Artikel vom 25. Juni 2020 Lingen/Steinfurt. Die Kreispolizeibehörde Steinfurt hat seit Herbst 2019 Ermittlungen gegen eine mutmaßliche Drogenbande aus Rheine geführt. Die dafür eingerichtete Ermittlungskommission recherchierte, dass sich die mehrköpfige Gruppe vermutlich mehrmals wöchentlich in den Niederlanden mit Marihuana und Kokain versorgte. Von Rheine aus soll dann der Vertrieb der Drogen über Zwischenhändlern in den Straßenhandel organisiert worden sein. Neben Rheine sollen die Drogen auch ihren Absatzmarkt bis nach Ibbenbüren und Emsdetten gefunden haben.
Polizeibeamten nahmen vergangenen Montag, 22. Juni 202, mit Unterstützung von Spezialeinsatzkräften während eines Drogentransportes einen 34-jährigen Beschuldigten fest. In dessen Fahrzeug konnte etwa ein Kilogramm Marihuana sichergestellt werden. Zudem tauchten rund 1.800 Euro Bargeld auf. Unmittelbar danach wurden weiteren Spezialeinsatzkräften mehrere Wohnungen in Rheine und Lingen durchsucht. Dabei wurden insgesamt 3,5 Kilogramm Marihuana, 15 Gramm Kokain und etwa 12.000 Euro Bargeld beschlagnahmt.
In Lingen wurde zudem im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Josefstraße eine frisch abgeerntet professionell betriebene Marihuana-Plantage entdeckt. Die Kellerräume hatte der 34-jährige Beschuldigte gemietet. Da 264 Pflanztöpfe und professionelles Zubehörs entdeckt wurde, gehen die Ermittler von einem Mindestertrag von zehn Kilogramm Marihuana pro Ernte aus.
Neben dem 34-jährigen Mann aus Lingen wurden noch drei weitere Männer aus Rheine vorläufig festgenommen. Der 34-Jährige und ein 29-Jähriger sowie ein 28-jähriger Mann aus Rheine, deren Wohnungen auch am 22. Juni 2020 durchsucht worden waren, wurden am Dienstag, 23. Juni 2020, dem Haftrichter in Rheine vorgeführt, der gegen die drei Beschuldigten auf Antrag der Staatsanwaltschaft Münster Haftbefehle erließ. Ein weitere vorläufig festgenommene Mann wurde wieder auf freien Fuß gesetzt.