Rettungshubschrauber in Rheine hob im letzten Jahre 1159 Mal ab „Christoph Europa 2“ fliegt gegen die Zeit für das Leben

Artikel vom 20. Februar 2024 Die ADAC Luftrettung betreibt rund 50 Rettungshubschrauber der Typen EC135 und H145. Deren Pilotinnen und Piloten flogen im letzten Jahr von 37 Stationen aus insgesamt 51.347 Einsätze (2022: 55.675) und überschritten mit dieser hohen Einsatzdichte zum zehnten Mal in Folge die 50.000er-Marke. Einer der fliegenden „gelben Engel“ ist der „Christoph Europa 2” in Rheine, der 1159 Mal schnelle Hilfe aus der Luft brachte.


Rheine. Wenn der „Christoph Europa 2” wieder einmal am Himmel fliegt, stellen sich viele Leute die Frage: „Was kostet wohl so ein Rettungshubschrauber?“ Hier die Antwort: Jeder der bei „Airbus Helicopter“ gebaute RTH vom Typ H 145, der von der ADAC-Luftrettung seit November 2015 in Dienst gestellte wurde, kostet rund achteinhalb Millionen Euro! Das ist gut investiertes Geld, um Menschenlaben zu retten.

Die ADAC Luftretter in NRW flogen in 2023 zu 7020 Mal Einsätzen, bei denen Ursache Nummer eins rund 42 Prozent der Flüge Verletzungen nach Unfällen waren. Der exzellent  ausgestattete Rettungshubschrauber (RTH) „Christoph Europa 2” in Rheine bietet  eine qualitativ hochwertige, medizinische Versorgung der Patienten im Zusammenspiel mit größtmöglicher Sicherheit im Flugbetrieb. Da bei einem Notfall jede Sekunde zählt, ist der RTH ein sehr wichtiges Bindeglied in der Rettungskette. Das Team fliegt gegen die Zeit für das Leben.


„Christoph Europa 2” ist auf dem Deck des Parkhauses an der Lindenstraße stationiert. Das Team: Pilot, Notarzt und ein Notfallsanitäter, ist jeden Tag von sieben Uhr bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Der RTH fliegt in einem Einsatzradius von 50 bis 70 Kilometern für die Notfallrettung in die Gebiete der Landkreise Grafschaft Bentheim, Cloppenburg, Emsland, Osnabrück, Steinfurt, das nördliche Nord-Rhein-Westfalen und die benachbarten Niederlande. Dabei erreicht der RTH zum Beispiel Nordhorn oder Lingen in nur fünf Minuten. 

Nach der Alarmierung geht der RTH in die Luft und fliegt geradewegs zum Einsatzort. Dabei unterstützt er in Deutschland nicht nur das weltweit vorbildliche Rettungssystem des bodengebundenen Rettungsdienstes, sondern sichert ebenso die Versorgung von Patienten in für Rettungs- und Notarztwagen schlecht erreichbarem Gelände. Auch bei längeren Anfahrtswegen für den Rettungsdienst in ländlichen Regionen kommt die schnellste Hilfe aus der Luft.


 
Der Leitende  Hubschrauberarzt Dr. Thomas Keller weiß, dass bei einem Verkehrsunfall oder Herzinfarkt, Schlaganfall und sonstige lebensbedrohliche Situationen der „Christoph Europa 2“ in die Luft geht, um Menschen in Gefahr schnellstens Hilfe zu bringen. Im Falle eines Falles ist aber entscheidend, dass beim Notruf die genauen Angaben gemacht würden: Was ist passiert – wie, wann und wo? Wie viele Verletzte mit welcher Verletzungsart gibt es? Brennt es? Sind Personen eingeklemmt, verschüttet oder vermisst?

Der Rheiner Stationsleiter Sven Tiedemann und seine Piloten bemängeln: „Wenn wir die Einsatzstelle anfliegen, wirbelt unsere drei Tonnen schwere Maschine öfter mal Gegenstände auf oder wehen sie um. Nicht immer ist an den Einsatzstellen genügend Freiraum für die Landung vorhanden. Besonders Autofahrer, die im letzten Moment unter dem Helikopter herfahren, sind ein sehr großes Risiko und verzögern unseren Einsatz. Fliegen wir eine Häuserzeilen oder einzelne Wohnhäuser an, sollen sich Personen durch winken z. B. mit Leuchten oder grellfarbenden Geneständen bemerkbar machen.“

Der Tipp: In „Erster Hilfe“ (EH) ausgebildet kann jeder vor Eintreffen der Rettungsmittel lebensrettend eingreifen: Allein schon die stabile Seitenlage, das Stillen von starken Blutungen und die Kontrolle der Atmung sind hier lebensentscheidend. Eine erforderliche und eingeleitete Widerbelebungsmaßnahme mit Beatmung und Herzdruckmassage muss solange weitergeführt werden, bis der Rettungsdienst und/oder Arzt vor Ort eintreffen.

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