Leitstelle Ems-Vechte führt softwaregestützte Bearbeitung ein – Informationsveranstaltung

Artikel vom 14. Oktober 2020 Meppen. Anfang 2021 wird der heute noch virtuelle Leitstellenverbund Ems-Vechte zum gemeinsamen Standort vorerst im Kreishaus in Meppen zusammengeführt, bis die neue gemeinsame Leitstelle von Landkreis Emsland und Landkreis Grafschaft-Bentheim in Meppen-Versen fertiggestellt ist. Bereits jetzt beginnen die technischen Vorbereitungen und Schulungen der Disponenten. Sie erhalten künftig Unterstützung durch ein neues digitales Notrufabfragesystem. In einer virtuellen Veranstaltung im Meppener Kreishaus wurden die Disponenten über die neue Technologie informiert.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Rettungsdienst, Feuerwehren, Krankenhäusern der Region und sonstige Einrichtungen, mit denen die Aufgaben der Leitstelle eng verbunden sind, nahmen teil, um das neue System kennenzulernen. „Die Leitstelle Ems-Vechte hat sich wie auch die Rettungsleitstellen von Stadt und Landkreis Osnabrück, der Freien Hansestadt Bremen und der Großleitstelle Oldenburg dafür entschieden, dieses weltweit führende und wissenschaftlich renommierte Notrufbearbeitungssystem einzuführen. Das ist ein Qualitätssprung nach vorne“, erläutert Landrat Marc-André Burgdorf.

Leitstellen seien zuverlässig rund um die Uhr für Hilfeersuchen der Bürger über den Notruf 112 zu erreichen, sagt der Landrat. Sie garantieren nicht nur die schnellstmögliche Hilfe durch Rettungsdienst und Feuerwehr bei lebensbedrohlichen Situationen, schweren gesundheitlichen Schädigungen, zur Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung. „Sie sind zunehmend Ansprechpartner bei weniger bedrohlichen, aber von den Anrufern als dringlich empfundenen Gesundheitsstörungen“, so Burgdorf. Dies, aber auch die zunehmenden notfallmedizinischen Therapiemöglichkeiten, machten die Aufgaben der Disponenten in den Leitstellen immer anspruchsvoller. Neben der praktischen Einsatzerfahrung im Rettungsdienst und in der Feuerwehr seien somit zeitgemäße, softwaregeführte Abfrageprotokolle notwendig geworden. „Diese gewährleisten, dass sicher und gezielt alle entscheidenden Informationen in kürzester Zeit vom Anrufer erhalten werden, um schnellstmöglich die richtige Hilfe zum richtigen Ort zu entsenden und die geeigneten Erste-Hilfe-Anweisungen geben zu können“, ergänzt der zuständige Dezernent Michael Steffens.

Den Bürgern wird die Veränderung auffallen, wenn sie künftig den Notruf 112 in Anspruch nehmen müssen: Ihr Notruf wird nach einem immer gleichen, bewährten System der Fragenabfolge erfasst. Das kann durchaus dem Anrufer ausführlicher als bisher erscheinen, aber es gewährleistet, dass parallel zur Abfrage die richtige Hilfe alarmiert und auf dem Weg ist, sobald die zur Alarmierung notwendigen Informationen vorliegen. Die zusätzlichen Fragen verzögern nicht das Eintreffen von Rettungsdienst oder Feuerwehr, sondern dienen dem Erfassen zusätzlicher Details, um weitere Maßnahmen einleiten zu können, keine wichtigen Informationen außer Acht zu lassen und die richtigen ersten Anweisungen schon am Telefon geben zu können.

Bild: (v.l.): Michael Speer, Dr. Wolfgang Hagemann, Michael Albers, Christian Laucher, Dr. Harald Eversmann und Dezernent Michael Steffens machten sich mit dem neuen System vertraut. (Foto: Landkreis Emsland)

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