Artikel vom 29. Oktober 2023 Spelle- Nach der Niederlage gegen den Spitzenreiter des VC Osnabrück kassierten die Regionalligadamen des SC Spelle-Venhaus die zweite Niederlage in Folge – und das ausgerechnet im Lokalderby gegen den SV Union Lohne. Nach knapp 2 Stunden intensiver Spielzeit unterlagen die SCSVlerinnen vor gut 350 ZuschauerInnen die spannende und abwechslungsreiche Partie in eigener Halle mit 1:3 (25:21, 18:25, 22:25, 23:25).
Das Speller Team lud zur Derbytime und viele Volleyballbegeisterte kamen. Sowohl die Speller, als auch die Lohner Fans wollten sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Und so füllte sich die Halle schnell – und ebenso zügig startete die Heimmannschafft in die Partie. Von Beginn an wollte man das Gastteam um Trainer Harald Nüsse mit platzierten Aufschlägen und konzentriertem Sideout-Spiel unter Druck setzen und gar nicht erst zur Entfaltung kommen lassen. So erspielte man sich einen schnelle 5-Punkte-Vorsprung und ließ in Durchgang 1 mit 25:21 nichts anbrennen.
Doch identisch zum Zeven-Spiel wechselte man die Seiten und ehe man sich versah, ließ man die eigene Linie – passend zur Schiedsrichterleistung im gesamten Match – nicht mehr erkennen und verlor gleich zu Beginn des Durchgangs 2 den roten Faden. Beim 1:8 und 4:17 wechselte Jäger etwas durch und plötzlich startete das Aufbäumen gegen die nun konzentriert aufschlagenden und jeden Ball aggressiv verwertenden Lohnerinnen. Die klare Satzniederlage vor Augen spielten die Spellerinnen nun wieder kämpferischer und leidenschaftlicher, erhöhten den Druck im Aufschlag und Angriff und kämpften sich bis auf 5 Punkte zum 18:23 wieder heran. Zwar reichte es zum Satzende nicht mehr ganz, um diesen noch zu drehen. Aber mit der nun wieder passenden Haltung, positiver Ausstrahlung und dem neu entfachten Kampfgeist ging man frischen Mutes in den 3ten Durchgang. Nun war es wieder die Heimmannschaft, die sich einen frühen Vorsprung erarbeitete und sich bis zum 20:17 auf der Siegerstraße wähnte. Doch dann: „Respekt vor meinem Trainerkollegen! In solch einer engen und wichtigen Phase des Spiels die Jugendspielerin Anna Alken (Jahrgang 2008) zum Aufschlag zu schicken und dies vor solch einem Publikum im Derby, das ist schon ne coole Hausnummer. Und das dann gleich doppelt in den Sätzen 3 und 4“, resümiert Jäger nach dem Spiel anerkennend. Alken wurde zum Aufschlag eingewechselt, nahm das Herz in beide Hände, servierte mit hohem Risiko und wurde mit direkten Aufschlagpunkten belohnt. Dies gelang ihr in gleich 2 Durchgängen und drehte somit jeweils den Vorsprung der Spellerinnen zum eigenen Vorteil und wurde nach dem Spiel hierfür mit der goldenen MVP-Medaille ausgezeichnet.
So verlief die Crunchtime in den Sätzen 3 und 4 nahezu identisch: nachdem Spelle in Durchgang 3 und Lohne in Satz 4 jeweils etwas im Vorteil lag, ging es ausgeglichen in die Satzentscheidungen. Neben den mutigen Aufschlägen Alkens, waren der absolute Wille vor allem in der Feldverteidigung auf Lohner Seite und immer wieder Aufreger das Schiedsgericht betreffend ausschlaggebend. So pfiff dieses beim Matchball an, ohne dass sich die Spellerinnen hatten sortieren und überhaupt aufstellen können und beendete somit die Partie zugunsten der verdient gewinnenden Lohnerinnen.
„Seitdem ich in Spelle bin, habe ich das Lohne-Derby in heimischer Halle nicht gewinnen können. In der letzten Spielzeit haben wir beide Spiele verloren. Davor gewann immer das Auswärtsteam. Wir freuen uns also bereits jetzt auf das Rückrundenmatch. Doch jetzt fokussieren wir uns auf die nächsten Aufgaben. In 2 Wochen spielen wir in Lintorf, dann in Weende. Da wollen und sollten wir wieder Zählbares einfahren, damit wir im jetzt noch gesicherten Mittelfeld bleiben. Zudem geht´s in der u20 und u18 ebenfalls in die nächste Runde. Es werden also anstrengende und richtungsweisende Wochen“, versucht Jäger nüchtern nach dem Spiel einen Ausblick zu geben; aber sichtlich gefrustet ob der Niederlage, da man sich mehr als nur einen Satzgewinn vorgenommen und hieran nur knapp vorbeigeschrammt ist.
Mit Anne Rauen meldete sich in Satz 4 die noch fehlende Zuspielerin mit einer soliden Leistung nach ihrer Sprunggelenksverletzung zurück.
Paula Tenkleve erhielt in Durchgang 2 eine ersten Einsatzzeit in dieser Saison im Regionalligateam und Jana Holtel wurde für ihr beherztes und druckvolles Aufschlag- und Angriffsspiel mit der silbernen MVP-Medaille ausgezeichnet. Erneut in Höchstform und Ligaprimus war das heimische Speller Publikum, das von Heimspieltag zu Heimspieltag immer zahlreicher und lautstärker ihr Team unterstützt.