CDU wirbt für mehr Optimismus, Mut und Zuversicht in 2023

Artikel vom 26. Januar 2023

Neujahrsempfang mit Rede von Norbert Lammert

Lingen – Nach einer langen Corona-Pause fand nun erstmals seit 2020 wieder der traditionelle Neujahrsempfang des CDU-Kreisverband Lingen statt, und über 160 Menschen aus Politik und Gesellschaft, darunter zahlreiche Mitglieder, waren der Einladung ins Hotel „Am Wasserfall“ nach Lingen gefolgt. Mit dem ehemaligen Bundestagspräsidenten Prof. Dr. Norbert Lammert ist es der CDU gelungen, einen nachdenklichen, feinsinnigen und rhetorisch brillanten Redner, der aber niemals abgehoben oder über den Dingen schwebend wirkt, zu gewinnen. Der heute 74-Jährige Christdemokrat erntete mit seinen Beschreibungen und Beobachtungen, währenddessen im Saal die sprichwörtliche fallende Nadel zu hören gewesen wäre, zurecht „Standing Ovations“ nach seiner Rede.

Es war zu Beginn aber CDU-Kreisvorsitzender Christian Fühner, der das neue Jahr einordnete und dabei vor allem die junge Generation in den Blick nahm. „Sie ist es, die die Folgen des Klimawandels ebenso wie die der politischen Machtverschiebungen zwischen Amerika, Europa und Asien erleben wird“, so der Lingener Landtagsabgeordnete. Das aktuelle Jahrzehnt berge nach der Corona-Krise so viele Herausforderungen, wie wohl kein zweites vor ihm. Fühner nannte in diesem Zusammenhang auch den Arbeits- bzw. Fachkräftemangel, das Abwenden von Teilen der Gesellschaft von bestehenden Strukturen und Institutionen sowie den Strukturwandel in der Wirtschaft durch Transformation und Klimawandel.

Trotz alledem warb Fühner für mehr Optimismus, Mut und Zuversicht. „Die Aufgabe von Politik und Parteien ist es eben nicht nur, Probleme zu beschreiben, sondern die Herausforderungen anzunehmen und an Lösungen zu arbeiten“, rief er den Anwesenden zu. Auf das Emsland heruntergebrochen sieht der junge Christdemokrat vor allem die Energiewende mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien, die Unterbringung von schutzsuchenden Flüchtlingen und die Zukunftsfähigkeit der Krankenhausstandorte als die Hauptaufgaben für das neue Jahr.

Norbert Lammert griff in seiner Rede Fühners Gedanken teilweise auf und ging auf die allseits propagierte sogenannte „Zeitenwende“ durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ein. Mit Begriffen wie diesem oder dem angeblichen „Aufwachen in einer neuen Wirklichkeit“, wie es zuletzt die Bundesaußenministerin formuliert habe, hadert der ehemalige Politiker. Lammert: „Die Wahrheit ist doch, dass der Prozess nicht erst vor einem Jahr mit Russlands Militäroperationen gegen die Ukraine begann, sondern schon früher, spätestens mit der Annexion der Krim im Jahr 2014 oder aber bereits 2008 mit dem Georgien-Konflikt.“ Das habe man nur allzu lange verdrängt.

Bezogen auf viele Krisen und daraus resultierenden Handlungen und Veränderungen politischer Entscheidungen verwies Lammert am Beispiel des Ukraine-Krieges auf ein allgemein vorherrschendes Phänomen. „Es ist nicht erst die Erkenntnis, die uns zum wirklichen Handeln bewegt, sondern es sind meist konkrete Ereignisse, die zum Handeln zwingen.“ Mit Blick auf den Klimaschutz hoffe er, so der Sozialwissenschaftler, dass es nicht erst zu schlimmeren Ereignissen kommen müsse, bis entschiedener dagegen gehandelt werde. Lammert schloss seine Rede – ähnlich wie Fühner – mit einem positiven Ausblick auch auf seine eigene Partei bezogen. „Die CDU wird trotz aller Niederlagen der letzten Zeit weiterhin dringend gebraucht, weil unsere Demokratie vom Widerstreit der Meinungen lebt.“

Unten den Ehrengästen des CDU-Neujahrsempfangs waren auch Landrat Marc-André Burgdorf, der ehemalige Landtagsabgeordnete und amtierende CDU-Ehrenvorsitzende Heinz Rolfes, Ehrenlandrat Hermann Bröring und der ehemalige Bundestagsabgeordnete Dr. Hermann Kues sowie zahlreiche Bürgermeister, ehemalige Abgeordnete sowie viele Funktions- und Mandatsträger/innen der CDU vertreten. Dazu gesellten sich Vertreter/innen aus Kirchen, Vereinen, Verbänden, Behörden und sonstigen Organisationen der Zivilgesellschaft. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der professionellen Sängerin Susan Albers, die ihre überragende Stimme selbst am Piano begleitete und dafür mit viel Applaus bedacht wurde.

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