Artikel vom 13. November 2024
Meppen. Der Rheder Ortsteil Brual ganz im Nordwesten des Emslandes ist mit rund 650 Einwohnern das kleinste Dorf, das sich am diesjährigen Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ beteiligt hat. Beeindruckt hat es die Bewertungskommission dennoch – es holte den ersten Platz. Die Sandsteinstele, die jedes Siegerdorf schmückt, steht jetzt als erkennbares Zeichen für den Erfolg an der Dorfstraße. Sie wurde bei der Siegerehrung am Donnerstag (7. November) feierlich enthüllt. Und auch Clusorth-Bramhar (2. Platz), Andervenne (3. Platz), Stavern (4. Platz), Schöninghsdorf, Lahn und Neulehe (teilen sich Platz 5) überzeugten als Dörfer mit Zukunft.
„Dass Brual in diesem Jahr als Gewinner den Wettbewerb für sich entscheiden konnte, hat eine ganze Reihe von Gründen. In der Vergangenheit ist hier viel bewegt worden und das sieht man dem Dorf an“, sagte Landrat Marc-André Burgdorf bei der Preisverleihung. Noch beim letzten Kreiswettbewerb 2017 hatte Brual keinen der vorderen Plätze belegen können. „Die Auszeichnung als Siegerdorf ist die Bestätigung für das Engagement und die Aktivitäten der zurückliegenden Jahre“, betonte der Landrat.
Konkret nannte er die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt mit den Nebenanlagen und den Querungshilfen. Ferner sei der Umbau und die Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses „Olle Schaule“, in dem der neue Dorfladen mit dem Café „Klönstoawe“ seinen Platz gefunden hat, anzuführen. Die „Olle Schaule“, in der die Preisverleihung stattfand, sei ein Zugewinn für das Ortsleben; das Angebot des Dorfgemeinschaftshauses mit Dorfladen und Café werde sehr gut angenommen, stellte Burgdorf fest.
Darüber hinaus sei das neue Dorfquartier mit erstmaliger Errichtung einer Kindertagesstätte ein Paradebeispiel der Zukunftssicherung: Künftig soll hier zudem generationsübergreifendes Wohnen für Jung und Alt realisiert werden. Es entstehen ein Mehrgenerationenhaus und ein Mehrgenerationenspielplatz unter Verwendung nachhaltiger ökologischer und wiederverwerteterBaustoffe. Viele der Maßnahmen im Ort beruhen auf der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger am vom Landkreis Emsland initiierten Modellprojekt „EmslandDorfPlan“ vor einigen Jahren.
Besonders angesprochen hatte die Jury bei der Bereisung, die im September stattgefunden hatte, das Engagement und ehrenamtliche Dorf- und Vereinsleben. „Gefühlt jeder zweite Brualerwar an dem Vormittag anwesend und hat den Zusammenhalt sowie das gesellschaftliche Leben des Dorfes demonstriert – für einen Ort dieser Größe wirklich bemerkenswert“, sagte Burgdorf.Von der Jägerschaft und der Landjugend über den Schützen-, Sport- und Heimatverein bis zum Singkreis, dem Johannesverein und insbesondere der 2024 gegründeten Bürgerstiftung, die gemeinnützige Projekte fördert, ist in Brual alles vertreten.
Über den Sonderpreis „Emsländischer Sonderpreis für kleine Ortschaften“ (unter 1.000 Einwohner) konnte sich Lahn freuen. Clusorth-Bramhar wurde mit dem Sonderpreis „Klimaschutz- und Klimafolgenanpassung“ ausgezeichnet.
Den vergangenen Wettbewerb hatte die Gemeinde Lünne gewonnen. Diese erhält im Austausch für die Sandsteinstele nun ein Bronzerelief zur Erinnerung an den Sieg in 2017. Brual und Clusorth-Bramhar vertreten das Emsland im kommenden Jahr auf Landesebene beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.
Adele Telgen, Ortsbürgermeisterin Brual, und Landrat Marc-André Burgdorf enthüllen im Rahmen der Preisverleihung die Sandsteinstele, die an der Dorfstraße in Brual steht und den Ort als Siegerdorf kennzeichnet. (Bild: Landkreis Emsland)