Großes Bienensterben in Lohne sorgt für Empörung Sind Pflanzenschutzmitteln oder Biozide die Ursache ?

Artikel vom 9. September 2021 Bereits am 5. August 2021 kam es im Wietmarscher Ortsteil Lohne zu einem Fall von erheblichem Bienensterben. Betroffen sind sechs Imker mit insgesamt 33 Völkern vom Imkerverein Wietmarschen-Lohne, die ihre Bienenvölker vor allem im Ortsteil Südlohne aufgestellt haben. Der Verein hat die Polizei eingeschaltet und es wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Lohne. Große Bestürzung herrscht bei den Mitgliedern des Imkernvereins Wietmarschen-Lohne, als die sechs Imker festellten, dass 33 ihrer Völker getötet worden sind. Fassungslos und empört waren auch der 1. Vorsitzenden Wolfgang Koopmann und der 2. Vorsitzender Gilbert Mack. Sie betonten, dass die unzähligen toten Bienen für alle ein Böse Überraschung waren. „Wir haben die Polizei und die Landwirtschaftskammer eigeschaltet. Wir treten erst jetzt an die Öffentlichkeit, da wir nicht in das laufende Verfahren eingreifen wollen.“

Die Mitglieder das Imkerverein Wietmarschen-Lohne, die auch Bienenzüchter sind, beschäftigen sich mit großer Leidenschaft der Haltung, Vermehrung und Züchtung von Honigbienen sowie mit der Produktion von Honig und weiterer Bienenprodukte. Für die Natur ist besonders heute die Bestäubungsleistung der Bienen von großer Bedeutung. Nebenprodukt ihrer Imkerei ist der sehr gesunde Honig. Imker sind Teil der Landwirtschaft und unterliegen dem Bienenrecht.

Koopmann und Mack berichteten in einem Gespräch über das Bienensterben. Sie hätten, nach dem die Polizei mit zwei Beamten als Zeugen vor Ort gewesen sei, Anzeige erstattet. „Von der informierten Landwirtschaftskammer sind zwei Vertreter vom Prüfdienst vor Ort gewesen. Sie haben von Amtswegen Proben an allen sechs betroffenen Ständen von den befallenen toten Bienen genommen. Der Vorgang wurde auch durch Fotos dokumentiert“, erklärten die beiden Vorsitzenden.

Bei dem erheblichen Bienensterben bestehe der Verdacht, dass die Ursache auf Spritzmittel zurückzuführen sein könnte, die evtl. beim Kartoffelanbau zum Einsatz gekommen seien. Deshalb seien ebenfalls von vier benachbarten Kartoffelfeldern Proben genommen, die bei Gericht Gültigkeit hätten, erklärten die beiden Imkerei-Experten. „Alle Proben sind zum Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen sowie für Bienenschutz in Braunschweig geschickt worden. Dessen Aufsichtsbehörde sei das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, erläuterten Koopmann und Mack.

Die beiden Vorsitzenden bestätigten: „Das Ergebnis der biologischen Untersuchung liegt jetzt vor und beweist eindeutig, dass sowohl von den Bienenproben und auch den Kartoffelkrautproben eine toxische Wirkung auf die im Test eingesetzten Larven der Aedes aegypti L (Gelbfieber-Mücken) ausgingen, die auf Giftstoffe zurückzuführen ist.“ Sie wollen weitere Untersuchungen abwarten, um zu klären, ob es sich um Rückstände von bienentoxischen Pflanzenschutzmitteln oder Bioziden handelt. Deshalb wurde eine chemische Untersuchung veranlasst, mit deren Ergebnis in einigen Wochen zu rechnen sei. „Diese Analysen werden dann eindeutig Aufschluss darüber geben, welches Mittel eingesetzt wurde. Dann greift evtl. das Tierschutz oder Artenschutzgesetz mit der Bienenschutzverordnung. Je nach dem kann es eine Straftat sein und wird geahndet!“

Koopmann und Mack und zitierten aus der Schlussfolgerung des Julius Kühn-Instituts: „Das Bienen- und Pflanzenmaterial hatte im Biotest eine toxische Wirkung auf die Larven von Gelbfieber-Mücken, die möglicherweise auf Giftstoffe (Varroabehandlungsmittel, Pflanzenschutzmittel, Biozide etc.) oder andere Verunreinigungen im Probenmaterial zurückzuführen ist.“ Aus dem Ergebnis der chemischen Untersuchung würden mögliche weitere, auch rechtliche Schritte eingeleitet.

 

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