Neues Einzelhandelskonzept beschlossen

Artikel vom 2. Juli 2025

 

Emsbüren. Einstimmig hat der Rat der Gemeinde Emsbüren in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes beschlossen. Die Fortschreibung war notwendig geworden, da die letzte Aktualisierung bereits etwas mehr als 10 Jahre zurückgelegen hatte. Beauftragt mit der Fortschreibung war die CIMA Beratung und Management GmbH, Hannover.

Der Projektleiter der CIMA, Herr Benjamin Kemper, stellte in der Sitzung des Rates die Ergebnisse vor. Die Gemeinde Emsbüren verzeichnete im Betrachtungszeitraum 2018 bis 2023 einen starken Bevölkerungsentwicklungszuwachs. Mit einem Anstieg von rd. 5,8 % liegt die Gemeinde Emsbüren damit leicht über der ebenfalls positiven Entwicklung des Landkreises Emsland (+4,5 %). Im Vergleich zum Bundesland Niedersachsen (+2,1 %) ist die Bevölkerungszahl in Emsbüren sowie im Landkreis Emsland damit überdurchschnittlich stark gewachsen.

Auch die Arbeitsmarktsituation hat sich in Emsbüren sehr positiv entwickelt. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort hat in der Gemeinde Emsbüren zwischen 2018 und 2023 ebenfalls deutlich zugenommen (+24,6 %). Die Zuwachsrate übersteigt den Wert des Landkreises Emsland von 10,3 % sowie den Wert des Bundeslandes Niedersachsen von 5,8 % in deutlichem Maße. 

Im Rahmen der Bestandserhebung des Einzelhandels in Emsbüren wurden insgesamt 44 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von circa 32.030 m² erhoben. Sie erwirtschaften einen Einzelhandelsumsatz von circa 66,8 Mio. €. Als Besonderheit findet sich in Emsbüren der verkaufsflächenintensive Betrieb GARTENWELT EMSBÜREN mit einer überregionalen Ausstrahlkraft. Der Betrieb trägt, so Kemper, in erheblichem Maße zum Einzelhandelsangebot bei.

Den Warengruppen des periodischen Bedarfs können 21 Betriebe und damit rd. 48 % aller Einzelhandelsbetriebe in Emsbüren zugeordnet werden. Sie realisieren auf einer Verkaufsfläche von insgesamt circa 7.450 m² (33 % der gesamten Verkaufsfläche im Gemeindegebiet) einen Umsatz von circa 36,3 Mio. € (54 % des gesamten Einzelhandelsumsatzes im Gemeindegebiet). Die hohen Anteile des periodischen Bedarfs entsprechen der raumordnerischen Funktion eines Grundzentrums wie Emsbüren eines ist für die Versorgung mit zentralörtlichen Einrichtungen und Angeboten für den allgemeinen täglichen Grundbedarf. Der absolut größte Anteil entfällt dabei auf Nahrungs- und Genussmittel. 15 Betriebe setzen auf circa 5.880 m² Verkaufsfläche im Jahr circa 29,1 Mio. € in der Gemeinde Emsbüren um. Den Warengruppen des aperiodischen Bedarfs können 23 Betriebe und damit 53 % aller Einzelhandelsbetriebe in der Gemeinde Emsbüren zugeordnet werden. Sie realisieren auf einer Verkaufsfläche von insgesamt circa 24.580 m² (77 %) einen Umsatz von circa 30,4 Mio. € (46 %).

Die CIMA kommt in der Bewertung der Nahversorgungssituation in Emsbüren zu dem Ergebnis, dass die Grundversorgung mit Waren des täglichen Bedarfs quantitativ mit dem aktuellen Angebot gewährleistet ist. Qualitativ besteht nach Auffassung der CIMA in Teilen Entwicklungspotenzial zur Modernisierung der Märkte. Die Gutachter machen in ihrem Bericht deutlich, dass die Gemeinde Emsbüren ihrer Versorgungsfunktion für die eigene Bevölkerung im periodischen Bedarfsbereich nachkommen kann. Deutliche Kaufkraftabflüsse in umliegende Kommunen sind nicht zu beobachten. Auch besteht im Ortskern keine Leerstandsproblematik wie in vielen anderen Kommunen gleicher Größenordnung.

Die grundsätzliche Entwicklung des Einzelhandels soll möglichst im zentralen Versorgungsbereich stattfinden. Der zentrale Versorgungsbereich wurde an die aktuelle Situation angepasst. Nord-östlich des COMBI-Marktes und südlich vom Rossmann entlang der Straße In der Maate wurde der Bereich für mögliche Planungen erweitert. Der Bestand der solitären Nahversorgungsstandorte LIDL und Netto wird durch das Konzept ebenfalls geschützt. Eine weitere Entwicklung / Vergrößerung wird jedoch nicht möglich sein. 

Abschließend wies Kemper darauf hin, dass die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes von den Trägern öffentlicher Belange, u.a. vom Landkreis Emsland und von der IHK, ausdrücklich begrüßt wurde. Es wurden in den Stellungnahmen keine Bedenken gegen das Konzept erhoben.

Die im Rat vertretenen Fraktionen dankten der CIMA für die Aktualisierung des Einzelhandelskonzeptes und die Vorstellung der vielen interessanten Details. Damit läge nun eine gute Grundlage für rechtssichere Bebauungsplanverfahren insbesondere für Festsetzungen zur künftigen Einzelhandelsentwicklung und hinsichtlich Sortiments- und Verkaufsflächen an bestimmten Standorten vor.

 

v.r. Bürgermeister Markus Silies, Benjamin Kemper und Ratsvorsitzender Wolfgang Paus.

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