Ukrainischer Abend mit der Folkloregruppe „Rossinka“ Informationsveranstaltung mit Tanz und Musik

Artikel vom 1. Dezember 2017 Der Freundeskreis der Ukrainefahrer bei einem ukrainischen Abends im Gasthof Schotte in Estringen interessierten Gästen die Hintergründe der seit 1991 erfolgenden Hilfsgütertransporte nach Juskovzy und Lanovzy nähergebracht. Auftakt der Welle der Hilfsbereitschaft mit jährlichen Transporten war der Besuch der ehemaligen Zwangsarbeiter Wasili Ratuschko und Prokopij Feodosewitsch Schafaruk aus Juskovzy in Lingen.

Lingen. Durch den ukrainischen Abend führte Alfons Acker, der daran erinnerte, dass Wasili Ratuschko und Prokopij Feodosewitsch Schafaruk aus der Westukraine zu den 20 Männern zählten, die mit 262 Fremd- und Zwangsarbeiter sowie 247 Kriegsgefangenen aus allen von deutschen Truppen besetzten Ländern von 1940 bis 1945 im ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) Lingen arbeiten mussten. An der Halle IV erinnert ein Ehrenmal an sie.

In einem Brief an Cilli Peters äußerten Ratuschko und Schafaruk, die „Franz“ und „Marian“ genannt wurden, noch einmal Lingen zu sehen. Daraufhin hatte Lingens Verwaltungsspitze die beiden spontan nach Lingen eingeladen. Sie wurden am 24. Juni 1991 in Begleitung von Schafaruk Nichte Natailia und ihrem Mann Viktor Maximljuk am Bahnhof empfangen. Im Februar 1992 erfolgte unter Regie des DRK Kreisverband Lingen der erste Hilfsgütertransport nach Juskovzy. Es folgten bis heute 37 Transporte mit Dingen des täglichen Lebens, die die Bevölkerung dringend benötigt.

In der Bevölkerung in Juskovzy und Lanovzy herrscht weiterhin große Not, denn hier her kommen immer noch viele Flüchtlinge aus den östlichen Krisengebieten. Der Freundeskreis der Ukrainefahrer hat es sich nach wie vor zur Aufgabe gemacht, Hilfsgüter und Geldspenden zu sammeln, um diese direkt vor Ort zu verteilen. Seit nunmehr 25 Jahren läuft diese Aktion von Lingen aus für die Menschen, die auf sich alleine gestellt sind. Auf dem Land können sie halbwegs von Ackerbau und Viehzucht leben, in den Städten wird dies immer schwieriger, denn das Geld für Kleidung und andere Gegenstände des täglichen Lebens fehlt überall.

Den Abend lockerte die Folkloregruppe „Rossinka“ auf. Das Motto der Gesangsgruppe mit russlanddeutschen Frauen, die sich aus Interesse an der Musik und der russischen Folklore zusammengeschlossen, lautet „Immer fröhlich und gut gelaunt“. Sie unterhielten das Publikum singend und tanzend und gewährten einen Einblick in die altrussische Kultur und Folklore aus verschiedenen Regionen Russlands.

Der Freundeskreis der Ukrainefahrer will weiterhin seine vier Projekte: die Schule und Sozialstationen in Juskovzy sowie das Krankenhaus und die Sozialstationen in Lanovzy versorgen und betreuen. Dafür benötigt die Gemeinschaft neben Kleiderspenden auch Geld für weitere Hilfsgütertransporte, damit alles zu 100 Prozent direkt bei den Menschen in der Ukraine ankommt.

Geldspenden können auf das Konto des DRK Ortsverein Elbergen, IBAN: DE91266500011180016170, BIC: NOLADE21EMS unter dem Stichwort „Ukrainehilfe“ bei der Kreissparkasse Emsland eingezahlt werden. Eine Spendenbescheinigung wird ausgestellt. Weiter Auskünfte: Hinrikus Ude, Telefon (05906) 3369005 und (0160) 96902620, per E-Mail: Hinrikus.Ude@kabelmail.de, sowie Hans-Joachim Wiedorn, Telefon (05907) 370 und (0171) 5324497, per E-Mail: Hajo.Wiedorn@t-online.de.

Die Folkloregruppe „Rossinka“ lud die Gäste des Ukrainischen Abends zu einer musikalische Reise in ihre ehemalige Heimat ein.

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