Baustart der Mehrzweckgebäude an der Matthias-Claudius-Schule und Castellschule

Artikel vom 22. Juli 2021 Lingen. Erst im Mai hatte Kultusminister Grant Hendrik Tonne bekannt gegeben, dass die Matthias-Claudius-Schule und die Castellschule in Lingen jeweils 419.000 Euro Landesmittel erhalten, um räumliche Angebote für die Ganztagsbetreuung zu schaffen. Der Bau dieser Räumlichkeiten mit Kosten von jeweils rund 925.000 Euro hat nun an den Grundschulen begonnen. „Beide Schulen haben einen hohen Ganztagsbedarf und es freut mich, dass wir dieser Nachfrage nun auch räumlich durch die Mehrzweckgebäude gerecht werden“, so Oberbürgermeister Dieter Krone. „Ohne die Förderung des Landes wäre es nicht möglich, diese Bauten so schnell umzusetzen“, so Stadtkämmerin Monika Schwegmann. Zusätzlich unterstützt der Landkreis das Vorhaben mit jeweils rund 307.000 Euro.

Damit die Grundschulen den Kindern eine angemessene Ganztagsbetreuung ermöglichen können, entsteht an beiden Schulstandorten ein eingeschossiges separates Mehrzweckgebäude auf dem Schulgelände. „Es war dringend notwendig, dass das Land hier die Kommunen unterstützt, um die Ganztagsangebote qualitativ hochwertig zu gestalten. Mein Kompliment geht auch an die Stadt, die den Antrag vorangebracht hat und den Bau so schnell geplant hat“, so Landtagsabgeordneter Christian Fühner. Die Baustellen sind so gelegt, dass die Bereiche auf dem Schulhof gut abgetrennt und direkt anfahrbar sind. Der Baustellenverkehr beeinträchtigt somit die Kinder auf dem verbleibenden Schulhof nicht.

Die fast identischen Mehrzweckgebäude verfügen jeweils über eine Küche, einen Mensabereich mit 60 Sitzplätzen, einen Betreuungsraum sowie einen Vorflur, in dem Schultaschen und Jacken abgelegt werden können. Zudem gibt es dort einen Putzmittelraum, zwei WC-Räume und einen Technik-Raum. Die Verteiler-Küche mit eigener Spülstraße ist durch eine großzügige Durchreiche mit dem Mensabereich verbunden. Der Anlieferungsbereich für die Küche ist so geplant, dass Anlieferungen in Fahrzeugen das Treiben auf dem Schulhof nicht beeinflussen. Ein wichtiger Bestandteil der Gebäude ist der Betreuungsraum für die Nachmittagsbetreuung. Dieser besitzt eine helle Fensterfront, die dem Schulhof zugewandt ist und somit den Raum direkt an den Schulhof anbindet. „Außerhalb der Essensausgabe kann der Mensabereich zusätzlich als Mehrzweckraum genutzt werden. So haben die Schulen den größtmöglichen Freiraum für die Ganztagsbetreuung“, erläuterte Karin Ludlage des Fachdienstes Hochbau der Stadt Lingen. Fassadenplatten in den teilweise schuleigenen Farben verkleiden die Außenwände der Gebäude. Das energetische Konzept sieht vor, eine Photovoltaik-Anlage auf dem geneigten Foliendach anzubringen.  Neben einer eingebauten Wärmepumpe rundet eine Lüftungsanlage das energetische Konzept ab. Das Gebäude ist barrierefrei vom Schulhof erreichbar. „Diese Räumlichkeiten sind nachhaltige Bereicherungen, die die Standorte als Ganztagsschulen voranbringen“, so Jürgen Herbrüggen, stellvertretender Vorsitzender des Schulausschusses.

Die Matthias-Claudius-Schule und die Castellschule sind seit 2009 offene Ganztagsschulen. Beide Schulen bieten im Rahmen ihres Ganztagsangebotes jeweils ein Mittagessen, Nachmittagsbetreuung und Arbeitsgemeinschaften an. „Bereits Kindertagesstätten weisen einen Trend zur Ganztagsbetreuung auf. Die Kinder wachsen so mit Ganztagsangeboten auf und diese Tendenz erreicht nun auch die Schulen“, so Frank Botterschulte, Fachbereichsleiter für Bildung, Jugend und Sport der Stadt Lingen. Beide Grundschulen konnten bislang dieser Nachfrage vor Ort nur eingeschränkt gerecht werden. Demnach fand die Essensausgabe in der Matthias-Claudius-Schule provisorisch in einem Klassenraum statt. Dieser kann nach Fertigstellung auch wieder zu diesem Zwecke genutzt werden. Die Castellschule hatte eine gute Kooperation mit dem benachbarten Stephanus-Haus. Diese Kooperation endete jedoch aufgrund der Corona-Pandemie im März 2020, sodass die Schule auf eine weiter entfernte Gastronomie zurückgreifen musste. Zudem konnten beide Schulen in den letzten Jahren lediglich Container als Betreuungsräume vorweisen. Diese Provisorien sind langfristig nicht tragbar, umso größer ist die Freude über die sich zukünftigen Möglichkeiten im Ganztagsbereich, so sind sich Johanna Reckels, kommissarische Leiterin der Matthias-Claudius-Schule, und Denise Haim, Schulleiterin der Castellschule, einig.

 

Auf das Mehrzweckgebäude an der Castellschule freuen sich (v. l.) Landtagsabgeordneter Christian Fühner, Stadtkämmerin Monika Schwegmann, stellvertretender Vorsitzender des Schulausschusses Jürgen Herbrüggen, Karin Ludlage vom Fachdienst Hochbau, Oberbürgermeister Dieter Krone, Schulleiterin Denise Haim und Fachbereichsleiter für Bildung, Jugend und Sport Frank Botterschulte.

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