Tafel Lingen wählt neuen Vorstand

Artikel vom 16. Juli 2021 In der Mitgliederversammlung der Tafel Lingen wurde deren Vorsitzende Edeltraut Graeßner erneut das Verstrauen geschenkt. Sie erinnerte an die Gründung der Tafel in Lingen im Frühjahr 1997 nach amerikanischem Vorbild. Graeßner ist nun im 24. Jahr des Bestehens der unverzichtbaren Einrichtung deren Vorsitzende.

Lingen. Aus dem Rückblick von Edeltraut Graeßner ging hervor, dass in den letzten 23 Jahren in Lingen und den anderen Ausgabestellen der Tafel insgesamt über 955.000 Einkäufe getätigt worden seien. „Im letzten Jahr waren es 3.049 Kunden (rund 1.700 weniger als 2019), die 26.255 Einkäufe tätigten (rund 12.300 weniger als im Vorjahr). Wir haben 1.717 Familien unterstützt. 2019 waren es 4.787 Kunden, darunter 2.135 Familien“, erläuterte Graeßner.

In den Tafelausgabestellen in Lingen, Freren, Haren, Lathen, Spelle und Twist seien im letzten Jahr von den 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (2019 waren es 419 – davon 282 Ehrenamtliche und acht Hauptamtliche) 41.775 Stunden geleistet worden. Aufgrund der Corona-Pandemie habe es viele Förderungen, z. B. von der Tafel Deutschland e. V., Aktion Mensch, dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt gegeben.

Graeßner betonte: „Mit hohem Arbeitsaufwand haben unsere Hauptamtlichen ein besonderes Hygienekonzept erarbeitet. Trotz des hohen Mehraufwands hat es in Lingen keine Schließung gegeben. Vorübergehend wurden aber die Tafeln in Trägerschaft geschlossen.“  Graeßner stellte heraus: „Viele Ehrenamtliche wollten aus Angst vor Corona nicht mehr mitarbeiten. Nach dem Aufruf in der Presse konnten aber 30 Ehrenamtliche sofort bei uns anfangen.“

Besuchergruppen und Besuche seien fast komplett eingestellt worden. Die Aktion „Eins Mehr“ sei zwar durchgeführt worden, die Absage von Track & drivers.CON habe hingegen die Geldspenden stark reduziert, so Graeßner, die auf die dringend benötigten zwei neuen Kühlfahrzeuge für die Tafel Lingen hinwies. Dafür müssten viele Spenden eingeworben und Förderanträge gestellt werden. Graeßner unterstrich dies damit, dass im ersten Quartal 2021 bereits 6.536 Einkäufe (Wochendurchschnitt 503 Lebensmittelabgaben) erfolgt seien. Dies entspreche 1.314 Haushalte mit insgesamt 2.836 Personen: 1.884 Erwachsene und 952 Kinder.

Bei den täglich durchschnittlich vier Touren mit den Kühlfahrzeugen werden rund 600 Kilometer gefahren. Der Personalstand betrage aktuell acht hauptamtliche Mitarbeiterinnen, ein Bufdi (Bundesfreiwilligendienst), eine Honorarkraft und 15 Mitarbeiter/innen, die über den Landkreis einen „Starterjob“ ausübten. Sie dankte dem Schirmherrn der Tafel, Oberbürgermeister Dieter Krone, der es als gutes Zeichen sah, wenn Bedürftigen durch die Tafel schnell und unbürokratisch geholfen werde und betonte: „Lebensmitteln gehören nicht in den Müll!“

Krone lobte besonders das jahrzehntelange Engagement von Edeltraut Graeßner, die mit viel Enthusiasmus unzählige Spendenaufrufe gestartet und viele Spenden eingeworben habe. Die Tafel Lingen werde in der Öffentlichkeit sehr wohl wahrgenommen und sei nur einer der wenigen Vereine, der Spendengelder dieser Größenordnung in einem Jahr akquiriert habe. Die Stadt Lingen unterstütze gern die Tafel.

Im Rahmen der Vorstandswahlen wurde Edeltraut Graeßner erneut zur Vorsitzenden und Angelika Weßler-Kolbe zu ihrer neuen Stellvertreterin gewählt. Beisitzende sind: Silvia Nieland, Marianne Ströer (Tafel Haren), Christa Weist-Rolfes (Tafel Lathen), Gerd Korte (Tafel Spelle), Peter Meuter, Ansgar Struck, Anna van der Stad (Tafel Twist) und Norbert Tewes. Elisabeth Röller bleibt Kassiererin und Berna Fährrolfes-Bruns Schriftführerin. Dank und Anerkennung zollte Edeltraut Graeßner ihrer scheidenden Stellvertreterin Maria Dühnen und der ausgeschiedenen Beisitzerin Ingrid Hartmann.

Der neue und alte Tafel-Vorstand (v. links): Ingrid Hartmann, Silvia Nieland, Marianne Ströer, Angelika Weßler-Kolbe, Christa Weist-Rolfes, Gerd Korte, Elisabeth Röller, Berna Fährrolfes-Bruns, Peter Meuter, Edeltraut Graeßner, Ansgar Struck, Anna van der Stad, Norbert Tewes und Maria Dühnen.

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