Polizei sucht Gspräch mit Truckern

Artikel vom 24. Mai 2023

Die Organisatoren des Fernfahrerstammtisches der Polizeiinspektion (PI) Emsland/Grafschaft Bentheim haben am Dienstag zu einem großen Aktionstag für Berufskraftfahrer/innen und Unternehmer/innen auf einem Rastplatz an der A31 eingeladen. Dabei stand neben Kontrollen besonders das persönliche Gespräch mit den Brummifahrer im Vordergrund, um zu erfahren, was Ihnen auf der Seele brennt.

Lohne. Polizeioberkommissar Malte Alexy und Kommissar Thomas Kollenberg laden regelmäßig zum Fernfahrerstammtisch nach Lohne in der Raiffeisentanke ein und unterbreiten immer interessante Themen. Diesmal haben sie mit dem Aktionstag den Truckern angeboten, am Stand „Coffee with a Cop“ mit der Polizei und Verkehrssicherheitsexperten ins Gespräch zu kommen. Sie wollten nicht nur den Truckern die Angst vor Kontrollen nehmen, sondern erfahren, was ihnen am Herzen liegt. 

Kollenberg erklärte: „Das Transportaufkommen und die Fahrleistungen im gewerblichen Güterkraft- und Personenverkehr sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. In der Folge kommt es auch im Bereich der PI immer wieder zu Verkehrsunfällen unter Beteiligung des Schwerlastverkehrs. Wir haben dieses Thema aufgegriffen und wollten im Rahmen des Aktionstages unter Beteiligung der Verkehrswacht, des Verkehrssicherheitsrates und der regionalen Kontrollgruppe an einer Reihe von Informationsständen zu den Themen Lenk- und Ruhezeiten oder korrekte Ladungssicherung Rede und Antwort stehen.“

Prävention und keine Repressionen

Ab zwölf Uhr lotsten Polizeistreifen die in Richtung Norden fahrenden Laster auf den Rastplatz. Nachdem die Brummis an der mobilen Wache über die mobile Wage gefahren waren, wurden sie auf den ausgewiesenen Parkplätzen vom Team von Einsatzleiter Hauptkommissar Albin Trüün (Neuenhaus) begrüßt und kontrolliert. „Wir haben zusammen mit den Lkw-Fahrern/rinnen Fehlverhalten aufgedeckt und gleich besprochen. Wir wollten Prävention und keine Repressionen. Gravierende Verstöße wurden aber geahndet.“

Sicherheitsgurt hält und schütz Fahrer in sicheren Position

An den Info-Ständen konnten die fahrenden Gäste der Polizei im Gurtschlitten des Verkehrssicherheitsrats oder dem Reaktions- und Überschlagsimulator mit Lkw-Kabine real erleben, welche psychischen und physischen Kräfte auf den Menschen einwirken, wenn der Lastwagen auf ein stehendes Hindernis auffährt, auf die Seite kippt oder wenn er sich überschlägt. Dabei stellten die Trucker fest, dass sie der Sicherheitsgurt in einer sicheren Position hält und schützt.

Jeder gesunde Fahrer ist ein sicherer Fahrer

Alte und neue Technik trafen mit dem MAN-Laster, Baujahr 1974, von Kleinbuntemeyer (Schapen) und zwei moderne Sattelzügen von Rigterink (Nordhoren) aufeinander. Daran wurde von den Sicherheitsexperten der sogenannte „tote Winkel“ veranschaulicht. Oberkommissarin Andrea Möller von der Autobahnpolizei Winsen/Luhe, sie ist bundesweite Ansprechpartnerin für die Fernfahrerstammtische, stellte die Initiative „DocStop e.V.“ vor und meinte: „Jeder gesunde Fahrer ist ein sicherer Fahrer“. Der Verein wurde für die bessere medizinische Unterwegsversorgung für alle Berufskraftfahrer/innen gegründet.“

Hilfe und Unterstützung in vielfältiger Hinsicht

Möller betonte: „Wir wollen einen Beitrag zur Verkehrssicherheit und die Schaffung eines humanen Arbeitsplatzes für alle Kraftfahrer/innen im Transportgewerbe leisten, die uns mit allem versorgen. Das Team von „DocStop e.V.“ setzt sich dafür ein, einer Berufsgruppe, gemeinsam mit vielen kompetenten Partnern, eine möglichst gezielte und leicht umzusetzende medizinische Versorgung auf ihren Fahrtwegen anzubieten. Hilfe und Unterstützung ist dabei in vielfältiger Hinsicht möglich. „DocStop e.V.“ ist bundesweit rund um die Uhr unter Telefon (00800) 036 278 67 zu erreichen.“

Die Verkehrssicherheitsexperten resümierten: „Die Aktion ist für alle gut verlaufen. Wir haben 22 Lkw unter die Lupe genommen und zehn Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten, Ladungssicherung und Überladung sowie Reifenprobleme festgestellt. Es war aber für alle eine win-win Situation.“  

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