßnahmen hinzugezogen. Dieser hatte die Fällung von 6 bis 7 stark geschädigten oder abgestorbenen Bäumen empfohlen.  

Für vier Eichen, die bereits komplett abgestorben oder bereits so stark geschädigt sind, dass eine weitere Erhaltung definitiv nicht mehr möglich ist, haben die Eigentümer nun eine Fällgenehmigung beantragt. An den weiteren Altbäumen sollen Kronenpflegemaßnahmen zur Entfernung des Totholzes durchgeführt werden. Einige in der Oberkrone bereits weitgehend trockene Altbäume sollen stärker eingekürzt werden, um eine etwaige Regeneration der stark geschwächten Bäume zu fördern.

Wie Twesten erläutert, ist ihm der „erschreckend schlechte Zustand vieler Alteichen in dem betreffenden Bereich der Stoverner Straße bereits im Sommer 2020 aufgefallen“. Im letzten Winter musste auch schon ein abgestorbener Eichen-Altbaum innerhalb der städtischen Straßenparzelle entfernt werden. Die Ursachen des Baumsterbens sieht der Fachmann zum einen in dem akuten Wassermangel aufgrund der Trockenphasen während der letzten drei Vegetationsperioden und zum anderen in dem Hitzestress, denen die Bäume während der letzten drei Sommer ausgesetzt waren. Der stark gesunkene Grundwasserstand sowie massiver Schädlingsbefall an den geschwächten Altbäumen durch Splintholzkäfer, Eichenprachtkäfer u. a., und ein vermehrt auftretender Schadpilzbefall, haben einigen der alten Bäume so stark zugesetzt, dass sie nun gefällt werden müssen. Leider sind derartig massive Schäden mittlerweile in vielen Altbaumbeständen festzustellen. Zunächst waren insbesondere flach wurzelnde Baumarten wie Rotbuche, Bergahorn oder Birke von der weitreichenden Austrocknung der Böden betroffen. Mittlerweile zeigen gerade auch ältere Eichen zunehmend erhebliche Schäden und Vitalitätsverluste.  

 

Ein Zusammenhang zwischen dem Baumsterben und der in Kürze beginnenden Erschließung des Baugebietes an der Stoverner Straße sieht die Stadt Rheine mit Blick auf die beiden unabhängig voneinander vorgenommenen Fachmeinungen und Vor-Ort-Begutachtungen nicht. Der im August 2020 genehmigte und rechtskräftige Bebauungsplan Stoverner Straße – Nord setzt den Erhalt der straßenbegleitenden Altbäume zudem fest. Bäume, die aufgrund Schädigung oder aufgrund des Alters abgängig sind, müssen daher mit Ersatzanpflanzungen, und zwar gleichartigen und in hoher Pflanzqualität, d. h. mit einem Mindeststammumfang von 30 cm, ersetzt werden. Somit wird an etwa gleicher Stelle für entsprechende Ersatzbäume gesorgt, und entstehende Lücken in der ortsbildprägenden Baumstruktur an der Stoverner Straße wieder geschlossen. Darüber hinaus sieht der Bebauungsplan auch noch die Neuanpflanzung von insgesamt 15 Eichen-Hochstammbäumen entlang der Straße vor. 

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