Artikel vom 23. März 2018
A30 Bad Bentheim: Die Bundespolizei hat Donnerstagmittag an der deutsch-niederländischen Grenze neun Menschen aus einem Sattelzug befreit
Während einer Pause auf der Raststätte „Bentheimer Wald“ an der Autobahn 30, hatte ein ukrainischer Lkw-Fahrer Klopfgeräusche aus demLaderaum seines Sattelzugs gehört und die Bundespolizei informiert. Die Beamten öffneten den verplombten Lkw und befreiten neun Iraker, darunter zwei Frauen und zwei Kinder im Alter von 10 und 12 Jahren, unversehrt von der Ladefläche.
Offenbar waren die Personen am Tag zuvor in Frankreich mit Hilfe
eines Schleusers auf die Ladefläche geklettert und hatten sich dort
zwischen der Ladung versteckt. Auf den Weg in die Ukraine ging es
dann über Belgien und die Niederlande bis nach Deutschland. Ihr
eigentlich mit dem Schleuser vereinbartes Reiseziel war allerdings
Großbritannien.
Aufgrund von Hunger und Durst sowie der Kälte machten die Personen
bei der Rast an der BAB 30 durch Klopfzeichen auf sich aufmerksam.
Zur Kühlung der Fracht wurde die Temperatur in dem Lkw konstant
zwischen 10 und max. 15 Grad Celsius gehalten. Außerdem wurde die
Luft in dem Auflieger zunehmend schlechter.
Die Bundespolizei nahm die Personen in Gewahrsam. Eine 43-Jährige
und ihr 18-jähriger Sohn sind bereits in Deutschland registriert und
wurden an die zuständige Ausländerbehörde weitergeleitet. Die anderen
sieben Personen stellten kein Schutzersuchen und wurden nach
Beendigung der polizeilichen Maßnahmen in die Niederlande
zurückgeschoben.
Nach bisherigem Sachstand der Bundespolizei war der Lkw-Fahrer von
der Situation selbst völlig überrascht und offenbar nicht an der
Schleusung beteiligt. Die Bundespolizeiinspektion Bad Bentheim hat
ein Ermittlungsverfahren zur Aufklärung der genauen Umstände der
Schleusungsfahrt eingeleitet.