Artikel vom 16. Januar 2023
Das hatten sich die Emsländerinnen sicherlich ganz anders vorgestellt: neben der Niederlage am vergangenen Samstag beim Regionalligaspiel beim USC Braunschweig (0:3, 10:25, 22:25, 21:25) schmerzt der erneute Ausfall von Madita Brüning wesentlich mehr. Somit erleben die SCSVlerinnen ein doppeltes Déjà-vu der misslichen Art.
Nahezu identisch verliefen Hin- und Rückspiel gegen die USClerinnen: die Speller Damen spielen zwei gute Sätze, können das Spiel in diesen auf Augenhöhe gestalten, aber vergessen den Sack rechtzeitig zuzumachen, um einen Satz- oder sogar Punkterfolg einzufahren. Zudem kommen sie jeweils in einem Satz der Partie gegen die Braunschweiger Routiniers deutlich unter die Räder. Und wäre dies der Niederlage nicht genug, verletzte sich Madita Brüning jeweils im 2ten Satz erheblich. So fiel diese nach dem Hinrundenspiel mehrere Wochen mit einer Kapselverletzung am Daumen aus, arbeitete sich nach einer langen Pause über die Liberaposition fleißig und hartnäckig mit viel Geduld wieder heran und bestritt nun erneut ihr zweites Spiel auf der angestammten Außenposition. Das sich wiederholende, jähe Ende kam dann zu Beginn des 2ten Satzes: in einer Blockaktion verletzte sich die 20jährige zum wiederholten Male und wird somit dem Team mehrere Wochen nicht zur Verfügung stehen. „Es tut mir für Madita immens leid! Nach der ersten Verletzung hat sie so viel Geduld aufgebracht, hat die verordneten Pausen eingehalten und sich dann sehr behutsam an das Balltraining wieder herangetastet. Absolut vorbildlich, auch wenn es ihr sichtlich oftmals schwer gefallen ist, nicht mehr machen zu dürfen. Für die Mannschaft ist der langfristige Ausfall ein herber Rückschlag, zumal Routinier Chrissi ja auch bereits nahezu die gesamte Saison nicht zur Verfügung steht (Knieverletzung; Saison beendet). Aber am meisten schmerzt es für Madita selbst. Sie spielt ihre erste Saison bei uns, passt super ins Team und gibt einfach alles. Und dann sowas. Da kann man eigentlich nur mitheulen. Da ist die spielerische Niederlage nur noch eine unwesentliche Randerscheinung“, bilanziert SCSV-Coach Stefan Jäger den Ausflug nach Braunschweig.
Aber dennoch gibt es auch Positives zu berichten. So gelang es den Emsländerinnen nach dem deutlichen 1. Durchgang den Kopf wieder nach oben zu bekommen, schüttelten auch den verletzungsbedingten Ausfall Brünings ab und boten in den Sätzen 2 und 3 ein gutes Spiel. Tina Scheepers fiel mit ihrer mutigen und engagierten Spielweise besonders auf und erhielt nach Spielende ihre nunmehr dritte MVP-Auszeichnung. Und auch USC-Trainer Matthias Keller fand staunend, lobende Worte für das junge Spelle-Team: „Die Entwicklung der Spielerinnen vom Hin- zum Rückrundenspiel ist riesig; zudem ist da noch eine Menge Potential und noch niemand am Ende der Fahnenstange. Es macht total Spaß zuzusehen. Ihr habt mich und uns echt überrascht. Weiter so, dann kann der Weg gut nach oben gehen – individuell und als Team.“
Das Lob nehmen die Emsländerinnen gerne mit und werden weiterhin akribisch daran arbeiten, um Zählbares für den Klassenerhalt einzufahren. Denn vom Lob allein können sie sich nichts kaufen und Punkte müssen so langsam eingefahren werden. Nach einer einwöchigen Spielpause steht dann die vermutliche „Woche der Wahrheit“ mit gleich zwei Doppelspieltagswochenenden an: am 28. und 29. Januar geht es nach Leschede und Oldenburg, bevor dann zwei wohl alles entscheidende Heimspiele am 04. und 05. Februar gegen Lintorf und Lathen auf dem Programm stehen.