TÜV Nord stellt Jahresstatistik vor Größtes Problem bei emsländischen Autos ist die Beleuchtung Ab 2018 wieder Abgasmessung am Auspuffanagenendrohr

Artikel vom 15. November 2017 Ein seit Jahren positiver Trend setzt sich auch 2017 fort: Immer mehr Autos im Emsland weisen bei der Hauptuntersuchung wenig bzw. gar keine Mängel auf. Der TÜV Nord stellte jetzt in Lingen seine regionale Jahresstatistik vor. Ab dem kommenden Jahr werden wieder die Abgasmessungen direkt am Auspuffanlagenendrohr vorgenommen. Dann gibt es eine unabhängige Aussage über die Abgaswerte.


Lingen. Über 71 Prozent aller Autos, die im vergangenen Jahr an der TÜV-STATION in Lingen die Hauptuntersuchung absolviert haben, bekamen sofort eine neue TÜV-Plakette mit zwei Jahren Gültigkeit. Bei mehr als 58 Prozent gab es gar keine Mängel am Wagen. Aber: 28,5 Prozent der Fahrzeuge hatten erhebliche Mängel. Sie mussten unverzüglich repariert werden, bevor nach einer Nachprüfung die TÜV-Plakette auf das hintere Kennzeichen geklebt werden konnte. Absolut verkehrsunsicher waren zwei Autos: Bei einem Wagen war die Bremsleitung beim Test geplatzt, bei einem anderen ein Kugelgelenk ausgeschlagen.

Aus dem jetzt veröffentlichten TÜV-Report geht hervor, dass der durchschnittliche PKW, der hier an der TÜV-STATION in Lingen geprüft wurde, 9,6 Jahre alt war und über 120.000 Kilometer auf dem Tacho hatte. TÜV NORD-weit hat sich die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln schon zum vierten Mal hintereinander verringert – ein dauerhaft positiver Trend.

In den Augen der TÜV-Sachverständigen ist dies der Beleg für die Wirksamkeit der unabhängigen und neutralen Hauptuntersuchung, die in der Regel alle zwei Jahre fällig ist und Fahrzeuge mit Mängeln in die Reparaturbetriebe schickt. Dadurch werden die Autofahrer angehalten, in einen guten technischen Zustand ihres Fahrzeugs zu investieren – zum Nutzen für die Sicherheit auf unseren Straßen.

Matthias Ahrens, Leiter der TÜV-STATION Lingen sagt: „Wir freuen uns über diese Entwicklung der Mängelquoten. Die Hersteller bauen schließlich gute Autos und legen auch Wert auf die Langzeitqualität. Zudem verstärken die Autohäuser und Werkstätten ihre Anstrengungen in Sachen Qualitätssteigerung. Die Autofahrer wiederum kümmern sich in Zeiten guter Wirtschaftslage mehr um Wartung und Pflege ihrer Fahrzeuge und nehmen fällige Termine zur Inspektion und Instandhaltung wahr. Wer sein Auto regelmäßig zu den empfohlenen Inspektionsterminen in einer guten Fachwerkstatt warten lässt, hat bei der Hauptuntersuchung weniger Mängel an seinem Fahrzeug und überdies mehr Freude an sicherer individueller Mobilität. Besonders freuen würde es uns aber auch, wenn der kurze Check der Beleuchtungsanlage vor Fahrantritt zur Regel wird.“


Dass die Beleuchtungsanlage mitunter stiefmütterlich behandelt wird, zeigt auch die Verteilung der Mängelgruppen. Hier liegt „Licht, Elektrik“ in der Statistik wieder weit vorne. Und das, obwohl die Kontrolle der Beleuchtungsanlage und deren Reparatur in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen ist. Allerdings ist die Quote der erheblichen Mängel in diesem Bereich erneut gesunken. Daran haben auch die Hersteller mit der Entwicklung von zuverlässiger und langlebiger Technik (z. B. LED) sicher ihren Anteil. Die alljährliche Beleuchtungsaktion, die jeweils im Oktober u. a. vom Kfz-Gewerbe und dem TÜV durchgeführt wird, dient auch dem Ziel, Beleuchtungsmängel an Fahrzeugen gerade vor der dunklen Jahreszeit abzustellen.

Insgesamt ergibt sich in der TÜV-Statistik als Reihenfolge für die am häufigsten auftretenden Mängelgruppen „Licht, Elektrik“, „Umweltbelastung“, „Achsen, Räder, Reifen“ und „Bremse“. Je älter die Fahrzeuge bei ihrem TÜV-Termin sind, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekommen. Die aktuellen TÜV NORD-Zahlen belegen: Bei der ersten HU im Alter von drei Jahren finden sich bei 5,8 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Im Alter von fünf Jahren sind es schon 11,1 Prozent und so geht es weiter bis zu den Elfjährigen, von denen 30,1 Prozent zur Reparatur in die Werkstatt müssen.

Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Alter auch als Grund für den Verschleiß und somit für Mängel anzusehen ist, liegt jetzt bei den Dreijährigen bei 50.123 Kilometern und bei den Elfjährigen bei 136.130 Kilometern auf dem Tacho.

Die TÜV-Sachverständigen weisen daraufhin: „Wer noch mit einer rosafarbenen Plakette für 2017 unterwegs ist, sollte sich bald einen Termin bei seinem TÜV geben lassen. Mit dem bevorstehenden Jahreswechsel ändert sich die Farbe der fälligen Plaketten von Rosa auf Grün und so ist zum Beispiel für Ordnungshüter schon farblich erkennbar, dass der TÜV-Termin überzogen wurde. Dann ist nach mehr als zwei Monaten ein Verwarnungsgeld fällig und ab dem 8. Monat kommt noch ein Punkt in Flensburg hinzu.

Die Autofahrer können einen Termine für die Hauptuntersuchung beim TÜV unter (0800) 80 70 60 oder online bei www.tuev-nord.de vereinbaren.

Als das Auto mit den geringsten Mängeln im gesamten TÜV-Report 2018 wird der Mercedes SLK gelistet. In den einzelnen Fahrzeugklassen belegen folgende Fahrzeuge die Siegerplätze: Mini: Opel Adam, Kleinwagen: Mazda 2, Kompaktklasse: Mercedes A-Klasse, Mittelklasse: Volvo V40, Van: Golf Sportsvan und SUV: Mercedes GLK.

Den TÜV-Report, der typspezifische Fahrzeugmängel dezidiert auflistet und damit zu einem wichtigen Ratgeber beim Gebrauchtwagenkauf wird, gibt es an jeder TÜV-STATION und im Zeitschriftenhandel für 4,90 Euro.

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