Polizei-Unfallstatistik 2021 Emsland / Grafschaft Bentheim Mit 34 Toten auf einem Höchststand

Artikel vom 25. April 2022 Die Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim hat die Verkehrsunfallstatistik 2021 bekannte veröffentlicht.. Demnach ist die Anzahl der Verkehrsunfälle im Einsatzgebiet der ist im Vergleich zu 2020 auf 9162 Unfälle (3,9 %) gestiegen. „Hinter jeder Zahl steckt auch eine Geschichte“, so die Leitende Polizeidirektorin Nicola Simon.

Lingen. Simon stellte heraus, dass die hohe Zahl der tödlich verletzten Verkehrsteilnehmer/innen besorgniserregend sei. „2021 sind sechs Personen mehr bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen als 2020. Mit 34 Verstorbenen ist die Anzahl in der PI Emsland / Grafschaft Bentheim im Vergleich zu den letzten acht Jahren auf einem Höchststand.“

Als Hauptunfallursache weist die Statistik nach wie vor nichtangepasste Geschwindigkeit, gefolgt von Vorfahrtsfehlern und dem Fahren unter Alkoholeinfluss aus. 42,5 Prozent aller Verursacherinnen und Verursacher tödlicher Verkehrsunfälle gehören zur Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen. Auch auf den Autobahnen stieg die Zahl der Unfälle rapide an. „Seit zehn Jahren gab es in unserem Zuständigkeitsbereich auf der A30 und der A31, noch nie so viele Verkehrsunfälle“, sagt Simon. Im Vergleich zu 2020 sei ein Anstieg von 572 auf 626 (9,4 %) verzeichnet worden.

Jeder tödliche VU ist einer zu viel

Als eine der Hauptunfallursachen sei laut Simon auch hier die nicht angepasste Geschwindigkeit. Darüber hinaus sorgten Überholfehler und nicht ausreichender Sicherheitsabstand für den hohen Anstieg der Fallzahlen. „Jeder tödliche Verkehrsunfall ist einer zu viel. Der starke Anstieg belastet uns aktuell enorm. Ich hoffe, dass wir mit unserem neuen Projekt ‚Uns reicht’s!‘ die Bürger/innen sensibilisieren und aufwecken können“, so Simon.

Die PI führen in diesem Zusammenhang schwerpunktmäßig Kontrollen an Unglücksorten tödlicher oder schwerer Verkehrsunfälle durch. Unterstützung erhalte die Polizei dabei vom Landkreis Emsland und der niedersächsischen Landesverkehrswacht. „Bürgerinnen und Bürger sollen sicher und unverletzt an ihr Ziel gelangen. Genau aus diesem Grund werden wir weiterhin verstärkte Kontrollen durchführen. Nur so können wir direkt und präventiv auf die Menschen einwirken und auf Fehler hinweisen“, betonte der Leiter Einsatz Polizeioberrat Robert Raaz.

Schwerpunkt Radfahrer

141 Radfahrer wurden 2021 schwer verletzt und sieben Personen verunglückten tödlich. Besonders beunruhigend sei hier die seit vielen Jahren kontinuierlich ansteigende Anzahl der schweren Fahrradunfälle, die zum Vorjahr um 33 Prozent gestiegen sein, so Simon. „Betrachtet man die Gesamtanzahl, waren mehr als die Hälfte der Verursacher/innen über 55 Jahre alt. Gerade die Geschwindigkeit der Pedelecs und E-Bikes wird in vielen Fällen unterschätzt! Hier ist eine erhöhte Sichtbarkeit und der eigene Schutz durch einen entsprechenden Helm unabdingbar“, betonte die Polizeichefin. Zudem unterstützten Trainings die sichere Teilnahme im Straßenverkehr. Im Rahmen des Programms „Fit mit dem Pedelec“ würden die meist älteren Teilnehmer durch einen Parcours geführt und auf ihre Reaktionsfähigkeit in brenzligen Situationen geschult.

Neues Präventionsprojekt

Mit dem neuen länderübergreifenden Projekt „sicher mobil leben“ würden auch in diesem Jahr schwerpunktmäßige Kontrollen durchgeführt und verschiedene präventive Aktionen erfolgen, so Robert Raaz, der betonte: „Mit den Kernthemen „Alkohol, Drogen und Medikamente“, „Müdigkeit“, „Gutes Hören – gutes Sehen“, „E-Bike & Co“ sowie „Verantwortung“, steht in diesem Jahr vor allem die Fahrtüchtigkeit im Blick. Denn: Uns reicht’s, es liegt in eurer Hand, ob ihr den nächsten Tag erlebt!“

Ein 46-jähriger Autofahrer aus Messingen (Emsland) war im Januar 2021 bei einem Verkehrsunfall in Langen-Ruten auf der Thuiner Straße so schwer verletzt worden, dass er noch vor Ort gestorben ist.

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