„Mal eben kurz die Welt retten“ Einsatz der Jugendfeuerwehr für Umwelt und Natur

Emsland- Als Sonderermittlungsgruppe hingen sich am vergangenen Wochenende 25 Jugendgruppenleitende der emsländischen Jugendfeuerwehren im Kloster Handrup an die Fersen eines kriminellen Netzwerks. Ein Elektroschrotthändler aus Ghana wurde für die Entsorgung von giftigem Müll angeklagt. Er soll containerweise Kabel, Smartphones und Bildschirme auf die größte Elektro-Mülldeponie der Welt verschifft haben. Aber ist er wirklich der Drahtzieher oder nur ein kleiner Fisch? Dieinternationale Polizei hat Hinweise, dass sich die wahren Täter*innen noch auf freiem Fuß befinden.

Die verstrickte Handlung war Teil eines Escape Rooms, dendie Kinder- und Jugendfeuerwehren im Landkreis Emsland inZusammenarbeit mit dem Projekt „gemeinsam.klima.aktiv. – Klimaschutz im Alltag“ im Rahmen der JULEICA (Jugendleiter*in-Card) Ausbildung angeboten hatte.

„Mal eben kurz die Welt retten“ – so der Titel diesesspannenden Escape Rooms, ein Spiel, bei dem ein Team von Spielern Hinweise finden, Rätsel lösen und Aufgaben in einer bestimmten Zeit abarbeiten. Das Spiel ist Teil eines niederschwelligen Schulungsangebotes der LEB (Ländliche Erwachsenenbildung in Niedersachsen e.V.) in Lüneburg.

Die angehenden Jugendleitenden der Jugendfeuerwehren hatten über zwei Tage die Möglichkeit zu erfahren, dass Nachhaltigkeit nicht nur Umweltschutz bedeutet, sondern mit zahlreichen anderen Jugendthemen wie z.B. soziale Gerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion, Bildung oder Finanzen verknüpft ist. Am Beispiel des walderlebnispädagogischen Ansatzes und durch Vorstellung der Einsatzvielfalts einer Walderlebnisbox wurden die Möglichkeiten, nachhaltige Jugendarbeit zu gestalten, aufgezeigt. Natürlich gab es nicht nur theoretische Anregungen. In einer Lernwerkstatt wurden zu Umweltthemen kreativ gebastelt, experimentiert und Bespiele gezeigt, die im Jugendfeuerwehr-Alltag gemeinsam mit den Kindern gestaltet und spielerisch umgesetzt werden können.Impulsvorträge zur Finanzierung von nachhaltigen Bildungsmaßnahmen sowie nachhaltiger (Umwelt-)Projekte rundeten die Lerninhalte ab.

Spielerisch lernen und Verantwortung übernehmen sind dasverbindende Element, welche die Ziele der Umweltbildung und die der Feuerwehrjugend miteinander verknüpft. Es ist insbesondere die Altersgruppe des 6- bis 18jährigen Blaulichtnachwuchses, bei denen Aktivitäten der Umweltbildung besonders nachhaltig wirken und das spätere Bewusstsein für den Schutz der Umwelt prägen. In den drei emsländischen Kinder- und 32 Jugendfeuerwehren sind derzeit 610 Kinder und Jugendliche aktiv.

„Das riechende Klassenzimmer 2.0“ „Jugend forscht“: Öffentliche Präsentation der Projekte in BBS Lingen

Lingen. Mit der Aufforderung „Mach Dir einen Kopf!“ ist die 59. Wettbewerbsrunde von „Jugend forscht!“ für das Schuljahr 2023/24 im vergangenen Sommer bundesweit gestartet. Bis Ende November 2023 konnten Projekte in sieben Fachgebieten eingereicht werden. Für den Bereich der Landkreise Emsland, Grafschaft Bentheim, Osnabrück und die Stadt Osnabrück werden diese Projekte am Freitag, 23. Februar, in den Berufsbildenden Schulen (BBS) Lingen an der Beckstraße der Öffentlichkeit von 9 bis 12 Uhr präsentiert, bevor die Wettbewerbssieger ab 13.30 Uhr im Forum der BBS gekürt werden.

Der Landkreis Emsland ist Ausrichter und Gastgeber des Wettbewerbs auf regionaler Ebene. 75 Projekte und Präsentationen aus den sieben zu bewertenden Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik werden zu sehen sein. Davon entstammen 34 Projekte aus der Altersparte „Jugend forscht“ der Kreativität der Teilnehmenden im Alter von 15 bis 25 Jahren; weitere 41 Projekte aus der Alterssparte „Schüler experimentieren“ entspringen dem Ideenreichtum von Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse bis 14 Jahren. Themen der Jungforschenden über die sieben Fachgebiete hinweg sind unter anderem „Gleiche Chancen – Wie fair ist ein sechsseitiger Würfel wirklich?“, „Das riechende Klassenzimmer 2.0“ oder „Das perfekte Toast“. Insgesamt nehmen 133 Schülerinnen und Schüler aus 18 Schulen am Regionalwettbewerb Emsland teil, bundesweit beteiligen sich 10.492 junge Forschertalente.

Für den Landkreis Emsland wird Erster Kreisrat Martin Gerenkamp an der Siegerehrung teilnehmen. Die regionale Wettbewerbsleitung hat Siegfried Wigger übernommen, Lehrer für Mathematik und Physik am Gymnasium Marianum Meppen sowie Fachleiter Physik am Studienseminar Meppen. Fachjuroren aus Schulen, Hochschule, Verwaltung und Wirtschaft bewerten die Wettbewerbsbeiträge in den einzelnen Fachgebieten und prämieren im Anschluss die besten Arbeiten. Umrahmt wird die Preisverleihung durch ein buntes Programm, an dem die amtierende deutschsprachige Meisterin im Poetry Slam, Theresa Sperling, und der Juror und Alumni Jan-Phillip Mai mitwirken werden. Auch der Schulleiter der Oberschule Uelsen (Grafschaft Bentheim), Kai Schmidt, überregional bekannt als „Lehrerschmidt“ mit 1,66 Mio. Youtube-Followern, beteiligt sich mit einem Videogruß an der Preisverleihung.

Die Siegerinnen und Sieger der Regionalebene qualifizieren sich für die Landeswettbewerbe im März und April 2024. Den Abschluss der 59. Runde von Jugend forscht bildet das Bundesfinale vom 30. Mai bis 2. Juni 2024 in Heilbronn (Baden-Württemberg). Der Nachwuchswettbewerb „Jugend forscht“ findet seit 1956 statt und gilt als größter europäischer Jugendwettbewerb im Bereich Naturwissenschaften und Technik.

 

„ Winterzeit“ auf Wertstoffhöfen bricht an

Änderung für die 50 Sammelstellen greift ab 1. November  

Meppen. Für die emsländischen Wertstoffhöfe beginnt ab Mittwoch, 1. November, die „Winterzeit“ mit veränderten Öffnungszeiten. Wiederverwertbare Stoffe wie Altmetalle, Bauschutt, Elektrokleingeräte, Grünabfälle, Wertstoffe, Papier/Pappe sowie Weiß- und Buntglas können kreisweit bei allen 50 Sammelstellen samstags von 10 bis 16 Uhr abgegeben werden. Die Wertstoffhöfe, die zusätzlich freitags geöffnet haben, stehen in den Wintermonaten in der Zeit von 14 bis 16 Uhr zur Verfügung.

Erweiterte Öffnungszeiten bieten die Wertstoffhöfe bei den Zentraldeponien Dörpen, Wesuwe, Flechum und Venneberg sowie in Lingen (Greiwehof) und in Papenburg (Flachsmeerstraße) an. Die genauen Öffnungszeiten sind auf der Webseite des Abfallwirtschaftsbetriebes (AWB) Landkreis Emsland unter www.awb-emsland.de, auf dem Abfuhrkalender und in der AWB Emsland App zu finden.

Um die Verwertung zu erleichtern, bittet der AWB darum, die Materialien vorsortiert anzuliefern. Eine Abgabe ist nur zu den oben genannten Öffnungszeiten möglich. Das Abstellen von Wertstoffen oder Abfällen vor den Wertstoffhöfen wird als Ordnungswidrigkeit geahndet.

Weitere Informationen erteilt das Kundencenter des AWB unter der Telefonnummer 05931/599 699 oder per E-Mail unter info@awb-emsland.de

 

Kreisfeuerwehrverband Aschendorf-Hümmling ehrt Kreisbrandmeister: Holger Dyckhoff mit Silberner Ehrennadel ausgezeichnet

Esterwegen. Im Rahmen der Delegiertenversammlung in Esterwegen wurde Kreisbrandmeister Holger Dyckhoff die Silberne Ehrennadel desKreisfeuerwehrverbandes Aschendorf-Hümmling überreicht und damit seine Verdienste für das emsländische Feuerwehrwesen gewürdigt..

Dyckhoff habe nicht zuletzt dank seines engagierten Auftretens dazu beigetragen, dass die Feuerwehren des Emslandes gut aufgestellt, gut ausgerüstet seien und in der Öffentlichkeit und der Politik einen hohen Stellenwert einnehmen, betonte Verbandsvorsitzender Hans-Bernd Ahlers.Wir hatten in den letzten Jahren schwierige Themen zu bearbeiten und konnten sie gemeinsam mit dir und dank der guten Zusammenarbeit mit den beiden Abschnitten Mitte und Süd erfolgreich abwickeln“, sagte Ahlers in seiner Laudatio.

Dyckhoff sei nicht nur bei der Einführung des Digitalfunks und der digitalen Alarmierung, sondern auch bei der Ausstattung der Feuerwehrtechnischen Zentralen (FTZ), der personellen und technischen Ausstattung der Kreisausbildung, der Neubeschaffung der beiden Einsatzleitwagen 2, der Stärkung der Technischen Einsatzleitungen und der Kreisfeuerwehrbereitschaften und bei vielen weiteren Themen erfolgreich tätig gewesen . Eine große Herausforderung sei der Moorbrand auf der WTD gewesen, bei dem dem emsländischen Wehren unter Dyckhoffs Leitung gute Arbeit abgeliefert hätten. Er habe zudem die kameradschaftliche Zusammenarbeit der drei Abschnitte Nord, Mitte und Süd stets gefördert, ergänzte Ahlers.

Daher habe der Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Aschendorf– Hümmling beschlossen, Dyckhoffs besonderen Verdienste mit derSilbernen Ehrennadel des Verbandes zu würdigen.

Für seine besonderen Verdienste wurde Kreisbrandmeister Holger Dyckhoff (4.v.l.) mit der Silbernen Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Aschendorf– Hümmling ausgezeichnet. Unser Foto zeigt Dyckhoff zusammen mit (von links) Landrat Marc-André Burgdorf, Samtgemeindebürgermeister Christoph Hüntelmann sowie den Vorstandsmitgliedern des Verbandes Michael Schütte, Hans-Bernd Ahlers, Martin Pülsken und Achim Will. Foto: Lambert Brand

 

Mehrere Brände bei Feldarbeiten – Feuerwehr im Dauereinsatz

PI Emsland / Grafschaft Bentheim  – Aufgrund der derzeitigen Wetterlage mit extremer Hitze und daraus folgender Trockenheit kam es gestern zu mehreren Einsätzen der Feuerwehr. Dabei kam es bei Feldarbeiten u.a. in Herzlake undLangen zu Bränden, wobei Heuballen bzw. Teile des Feldes beschädigt wurden. In Salzbergen geriet bei Feldarbeiten eine Strohpresse in Brand. In Lengerich geriet aufgrund der hohen Temperaturen eine Ballenpresse in Brand, wobei das Feuer anschließend auch auf die Zugmaschine übergriff. Glücklicherweise kam beiden Bränden niemand zu Schaden. Die Gesamtschadenshöhe steht bislang noch nicht fest.

Emsland/Grafschaft Bentheim – Bisherige Polizeieinsätze wegen Sturm


Emsland/Grafschaft Bentheim – Die Polizei im Emsland und der Grafschaft Bentheim musste am Mittwochvormittag bisher zu insgesamt 44 sturmbedingten Einsätzen ausrücken. In Rhede kam es durch den Sturm zu einem Unglück, bei dem eine 64-Jährige verstarb. Sie wurde während eines Spazierganges in der Straße
Sudende von einem entwurzelten Baum getroffen und verstarb noch an der Unfallstelle. Darüber hinaus stürzten im kompletten Injektionsbereich Bäume sowie abgebrochene Äste auf die Straßen, wodurch es zu Gefahrenstellen und Behinderungen kam. In Emlichheim stürzte gegen 11.45 Uhr ein Baum im Mühlenweg auf einen Lkw. Verletzt wurde hierbei niemand.

Warnmeldung – Anrufe durch falsche Polizeibeamte im Emsland

Landkreis Emsland  – Aktuell kommt es insbesondere im nördlichen Emsland gehäuft zu Anrufen durch sogenannte falsche Polizeibeamte. Diese gaukeln ihren Opfern unter anderem vor, dass Angehörige einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätten. Verbunden sind diese Anrufe in der Regel mit Geldforderungen, um Angehörigen eine Haftstrafe zu ersparen. Die Polizei bittet dringend darum, vornehmlich ältere Menschen zu warnen und zu sensibilisieren. Bitte achten Sie auf Auffälligkeiten in ihrem Umfeld und informieren Sie im Zweifel umgehend die nächste Polizeidienststelle. In diesem Zusammenhang wird nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Polizei am Telefon niemals Fragen zu Vermögensverhältnissen oder Forderungen nach Geld stellt. Geben Sie in Telefonaten keinesfalls Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis, lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, beenden Sie das Gespräch und wählen im Zweifel selbst die Notrufnummer der Polizei – 110. Übergeben Sie in keinem Fall Geld oder andere Vermögenswerte an unbekannte Personen.

Dr. Ulrike Leitner verstärkt Rettungsdienst nun in führender Position

Meppen. In einem feierlichen Rahmen bestellte die Ordnungsdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis am vergangenen Donnerstag (9. März) Dr. Ulrike Leitner zur Leitenden Notärztin (LNA) und Mitglied der örtlichen Einsatzleitung im Landkreis Emsland. Sie ist die erste Frau in der Runde der Leitenden Notärzte im Landkreis Emsland.

„Dr. Ulrike Leitner wird ihre ärztliche Kompetenz in den emsländischen Rettungsdienst einbringen und als qualifizierte Notfallmedizinerin die Organisationsstruktur der ,Leitenden Notarztgruppe´verstärken“, sagte Kraujuttis bei der offiziellen Einführung im Meppener Kreishaus. Dr. Leitner seibereits seit über einem Jahr als Notärztin im Landkreis Emsland im Einsatz und verfüge zudem über Erfahrungen als Leitende Notärztin in Bremerhaven, erläuterte Kraujuttis. „Ich freue mich auf die Herausforderung“, sagte Leitner mit Blick auf ihre neue Aufgabe.

In ihrer Funktion als Leitende Notärztin lenkt Leitner künftig bei größeren und außergewöhnlichen Schadensereignissen die medizinische Versorgung vor Ort.

Mit der Bestellung Leitners als Leitende Notärztin verteilen sich die Notfalldienste im Landkreis Emsland künftig wieder auf sechs Leitende Notfallmedizinerinnen und -mediziner. Leitner kommt als Nachfolgerin für Dr. Christoph Schnellen, der im November 2022 nach 30 Jahren als leitender Notarzt aus dem Rettungsdienst ausgeschieden war. Die aktuelle LNA-Gruppe steht unter der Leitung von Dr. Harald Eversmann, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst.

Dr. Ulrike Leitner (Mitte) übernimmt künftig die Aufgaben einer Leitenden Notärztin im Rettungsdienst des Landkreises Emsland. Sie ist die erste Frau in der Gruppe der LNA. Dezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis und Dr. Harald Eversmann, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, führten sie offiziell in das neue Amt ein. (Foto: Landkreis Emsland)

Bundeswehr übt auch im südlichen Emsland

Bundeswehr übt auch im südlichen Emsland – Übungsbetrieb vom 12. bis 24. März – Bürgertelefon eingerichtet

Meppen/Nordhorn. Vom 12. bis 24. März finden im südlichen Emsland und in der Grafschaft Bentheim Übungen der Bundeswehr statt. Die Bundeswehr hat eine kostenfreie Rufnummer eingerichtet, um bei Anfragen, Wünschen oder Beschwerden zum militärischen Flugbetrieb erreichbar zu sein. Darauf weist die Bundeswehr hin.

Als zentrale Ansprechstelle beantworten die Mitarbeiter der Flugbetriebs- und Informationszentrale als Sonderleistung Fragen zum Thema Fluglärm und Tiefflug. Das Bürgertelefon des Luftfahrtamtes steht unter der kostenfreien Rufnummer 0800/8620730 von Montag bis Donnerstag zwischen 8 und 17 Uhr und Freitag zwischen 8 und 12.30 Uhr zur Verfügung.

Für weitergehende Anfragen oder Beanstandungen wird eine Eingabe per E-Mail empfohlen. Insbesondere bei Beanstandungen von militärischen Flugbewegungen werden für eine Untersuchung genauere Angaben benötigt. Die E-Mail-Adresse lautet: FLIZ@bundeswehr.org. Dabei sind notwendige Informationen wie Kontaktdaten, Art der Beobachtung sowie vor allem Datum, Uhrzeit und Angaben zum Ort mitzuteilen. Andernfalls ist eine genaue Zuordnung der Beobachtung nicht möglich.

Während der Übung werden auf dem Luft- und Bodenschießplatz in Nordhorn 15t LKW mit einem simulierten Flugabwehrsystem eingesetzt. Ab einer Höhe von 8.000 bis 24.000 Fuß fliegen bis zu sechs taktische Luftfahrzeuge, die Fluganweisungen von am Boden befindlichen Fliegerleitoffizierinnen und -offizieren erhalten. Für die Übung bewegen sich außerdem Soldateninnen und Soldaten auf dem vorhandenen Straßen- und Wegenetz und beziehen auf Feld- und Waldwegen Stellung.

Maßgeschneiderte Wohnraumversorgung – Landkreis Emsland erstellt Versorgungskonzept für Kommunen

Meppen. Der Landkreis hat ein Wohnraumversorgungskonzept für die Städte, Einheits-  und Samtgemeinden des Emslandes erstellen lassen, die bislang nicht über ein solches verfügen. Dies sind alle Kommunen mit Ausnahme der größeren Städte Haren, Lingen, Meppen und Papenburg sowie der Samtgemeinde Spelle.

„Das Emsland wird durch Zuwanderung zumindest in den kommenden Jahren weiterhin wachsen, zugleich aber immer stärker die Auswirkungen des demographischen Wandels mit einer Alterung der Bevölkerung spüren. Im Hinblick auf die Wohnraumentwicklung ist somit ein zielgerichtetes Handeln der Kommunen erforderlich“, so Landrat Marc-André Burgdorf.

Das nun erstellte Konzept ist auch vor dem Hintergrund stetig steigender Immobilien- und Mietpreise wertvoll. „Für Haushalte mit kleineren und mittleren Einkommen wird es auch im Emsland immer schwieriger, sich mit preisgünstigem Wohnraum zu versorgen“, sagt Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis.

Zugleich fielen aktuell immer mehr Bestandswohnungen aus der Bindungsfrist des sozialen Wohnungsbaus. „Ein Wohnraumversorgungskonzept mit qualifizierten Aussagen zum Wohnraumbestand und -bedarf ist eine Voraussetzung, um mietpreisgebundenes Wohnen in Mehrfamilienhäusern durch das Land Niedersachsen fördern zu lassen“, erläutert Kraujuttis.  Schafft ein Investor Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen oder für ältere Personen und Menschen mit Behinderungen, kann der Investor zinslose Darlehen sowie Tilgungsnachlässe bei der Rückzahlung über die landeseigene NBank erhalten. „Dies ist durch das Konzept nun in allen Kommunen des Emslandes möglich“, betont Kraujuttis.

Das vorliegende Wohnraumversorgungskonzept soll eine Orientierung für die künftige Wohnungsmarktentwicklung geben. Daher sind auf der Grundlage von Analysen und Prognosen gemeinsam mit Wohnungsmarktakteuren und kommunalen Vertretern Schwerpunkte einer zukunftsgerichteten Wohnungspolitik herausgearbeitet worden. „Die Zielsetzung des Konzepts war es, die zentralen Rahmenbedingungen auf dem Wohnungsmarkt zu beleuchten und die wesentlichen Handlungsbedarfe abzuleiten“, sagt Burgdorf. So zählten eine Reihe von Maßnahmen in wichtigen Handlungsfeldern dazu, wie Schaffung eines vielfältigen Wohnungsangebots, Versorgung einkommensschwächerer Haushalte, Wohnen im Alter, Baulandmanagement und Qualifizierung des Wohnungsbestandes. „Dies dient als Anregung für künftiges kommunales Handeln“, so Burgdorf. Darunter fällt beispielsweise eine ausgewogene Mischung von Ein- und Mehrfamilienhäusern in Wohngebieten, die Einrichtung eines kommunalen Flächenmonitorings im Baulandmanagement  bzw. eines Baulückenkatasters zur Nachverdichtung, der Ausbau unterschiedlicher Angebote für das Wohnen im Alter und eines generationengerechten Wohnumfeldes sowie die Erstellung von Quartierskonzepten, um bedarfsgerecht auf sich verändernde Wohnvorstellungen und -bedarfe reagieren zu können.

Für die Städte, Einheits- und Samtgemeinden sind zudem kommunale Steckbriefe erarbeitet worden, in denen die zentralen Ergebnisse und Wohnraumbedarfe für die jeweilige Kommune zusammengefasst werden. Das Wohnraumversorgungskonzept kann künftig auf der Internetseite des Landkreises unter www.emsland.de eingesehen werden.

Bild: Landrat Marc-André Burgdorf und Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis (r.) stellen das Wohnraumversorgungskonzept für die emsländischen Städte, Einheits- und Samtgemeinden vor. (Foto: Landkreis Emsland)

Aufstallungspflicht gilt ab Sonntag Vorbeugende Maßnahme zum Schutz der hiesigen Nutztierbestände

Meppen. Ab Sonntag, 14. November, gilt die Aufstallungspflicht im Landkreis Emsland. Die Kreisverwaltung hat eine Allgemeinverfügung erlassen, mit der sie anordnet, sämtliches gehaltenes Geflügel (Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse) einzustallen.

Anlass für diese vorbeugende Maßnahme ist eine Risikobewertung, die die niedersächsischen Küstenlandkreise und Landkreise mit hoher Geflügeldichte wegen der aktuellen Entwicklung vorgenommen haben. Wegen des Geflügelpestgeschehens im Landkreis Cloppenburg – es gibt einen Ausbruch mit dem hochpathogenen Aviären Influenza Virus (H5N1) in der Stadt Friesoythe – in der unmittelbaren Nähe zum Landkreis Emsland wurde hier beschlossen, die Aufstallung für alle Geflügel haltenden Betriebe, auch Hobbyhaltungen, im Landkreis Emsland anzuordnen. Zeitgleich wird auch der Landkreis Grafschaft Bentheim entsprechend verfahren. Weiterhin beabsichtigen die Landkreise Ammerland, Oldenburg, Vechta sowie die küstennahen Kreise die Aufstallung anzuordnen. Der Landkreis Cloppenburg hat eine Aufstallungspflicht bereits verfügt.

Seit Mitte Oktober gibt es zudem in Deutschland vermehrt Funde von infizierten Wildvögeln in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Hinzu kommen Ausbrüche in den benachbarten Niederlanden.

Der Landkreis Emsland verfügt über eine hohe Geflügeldichte und ist gleichzeitig als Wildvogeldurchzugs- und Rastgebiet für wildlebende Watt- und Wasservögel besonders gefährdet. Im Landkreis Emsland werden zurzeit etwa 35 Millionen Stück Geflügel gehalten. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren stuft der Landkreis Emsland das Risiko einer Einschleppung von hochpathogener Aviära Influenza in die hiesigen Geflügelbestände, insbesondere bei Freilandhaltung, als hoch ein. Die Risikobewertung wird fortlaufend neu geprüft. Das Ergebnis der Bewertung bildet die Grundlage dafür, wie lange die Anordnung gilt.

Bei der Aviären Influenza handelt es sich um eine ansteckende und anzeigepflichtige Viruser-krankung des Geflügels und anderer Vogelarten, die hohe Tierverluste und damit große wirtschaftliche Schäden zur Folge haben kann. Die Vogelgrippe war zuletzt 2021 im Landkreis Emsland ausgebrochen.

Landkreis Emsland stellt luca-Schlüsselanhänger zur Verfügung Alternative zur App-Nutzung kostenlos bei den Kommunen erhältlich

Meppen. Seit Mitte April ist die luca-App im Landkreis Emsland einsatzbereit und in vielen Bereichen des täglichen Lebens, in denen eine Besucherdokumentation erfolgen muss, bereits etabliert. Gäste oder Kunden, die kein Smartphone besitzen, müssen ihre Kontaktdaten bisher manuell in die App eingeben oder ein Papierformular ausfüllen – schneller und einfacher ist hier hingegen die Nutzung des luca-Schlüsselanhängers. 40.000 dieser Schlüsselanhänger hat der Landkreis nun auf eigene Kosten erworben und nach Einwohnerzahl gestaffelt an seine Kommunen verteilt. „Unser Ziel ist, dass möglichst viele Menschen Zugang zu luca bekommen und die Dokumentation der Gäste in Papierform weitestgehend endet“, unterstreicht Landrat Marc-André Burgdorf.

Eine komplette digitale Erfassung über das luca-System ist schnell und effektiv und stellt eine Erleichterung für Veranstalter und Gäste dar. Gleichzeitig wird die Kontaktnachverfolgung unterstützt, indem die erforderlichen Daten im Infektionsfall korrekt und sicher an das Gesundheitsamt übermittelt werden können. Die Daten werden dann unmittelbar in die Software des Gesundheitsamtes übernommen und helfen dabei, Infektionsketten schnell zu unterbrechen.

Die Schlüsselanhänger sind für Personen vorgesehen, die kein Smartphone besitzen. Die Anhänger können bei den 19 emsländischen Kommunen (z. B. in den Bürgerbüros) sowie beim Landkreis Emsland kostenlos abgeholt werden. Es handelt sich dabei um kleine Plastikkarten, die mit einem QR-Code bedruckt sind, auf dem die eigenen Kontaktdaten hinterlegt sind. Der QR-Code muss beim Betreten eines luca-Standorts von den Betreibern gescannt werden.

Um den Schlüsselanhänger zu aktivieren, muss sich der Nutzer einmalig online registrieren und seine individuellen Daten unter www.luca-app.de/schluesselanhaenger eingeben. 

Urnenfund in Werlte Auswertung abgeschlossen – Vermutlich Mann mittleren Alters bestattet

Meppen. Im November 2020 entdeckte eine Schülerin bei einem sonntäglichen Spaziergang eine Urne in Werlte. Das darin befindliche Knochenmaterial ließ das nach dem Fund hinzugezogene Emsland Archäologie Museum des Landkreises Emsland genauer untersuchen. Die Ergebnisse liegen jetzt vor.

Die zuerst gefundene eisenzeitliche Urne aus Werlte erhielt Knochenfragmente (v. l.): Teile der Schädeldecke, Fragment des Oberschenkelknochens, Wirbel, Fragment des Unterkiefers.

Als der urgeschichtliche Tontopf gefunden worden war, bargen die hinzugerufenen Archäologen das nahezu vollständig erhaltene Gefäß. Lediglich eine kleine Scherbe am Rand war herausgebrochen. Bei Nachuntersuchungen wenige Tage später wurde in nur 50 cm Entfernung eine weitere Urne gefunden, die ebenfalls komplett erhalten geblieben war, jedoch bei der Bergung auseinander brach. Form und Verzierung der beiden Gefäße erlauben eine Datierung in die Eisenzeit um etwa 500 v. Chr..

In beiden Urnen befanden sich die sterblichen Überreste eines Individuums, nämlich Leichenbrand. In der Eisenzeit war es üblich, den Verstorbenen auf einem Scheiterhaufen zu verbrennen und die Knochen in einem Gefäß unter einem Hügel zu bestatten.

Um genauere Erkenntnisse zu gewinnen, wurde der Leichenbrand aus der ersten Urne anthropologisch untersucht. Insgesamt konnten 1.744 Knochenfragmente vorsichtig aus dem Gefäß geborgen und von Sand gereinigt werden. Das Gesamtgewicht des Leichenbrands beträgt rund 1.822 kg und entspricht damit in etwa dem Durchschnitt von Knochenresten in eisenzeitlichen Urnen.

Anhand der Größe der noch vorhandenen Knochenfragmente ist davon auszugehen, dass es sich um ein erwachsenes Individuum gehandelt hat. Das Geschlecht des Menschen konnte nicht genau bestimmt werden. Die hierfür benötigten noch vorhandenen Knochen aus der Urne waren nicht eindeutig genug zu identifizieren. Vieles deutet auf einen männlichen Verstorbenen von etwa 35 bis 39 Jahren hin. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Erwachsenen betrug damals 40 bis 45 Jahre. Die erhaltenen Knochenfragmente geben keinerlei Hinweis auf ernsthafte Erkrankungen, lediglich altersbedingte Degenerationen an einzelnen Wirbeln verweisen auf ein etwas fortgeschritteneres Alter. Mangelernährung und Notzeiten, vor allem in der Kindheit und Wachstumsphase eines Menschen, sind ebenfalls oft am Skelett erkennbar. In diesem Fall gibt es jedoch keinerlei Hinweise auf Hunger- und Notzeiten.

Nach Erkenntnissen der Kreisarchäologie gehören die beiden Urnen zu einem ehemals ausgedehnten Gräberfeld der Eisenzeit. Bereits vor mehr als 60 Jahren wurden auf einem benachbarten Acker zahlreiche Urnen beim Pflügen gefunden. Dies spricht für eine starke Besiedlung in der Eisenzeit. Offensichtlich war die Region rund um die heutige Gemeinde Werlte ein attraktiver Siedlungsplatz, der alles bot, was Menschen für ihr Überleben benötigten: Wasser, überschwemmungsfreier Grund, auf dem die Häuser gebaut werden konnten, und fruchtbarer Boden für den erfolgreichen Anbau von Feldfrüchten.

Der zu dem Gräberfeld gehörende Siedlungsplatz konnte bisher nicht lokalisiert werden. Möglicherweise ist so ein Dorf der Eisenzeit längst durch nachfolgende Generationen überbaut und die Spuren früheren Lebens nicht mehr nachweisbar. Lediglich die sterblichen Überreste in den Urnen bezeugen, dass schon vor mehr als 2.500 Jahren Menschen in der Region gesiedelt haben. Und die Knochenuntersuchungen aus der „Werlter Urne“ deuten an, dass es unseren Vorfahren wohl nicht schlecht gegangen ist.

Impfquote liegt Ende April voraussichtlich bei über 21 Prozent Sachstand und weitere Planungen – Viele priorisierte Berufsgruppen versorgt

Meppen. Die Impfungen im Landkreis Emsland schreiten weiter voran. So sind nach Stand heute insgesamt 64.623 Impfungen vorgenommen worden. Davon sind 45.934 Personen mit einer Erstimpfung versorgt worden. Das entspricht einer Impfquote von rund 14 Prozent. Davon haben 18.689 Personen ihre Zweitimpfung erhalten (Impfquote von rund 5,70 Prozent).

 „Sollten bis zur 16. Kalenderwoche Impfstofflieferungen wie vom Land angekündigt im Landkreis Emsland eintreffen, könnte die Impfquote bis Ende April auf über 21 Prozent ansteigen“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf. Hinzu kämen die Impfungen, die durch die Hausärzte in Eigenregie durchgeführt werden. Sie würden die Impfquote schätzungsweise auf etwa 25 Prozent erhöhen, so der Landrat.

Aktuell verfügen die beiden Impfzentren im Landkreis Emsland über 13.800 Impfdosen. Ab der kommenden Woche bis zur vorletzten Aprilwoche kommen weitere 16.400 Impfdosen für die Erst- und Zweitimpfungen hinzu. „Die Impfdosen werden fortlaufend zeitnah verimpft“, erläutert Burgdorf. Für das zweite Quartal 2021 sind momentan wöchentlich für die beiden Impfzentren in Papenburg und Lingen insgesamt etwa 7.400 Impfdosen vom Land in Aussicht gestellt worden. 

Im Einzelnen konnten bereits rund 92 Prozent der Personen, die 80 Jahre und älter sind (Priorität 1), geimpft werden oder stehen auf der Warteliste (240). Insgesamt umfasst dieser Personenkreis rund 18.300 Personen.

Auch die letzten rund 2000 Lehrer an Grund- und Sonderschulen, sowie das pädagogische Personal der Kindertagesstätten (Priorität 2) sollen bis zu diesem Samstag (10. April) durchgeimpft sein. Insgesamt sind damit rund 6100 Personen aus diesem Bereich mit einer Impfung versorgt worden. 

Sie zählen wie auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Behinderteneinrichtungen zu den priorisierten Berufsgruppen. Im St. Vitus-Werk in Meppen laufen die Impfungen noch bis zum Ende der 15. Kalenderwoche. Sie werden durch die mobilen Teams der Impfzentren versorgt. Im St. Lukas Heim Papenburg stehen noch rund 160 Impfungen aus, die bis Ende April durchgeführt werden sollen. Im St. Christophorus Werk in Lingen konnten alle Erstimpfungen abgeschlossen werden. Insgesamt sind 4900 Personen in den Einrichtungen, darunter auch Bewohnerinnen und Bewohner, impfberechtigt.

In den Krankenhäusern konnten die Erstimpfung nunmehr abgeschlossen werden. Dies gilt auch für die weiteren priorisierten Berufsgruppen wie Arztpraxen, Fachärzte, Zahnärzte, Justizkräfte und Kindertagesbetreuungspersonen sowie für Hebammen und größtenteils auch für die Heilmittelerbringer (u. a. Logopäden, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Ernährungstherapeuten). Bei der Polizei und den Kräften der Bundespolizei sind die Erstimpfungen bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die der Priorität 2 angehören, überwiegend abgeschlossen.

 

 

Ausgangssperre im Emsland bleibt zunächst bestehen

Inzidenzwert noch immer im kritischen Bereich – Tägliche Abwägung für weiteres Vorgehen
Der Landkreis Emsland hat auch vor dem Hintergrund des Beschlusses vom Oberverwaltungsgericht Lüneburg die kreisweit geltende Ausgangssperre geprüft und nach eingehender Abwägung entschieden, die bestehende Allgemeinverfügung bis auf weiteres vorerst aufrecht zu erhalten. „Wir brauchen eine bessere Datenlage. Darum werden wir das Coronainfektionsgeschehen in den kommenden Tagen genau im Blick behalten. Die daraus resultierenden Ergebnisse dienen als Grundlage für künftige Entscheidungen“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf.
 
„Zwar hat sich die Inzidenz im Landkreis Emsland in den vergangenen Tagen grundsätzlich verringert, aber wir brauchen einen längeren Beobachtungszeitraum, um eine begründete Entscheidung treffen zu können“, sagt Burgdorf. Über die Osterfeiertage sei deutlich weniger getestet worden. Die jetzt vorliegenden Zahlen seien daher nicht ausreichend aussagekräftig, um darüber zu entscheiden, ob auf die verfügte Schutzmaßnahme angesichts des momentanen Infektionsgeschehens verzichtet werden könne. Im Landkreis Emsland lag die kreisweite Inzidenz am 6. April bei 133,7, fiel am 7. April auf 111 und stieg am heutigen Donnerstag (8. April) auf 119,3 an.
 
„Anfang der kommenden Woche werden wir die Situation neu bewerten“, sagt der Landrat.
 
Zudem gebe es weiterhin eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung für die Ausgangssperre. Dies sei auch an der nach wie vor geringen Zahl an Verstößen festzumachen und werde auch von der Polizei so zurückgespiegelt, führt er weiter aus. „Natürlich weiß ich, dass auch eine Coronamüdigkeit herrscht und viele von diesem Thema genug haben. Das ist verständlich, aber darauf nimmt das Virus leider keine Rücksicht“, sagt Burgdorf.
Die Landesverordnung sieht vor, dass Landkreise und kreisfreie Städte mit einer Inzidenz zwischen 100 und 150 für einen Teil ihres Gebietes oder für das gesamte Gebiet Ausgangssperren anordnen können. „Mit einer Inzidenz in den vergangenen Tagen im Bereich über 100 bewegen sich die Zahlen noch immer im kritischen Bereich und wir nutzen diese Kann-Verordnung als geeignetes Mittel, um mit der Ausgangssperre ein weiteres Ausbreiten des Infektionsgeschehens zu unterbinden“, sagt Burgdorf.
 
Ab einer Inzidenz von 150 sollen nach der Landesverordnung Ausgangssperren verhängt werden. Zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Ausganssperre im Landkreis Emsland am 31. März war die Inzidenz mit 198,2 angegeben, lag bereits die Tage zuvor ebenfalls in diesem hohen Bereich und überschritt damit die in der Landesverordnung angegebene Grenze von 150 deutlich.
 
Damit wird den Bürgerinnen und Bürgern auch in den kommenden Tagen das Verlassen des privaten Wohnbereichs in der Zeit von 21 Uhr bis 5 Uhr untersagt. Dies gilt nicht bei triftigen Gründen wie beispielsweise Arztbesuchen oder die Fahrt zur Arbeit.
Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hatte die Stadt Hannover per Beschluss dazu aufgefordert, die Ausgangssperre in der Landeshauptstadt aufzuheben.

Positives Corona-Testergebnis per SMS-Nachricht Gesundheitsamt setzt auf zusätzliche Benachrichtigungsform

Meppen. Im Zuge der so genannten „Containment-Strategie“ werden dem Gesundheitsamt des Landkreises Emsland positive Corona-Testergebnisse durch die Labore gemeldet, so dass im Anschluss die telefonische Kontaktaufnahme mit der infizierten Person, die Anordnung einer Quarantäne sowie die Ermittlung der direkten Kontakte starten kann. Um diesen Prozess zu beschleunigen, setzt der Landkreis nun auf ein weiteres Instrument: eine umgehende Befundmitteilung per SMS. „Personen mit einem Corona-Verdacht müssen schnell über ein positives Resultat informiert werden, da damit konkrete Folgen wie die Quarantäne einhergehen und nur so das direkte Umfeld geschützt werden kann. Hier kann uns der zusätzliche Weg der SMS-Befundmitteilung enorm helfen“, unterstreicht Landrat Marc-André Burgdorf.

Per Kurznachrichtendienst wird nicht nur das positive Testergebnis mitgeteilt, der Nutzer erhält auch konkrete Handlungsanweisungen und wird zudem aufgefordert, die eigenen Kontaktdaten zu vervollständigen und die Daten möglicher Kontaktpersonen in einem Onlineportal zu hinterlegen. Das System ist per Schnittstelle an die „SORMAS“-Software angebunden, die bundesweit zur Kontaktnachverfolgung empfohlen ist und bereits seit dem Frühjahr 2020 im Emsland im Einsatz ist.

Wichtig ist in diesem Kontext, dass die Arztpraxis, in der der PCR-Test erfolgt, die Kontaktdaten vollständig samt Mobilfunknummer notiert und mit der Probe an das Labor sendet. „Leider passiert es immer wieder, dass Namen oder Telefonnummern nicht vollständig oder unleserlich hinterlegt sind, was die weitere Arbeit unnötig erschwert und den bestmöglichen Infektionsschutz ausbremst. Hier sollten sowohl die getestete Person als auch die Beschäftigten in der Arztpraxis großen Wert auf Vollständigkeit legen“, nennt Inga Abeln, Leiterin der Abteilung Infektionsschutz beim Landkreis Emsland, die Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz der SMS-Benachrichtigung.

5500 Euro für Wälder, Moore und Insekten Naturschutzstiftung Emsland erhält Scheck von EMP

Meppen. Als Lingener Traditionsunternehmen liegt dem niedersächsischen Online-Versandhändler EMP direkte Unterstützung vor Ort von jeher selbstverständlich sehr am Herzen. Im Rahmen seines stetig wachsenden, vielfältigen Engagements im Bereich Nachhaltigkeit setzt EMP sich daher auch für den Erhalt der Natur im näheren Umfeld des Firmensitzes ein: “Wir finden es super wichtig, etwas zurückzugeben und in die Zukunft unserer Jüngsten zu investieren.” Dazu wurde im Rahmen einer Aktion am 24. Dezember 2020 Geld für die Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland gesammelt. An diesem Tag ging von jeder Bestellung 1 Euro in den Spendentopf für die Umweltorganisation.

Der Erlös aus dieser Aktion, ein Scheck im Wert von 5.500 Euro, wurde nun von EMP durch CEO Ernst Trapp an die Naturschutzstiftung Emsland übergeben. Dazu fand am 15. März ein Treffen beim Naturschutzprojekt Talaue am Teglinger Bach in Meppen statt. Neben Trapp nahmen auch Landrat Marc-André Burgdorf, Bernhard van der Ahe, 1. Vorsitzender der Naturschutzstiftung, sowie deren Geschäftsführerin, Kirstin Meyer, und Maike Hoberg, stellv. Geschäftsführerin der Stiftung, teil. „Wir freuen uns sehr, dass mit EMP ein Unternehmen aus der Region die Naturschutzstiftung, die für die Region in Sachen Natur- und Umweltschutz steht und dafür unterwegs ist, mit einer großzügigen Spende unterstützt und danken dafür herzlich“, sagt Burgdorf. Der Tag war außerdem die erste Gelegenheit , die neuen Shirts zu bestaunen, die EMP anlässlich der Zusammenarbeit exklusiv und in limitierter Anzahl für das Team der Naturschutzstiftung designed und gesponsert hat.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 pflegt die Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland auf gemeinnütziger Basis rund 250 Hektar Flächen verschiedener Beschaffenheit, um die Natur im Emsland samt ihrer beheimateten Arten aufrechtzuerhalten und ihren Schutz zu gewährleisten. Das Spendengeld wird die Organisation zum Schutz der Lebensräume der heimischen Tiere und Pflanzen und zugunsten der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit für die Natur verwenden, zum Beispiel für Naturführungen, Naturerlebnisaktionen und Informationsveranstaltungen. „Auch der für die Scheckübergabe gewählte Treffpunkt im Naturschutzprojekt Talaue am Teglinger Bach in Meppen steht beispielhaft für die zahlreichen und vielfältigen Initiativen der Stiftung und damit für die Möglichkeiten, für die die Spende genutzt werden kann“, sagt van der Ahe.

Über die Naturschutzstiftung Emsland

Die Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland verfolgt das Ziel, die Natur und Landschaft mit ihrer biologischen Vielfalt zu erhalten. Dazu pflegt, schützt und erschafft sie Lebensräume für die heimischen Tier- und Pflanzenarten.

Neben der finanziellen Förderung und Beratung von Naturschutz- und Umweltbildungsprojekten gehören zu ihren Aufgaben die Initiierung und Umsetzung eigener großer und kleiner Naturschutzprojekte sowie Pflege bestehender und Erwerb weiterer Flächen für den Natur- und Artenschutz. Die Nähe zu den Menschen der Region wird zudem durch Aktionen, Führungen und Veranstaltungen mit dem Ziel, das Bewusstsein für die Wertschätzung der Umwelt zu wecken, aufrechterhalten. Der Umfang der Maßnahmen ist dabei groß: Es werden Wälder angepflanzt, Moore wiedervernässt, Bäche renaturiert, Teiche und Überflutungsauen angelegt sowie Blüh- und Wildblumenwiesen eingesät, um Insekten, Vögeln, Säugetieren, Fischen, Amphibien  und vielen mehr eine neue Heimat zu bieten. Hier können sich die Menschen oft selbst mit einbringen und aktiv helfen. 

Über EMP

EMP wurde 1986 von Fans für Fans gegründet und ist seither Europas Nummer 1 E-Commerce Company in Rock & Entertainment Merchandising. Das Sortiment besteht aus Textilien, Accessoires, Schmuck, Bild- sowie Tonträgern und vielem mehr. EMP steht seit jeher für einen von Individualität geprägten Lebensstil und möchte jeden dazu ermutigen, diesen auszuleben – ein Lebensgefühl, das Millionen Fans weltweit mit dieser Marke teilen.

Bild: (v. l.) Kirstin Meyer, Geschäftsführerin der Naturschutzstiftung, Landrat Marc-André Burgdorf, Bernhard van der Ahe, Vorsitzender der Naturschutzstiftung, Ernst Trapp, CEO EMP Lingen, und Maike Hoberg, stellv. Geschäftsführerin der Naturschutzstiftung, mit Scheck und den T-Shirts, die das Unternehmen EMP aus Anlass der Zusammenarbeit für das Team der Stiftung erstellt hat. (Foto: EMP)

Corona-Pandemie: Aktuelle Lage im Emsland Größere Infektionsgeschehen in Unternehmen und medizinischen Einrichtungen

Meppen. Aktuell weist der Landkreis Emsland eine Inzidenz von 109,2 auf. Damit hat sich die Inzidenz im Vergleich zur Vorwoche, da lag sie bei 79,5 nahezu verdoppelt. „Der starke Anstieg der Fallzahlen und damit der Inzidenz ist in mehreren großen Infektionsgeschehen begründet, die der Fachbereich Gesundheitsdienste des Landkreises Emsland eng begleitet“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf. Momentan sind seit Auftreten der ersten beiden Fälle mit Virusvarianten Ende Januar insgesamt 68 Fälle mit der britischen Virusmutation B.1.1.7 im Landkreis Emsland bestätigt worden. Zudem kommt auch ein weiteres digitales Tool zum Einsatz, dass es ermöglicht, die Krankheitsverläufe leichter nachzuvollziehen. 

Betroffen vom Infektionsgeschehen sind insbesondere fünf medizinische Einrichtungen und sechs nicht-medizinische Einrichtungen. Insgesamt 154 Personen sind von dem Infektionsgeschehen in den medizinischen Einrichtungen betroffen. Dazu gehört das Nikolausstift in Rhede, in dem vier Mitarbeiter und elf Bewohner positiv auf Corona getestet worden sind. Im Heim war bereits Ende Januar die Zweitimpfung durchgeführt worden. Einen Nachweis von Virusmutationen gab es hier bislang nicht. In der Tagespflege in Lorup sind zwei Mitarbeiter und 20 Tagesgäste mit dem Coronavirus infiziert. Auch hier liegt bisher kein Nachweis einer Mutation vor. Das Infektionsgeschehen in der DRK Tagespflege in Herzlake umfasst zwei Mitarbeiter und acht Tagesgäste. Virusvarianten sind bislang nicht bestätigt worden. Im Marienhospital in Papenburg sind insgesamt 22 Mitarbeiter und 20 Patienten auf zwei Stationen betroffen. Neben einem Aufnahme- und Verlegestopp für eine der beiden betroffenen Stationen, gab es ebenfalls Beschränkungen für das dort beschäftigte Personal, das erst nach Ablauf einer Woche und zwei negativen Tests auch auf anderen Stationen wieder eingesetzt werden durfte. Wie es zu Infektionen in der weiteren Station kommen konnte, ist bislang noch unklar. Scheinbar hat es keinen Austausch zwischen den betroffenen Stationen gegeben. Die Ermittlungen des

Infektionsgeschehens dauern derzeit noch an. Die Hedon Klinik weist ein Infektionsgeschehen mit 44 Mitarbeitern und 21 Patienten auf. Trotz der ergriffenen Maßnahmen wie Isolation auf den Zimmern, Verpflichtung zum Tragen einer FFP2-Maske und weiteren umfangreichen Testungen kommt das Geschehen dort nicht zur Ruhe.

Bei den nicht-medizinischen Einrichtungen handelt es sich um Unternehmen und eine Bildungseinrichtung. Insgesamt 61 Infektionen konnten dort aktuell nachgewiesen werden. Wie beim Unternehmen Ems PreCab, das mit insgesamt 30 Mitarbeitern, davon 17 wohnhaft im Landkreis Emsland, betroffen ist. Weitere 37 Folgeinfektionen, davon 26 im Landkreis Emsland, resultieren aus dem dortigen Infektionsgeschehen. Ein weiteres Unternehmen aus Salzbergen verzeichnet einen Ausbruch mit neun Bauarbeitern, die in einer Wohngemeinschaft zusammenlebten. Hier wie auch bei Ems PreCab konnten die Virusvarianten B 1.1.7 nachgewiesen werden. In einem Betrieb in Meppen sind 17 Mitarbeiter positiv auf Corona getestet worden. Einen Nachweis einer Mutation gibt es dort bislang nicht. Auch in einem Unternehmen in Papenburg konnte ein Infektionsgeschehen mit zehn Mitarbeitern aktuell identifiziert werden. Darüber hinaus sind eine Kindertagesstätte in Thuine mit insgesamt sechs Betroffenen und eine Anwaltskanzlei in Papenburg mit insgesamt vier Betroffenen, von denen zwei Personen im Landkreis Emsland wohnhaft sind, ebenfalls Bestandteil des Pandemiegeschehens.

Mit Start heute wird es ein weiteres Hilfsmittel geben, um das Monitoring betroffener Kontaktpersonen zu verbessern. Durch ein neu eingeführtes digitales Symptomtagebuch können Kontaktpersonen ab sofort selbstständig an digitalen Endgeräten, beispielsweise an ihrem Handy, Einträge vornehmen und täglich an das Gesundheitsamt übermitteln. Eine telefonische Abfrage ist in diesem Fall nicht mehr notwendig. Das digitale Symptomtagebuch ist ein Modul im Programm SORMAS. SORMAS, das vom Helmholtz Institut entwickelt wurde, wird vom Landkreis Emsland für die strukturierte Erfassung von Indexpatienten und Kontaktpersonen genutzt und hält Daten in Echtzeit für alle Akteure bereit, die mit der Begleitung der Pandemie u. a. im Fachbereich Gesundheit befasst sind.

Aktuelle Wohnungsmarkt-Analyse für den Landkreis Emsland – Kein Wohnraum für Geringverdiener

Aktuelle Wohnungsmarkt-Analyse für den Landkreis Emsland

Kein Wohnraum für Geringverdiener – die Mieten für einfache Wohnungen stiegen 3,4-mal so stark wie die Lebenshaltungskosten

Neues Siegel als „Sozial-Kompass“ für den Wohnungsmarkt: „MEINFAIRMIETER“

Der Landkreis Emsland auf dem „Wohn-Prüfstand“ für Haushalte mit niedrigen Einkommen: Die vom Job-Center übernommenen Mieten für Single-Haushalte stiegen innerhalb von gut sechs Jahren (März 2014 bis August 2020) um 22,0 Prozent, während die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum nur um 6,5 Prozent zulegten.

„Bei den Mieten wird oft rausgeholt, was rauszuholen ist. Dabei bauen Vermieter auf die Job-Center‘ als ‚zuverlässige Zahlstelle‘. Diese übernehmen zwar nur die Kosten für Wohnungen ‚einfachen Standards‘. Auf genau diese Wohnungen sind aber nicht nur Hartz-IV-Empfänger angewiesen, sondern eben auch die vielen anderen Haushalte mit niedrigen Einkommen“, sagt der Leiter des Pestel-Instituts, Matthias Günther. „Das Angebot an günstigen Wohnungen sei rar. Gerade Neuvermietungen nutzten viele Vermieter, um Maximalmieten zu erzielen“. Um eine bessere Orientierung bei Wohnungsangeboten zu bekommen, gibt es jetzt ein Mieter-Gütesiegel: „MEINFAIRMIETER“ prüft als Wohnungsmarkt-Label insbesondere die soziale Verantwortung von Vermietern. Matthias Günther hat die Gründung des Gütesiegels mit initiiert. Mehr Informationen unter: www.meinfairmieter.de.

Das Siegel sei ein „Sozial-Kompass für den Wohnungsmarkt“ – und für weite Teile der Bevölkerung relevant: Fast ein Viertel der Beschäftigten arbeitet nach Angaben des Pestel-Instituts bundesweit im Niedriglohnsektor: Vom Mindestlohnbezieher über Alleinerziehende bis hin zu Rentnern, die ihre kleine Rente mit einem Minijob aufbesserten. „Der Staat agiert inzwischen mangels eigener Wohnungen als Mietentreiber, weil er Mieten akzeptierten muss, bei denen viele Vermieter offensichtlich die Schmerzgrenze ausreizen“, so Matthias Günther.

Aber auch unter den Vermietern macht sich zunehmend Unmut breit. Vor allem die vielen noch vorhandenen Wohnungsgesellschaften in öffentlichem Eigentum und die Genossenschaften fühlen sich zu Unrecht in der Schublade der „gierigen Vermieter“ wieder.

„Wie alle anderen Unternehmen müssen auch Wohnungsunternehmen Gewinne erzielen, um langfristig bestehen zu können. Die Umsetzung jedes Mieterhöhungsspielraums ist dabei aber nicht nötig. Gerade beim Grundbedürfnis Wohnen kann der Grundsatz, dass der Gebrauch von Eigentum zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen soll, nicht stark genug betont werden“, so Günther.

Auch hinter der Wohnungsmarkt-Analyse für den Landkreis Emsland steht das Gütesiegel „MEINFAIRMIETER“, das vom Pestel-Institut durch dessen Leiter, Matthias Günther, mit initiiert wurde. Faire Vermieter, ob öffentlich, genossenschaftlich oder privat, müssen für die Wohnungssuchenden erkennbar sein. In der Schaffung von Markttransparenz wird ein Schwerpunkt der Arbeit des Gütesiegels gesehen. „Aber natürlich werden wir auch wohnungspolitische Forderungen wie etwa die dringend notwendige Stärkung des Sozialwohnungsbestandes und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau insgesamt im Fokus haben“, betonen die Gründer des Gütesiegels. Denn letztlich hat eine unzureichende Wohnungspolitik dazu geführt, dass auch im Landkreis Emsland bei einem rechnerischen Defizit von nur 0,3 Prozent des Wohnungsbestands die Mieten für einfache Wohnungen stark gestiegen sind.

Fallzahlen im Landkreis Emsland Stand: 26.01.2021

Hier finden Sie eine Übersicht der bestätigten Corona-Fälle im Landkreis Emsland. 

Die Gesamtzahl der emsländischen Fälle, die Veränderung zum Vortag, die Zahl der Verstorbenen sowie insbesondere die für den Landkreis Emsland maßgebliche 7-Tagesinzidenz können täglich (auch an den Wochenenden) im Lagebericht des Landes Niedersachenabgerufen werden, der auch unten eingeblendet ist.

78 Verstöße gegen die Allgemeinverfügung im Emsland und in der Grafschaft Bentheim

Auch an diesem Wochenende waren Einsatzkräfte der Polizei in der Grafschaft Bentheim und dem Emsland unterwegs und haben Verstöße gegen die Allgemeinverfügungen beider Landkreise geahndet.

Sowohl am Freitag als auch am Samstag haben die Beamten mehrere Treffen von Personengruppen aufgelöst. Am Freitag wurde von den Polizisten ein Trinkgelage mit fünf Personen am Vechtesee in Nordhorn aufgelöst. Die Männer und Frauen im Alter zwischen 52 und 65 Jahren stammten aus verschiedenen Haushalten. Ein weiteres Treffen wurde am Freitagabend in Samern kontrolliert. Auch hier stammten die Personen aus mehreren Haushalten und hielten sich nicht an den Mindestabstand. Weitere private Treffen löste die Polizei am Samstag unter anderem in Sögel, Lingen, Freren und Schüttorf auf. Insgesamt wurden an diesem Wochenende in den beiden Landkreisen 78 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Die genannten Sachverhalte stellen eine Auswahl dar. Die jeweils Betroffenen müssen mit Strafen rechnen.

Zweitimpfungen starten am Montag Landkreis Emsland wartet auf Impfstoff – Über 4500 Impfungen vorgenommen

Meppen. Der Landkreis Emsland musste die Impfungen vorerst einstellen – es fehlt an Impfstoff. Bis zum vergangenen Dienstag (18. Januar) sind insgesamt 4517 Impfungen durch die mobilen Teams der Impfzentren in Papenburg und Lingen in Senioren- und Pflegeheimen (Personal und Bewohner) sowie in Krankenhäusern und im Rettungsdienst durchgeführt worden, dann waren die vorhandenen Impfdosen verbraucht. Ab Montag, 25. Januar, allerdings sollen die Zweitimpfungen starten.


Bislang sind durch die mobilen Teams des
Impfzentrums Papenburg insgesamt 2330 Impfungen bei Personen, die zur priorisierten Kategorie I gehören, durchgeführt worden. Durch die Teams des Impfzentrums Lingen konnten insgesamt 2187 Erstimpfungen verteilt werden.

Allein 84 Prozent der gesamten Impfungen sind in den Senioren- und Pflegeheimen durchgeführt worden. Genau waren dies 1845 Impfungen durch die mobilen Teams des Impfzentrums Papenburg und weitere 1950 Impfungen durch die Teams des Impfzentrums in Lingen. Damit sind 63,25 Prozent der insgesamt rund 6000 Bewohner und Mitarbeiter in den Senioren- und Pflegeheimen durchgeimpft. Leider können seitdem keine Impfungen mehr stattfinden, da Impfstofflieferungen durch das Land nun zunächst ausbleiben“, erläutert Landrat Marc-André Burgdorf.

Ab Montag können aber die Zweitimpfungen in den Senioren- und Pflegeheimen durch die Impfteams aufgenommen werden. Das Land Niedersachsen hatte die Impfdosen für die Zweitimpfungen eingelagert. „Damit kann der vollständige Impfschutz erreicht werden“, betont Burgdorf. Er wünsche sich aber, dass der Impfprozess grundsätzlich schneller vorankäme. Der Landkreis Emsland hat sich zum Ziel gesetzt, bis Mitte Februar alle Bewohner und Mitarbeiter von Senioren- und Pflegeheimen mit einer Zweitimpfung versorgt zu haben. „Es ist fraglich, ob diese Maßgabe unter diesen Voraussetzungen noch eingehalten werden kann. Wir hoffen aber, dass wir schnellstmöglich vom Land neue Impfstofflieferungen erhalten“, betont Burgdorf. Er appelliere auch an die Geduld der Emsländerinnen und Emsländer, denn selbst wenn es möglicherweise jetzt etwas länger dauert, bekommt am Ende jeder Impfwillige eine Impfung“.

 

Maskenpflicht auch im „Szenario B“ – Landkreis Emsland weitet Schutzvorkehrungen in Schulen aus

 

Meppen. Der Landkreis Emsland hält seine Allgemeinverfügung vom Oktober zur Maskenpflicht an Schulen ab der Sekundarstufe I (Klasse 5) weiter aufrecht und geht damit über das Regelwerk des Niedersächsischen Kultusministeriums hinaus. Demnach besteht beim so genannten „Szenario B“ (Schule im Wechselmodell) im Landkreis Emsland ebenfalls eine Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im Unterricht, die das Land in seiner Verfügung in einem solchen Fall nicht vorsieht.

Nach der Allgemeinverfügung des Landkreises Emsland hat somit jede Person an allen öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen des Sekundarbereichs I und II und an allen öffentlichen und privaten berufsbildenden Schulen während des Unterrichts (mit Ausnahme des Sportunterrichts) eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Das gilt für den eingeschränkten Regelbetrieb genauso wie für das Szenario B. Personen mit einer körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigung oder einer Vorerkrankung sind vom Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ausgenommen, wenn sie dies durch ein ärztliches Attest oder eine amtliche Bescheinigung glaubhaft machen können.

Ein Wechsel in Szenario B wird durch die Schulleitung festgelegt und ist erforderlich, wenn im Landkreis Emsland die 7-Tage-Inzidenz 100 oder mehr beträgt und zusätzlich eine weitere Infektionsschutzmaßnahme in der Schule angeordnet wurde, d. h. mindestens eine Lerngruppe wie zum Beispiel eine Schulklasse, eine Kohorte oder ein Schuljahrgang von einer Quarantäneanordnung betroffen ist. Soweit nur einzelne Schülerinnen und Schüler oder einzelne Beschäftigte, jedoch keine gesamte Schulklasse, Kohorte oder kein gesamter Schuljahrgang betroffen sind, ist die Voraussetzung für ein Szenario B nicht erfüllt. Der Schulbetrieb im Szenario B ist für die Dauer von 14 Tagen vorgesehen. Nach Ablauf der 14 Tage kehrt die Schule eigenverantwortlich in den eigenschränkten Regelbetrieb zurück.

 

Mund-Nasen-Schutz auf allen Wochenmärkten Landkreis Emsland erlässt Allgemeinverfügung – Gültig bis Ende November

Der Landkreis Emsland erlässt auf der Grundlage der aktuellen Niedersächsischen Corona-Verordnung eine Allgemeinverfügung für das gesamte Gebiet des Landkreises Emsland, wonach auf allen Wochenmärkten ein textiler Mund-Nasen-Schutz zu tragen ist. Dies gilt auch, wenn ein Abstand von 1,5 Metern zu anderen Personen gewahrt werden kann.

Der Landkreis Emsland ist nach der Landesverordnung angehalten, Örtlichkeiten festzulegen, an denen eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen ist. Eine ursprünglich mit angedachte Regelung für Fußgängerzonen wurde nach intensiver Prüfung – da räumlich und zeitlich nicht einzugrenzen – für unverhältnismäßig erachtet und kam daher nicht in Frage. Betroffen von der Maskenpflicht auf Wochenmärkten sind nunmehr Marktbesucher genauso wie Marktbeschicker und Passanten. Ausgenommen sind Personen, denen aufgrund einer körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigung oder einer Vorerkrankung das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes nicht zuzumuten ist und dieses durch Vorlage eines ärztlichen Attestes oder einer vergleichbaren amtlichen Bescheinigung glaubhaft gemacht werden kann. Auch Kinder bis zur Vollendung des 6. Lebensjahrs sind von der Verpflichtung befreit. 

„Angesichts der stetig steigenden Fallzahlen und der hohen 7-Tagesinzidenz im Landkreis Emsland erscheint diese Maßnahme im Interesse des Gesundheitsschutzes zwingend erforderlich“, betont Landrat Marc-André Burgdorf. Die Coronafälle treten zudem im gesamten Kreisgebiet auf und sind nicht auf einzelne Einrichtungen und Kommunen beschränkt. Auf den stärker frequentierten Wochenmärkten können die Abstände nicht immer eingehalten werden. Dies birgt nach Einschätzung des Landkreises Emsland eine erhebliche Gefahr der Weiterverbreitung. Die Maskenpflicht auf Wochenmärkten sei ein weiteres geeignetes Mittel, um die Ausbreitungsdynamik der Coronapandemie zu verlangsamen und Infektionsketten zu unterbrechen, betont Burgdorf. Davon unabhängig sollte überall dort, wo ein Abstand von 1,5 m nicht eingehalten werden könne, eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, appelliert der Landrat.

Die Allgemeinverfügung tritt am Mittwoch, 4. November, in Kraft und gilt bis einschließlich 30. November. Eine Verlängerung oder Verkürzung der Wirkungsdauer ist möglich.

Jeder Verstoß gegen die Anordnung kann mit einer Geldbuße von bis zu 25.000 Euro geahndet werden.

 

Landrat befindet sich in Quarantäne Als Kontaktperson betroffen – 14 Tage Homeoffice

Meppen. Landrat Marc-André Burgdorf sowie der Dezernent für Kreisentwicklung, Michael Steffens, befinden sich als Kontaktpersonen ersten Grades aktuell in häuslicher Quarantäne. In den kommenden 14 Tagen werden beide von Zuhause aus arbeiten. Sie sind in einem guten gesundheitlichen Zustand.

 

Am Freitag (30. Oktober) waren der  Landrat und Dezernent Steffens bei einem dienstlichen Gespräch, das unter Coronabedinungen mit Abständen und Hygienevorkehrungen stattgefunden hatte, mit einer Person zusammengekommen, die sich am vergangenen Samstag (31. Oktober) als mit dem Coronavirus infiziert herausgestellt hat. Im Rahmen der Containment-Strategie hat hier als vorbeugende Maßnahme zum weiteren Infektionsschutz die Kontaktnachverfolgung mit anschließender Quarantäne gegriffen.

Leitstelle Ems-Vechte führt softwaregestützte Bearbeitung ein – Informationsveranstaltung

Meppen. Anfang 2021 wird der heute noch virtuelle Leitstellenverbund Ems-Vechte zum gemeinsamen Standort vorerst im Kreishaus in Meppen zusammengeführt, bis die neue gemeinsame Leitstelle von Landkreis Emsland und Landkreis Grafschaft-Bentheim in Meppen-Versen fertiggestellt ist. Bereits jetzt beginnen die technischen Vorbereitungen und Schulungen der Disponenten. Sie erhalten künftig Unterstützung durch ein neues digitales Notrufabfragesystem. In einer virtuellen Veranstaltung im Meppener Kreishaus wurden die Disponenten über die neue Technologie informiert.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Rettungsdienst, Feuerwehren, Krankenhäusern der Region und sonstige Einrichtungen, mit denen die Aufgaben der Leitstelle eng verbunden sind, nahmen teil, um das neue System kennenzulernen. „Die Leitstelle Ems-Vechte hat sich wie auch die Rettungsleitstellen von Stadt und Landkreis Osnabrück, der Freien Hansestadt Bremen und der Großleitstelle Oldenburg dafür entschieden, dieses weltweit führende und wissenschaftlich renommierte Notrufbearbeitungssystem einzuführen. Das ist ein Qualitätssprung nach vorne“, erläutert Landrat Marc-André Burgdorf.

Leitstellen seien zuverlässig rund um die Uhr für Hilfeersuchen der Bürger über den Notruf 112 zu erreichen, sagt der Landrat. Sie garantieren nicht nur die schnellstmögliche Hilfe durch Rettungsdienst und Feuerwehr bei lebensbedrohlichen Situationen, schweren gesundheitlichen Schädigungen, zur Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung. „Sie sind zunehmend Ansprechpartner bei weniger bedrohlichen, aber von den Anrufern als dringlich empfundenen Gesundheitsstörungen“, so Burgdorf. Dies, aber auch die zunehmenden notfallmedizinischen Therapiemöglichkeiten, machten die Aufgaben der Disponenten in den Leitstellen immer anspruchsvoller. Neben der praktischen Einsatzerfahrung im Rettungsdienst und in der Feuerwehr seien somit zeitgemäße, softwaregeführte Abfrageprotokolle notwendig geworden. „Diese gewährleisten, dass sicher und gezielt alle entscheidenden Informationen in kürzester Zeit vom Anrufer erhalten werden, um schnellstmöglich die richtige Hilfe zum richtigen Ort zu entsenden und die geeigneten Erste-Hilfe-Anweisungen geben zu können“, ergänzt der zuständige Dezernent Michael Steffens.

Den Bürgern wird die Veränderung auffallen, wenn sie künftig den Notruf 112 in Anspruch nehmen müssen: Ihr Notruf wird nach einem immer gleichen, bewährten System der Fragenabfolge erfasst. Das kann durchaus dem Anrufer ausführlicher als bisher erscheinen, aber es gewährleistet, dass parallel zur Abfrage die richtige Hilfe alarmiert und auf dem Weg ist, sobald die zur Alarmierung notwendigen Informationen vorliegen. Die zusätzlichen Fragen verzögern nicht das Eintreffen von Rettungsdienst oder Feuerwehr, sondern dienen dem Erfassen zusätzlicher Details, um weitere Maßnahmen einleiten zu können, keine wichtigen Informationen außer Acht zu lassen und die richtigen ersten Anweisungen schon am Telefon geben zu können.

Bild: (v.l.): Michael Speer, Dr. Wolfgang Hagemann, Michael Albers, Christian Laucher, Dr. Harald Eversmann und Dezernent Michael Steffens machten sich mit dem neuen System vertraut. (Foto: Landkreis Emsland)