Artikel vom 12. November 2024
Lingen – Um das, was jetzt für die Region wirklich wichtig ist, ging es auf einer Veranstaltung der CDU im Kreisverband Lingen. Unter dem Titel „Deine Ideen fürs Emsland“ diskutierten die Christdemokraten im südlichen Emsland mit Experten aus verschiedenen Bereichen über aktuelle Themen und Handlungsansätze bestehender Probleme in Politik und Gesellschaft.
Überraschend groß war dann auch das Interesse an dem offenen Veranstaltungsformat. Und nicht nur CDU-Mitglieder waren gekommen, denn CDU-Kreisvorsitzender Christian Fühner hatte sein Netzwerk genutzt, um auch weitere Akteure einzuladen.
Die Themenpalette des vom stellvertretenden CDU-Kreisvorsitzenden Dr. Johannes Lis mit viel Sachverstand und Professionalität moderierten Podiumsgesprächs war dann auch vielfältig und breit.
SkF-Geschäftsführerin Marita Theilen begann die Diskussion mit einem flammenden Plädoyer. Sie beschrieb die derzeit vorherrschende Wohnungsnot aus den Erfahrungen der täglichen Beratungsarbeit ihrer Einrichtung und sah auch auf kommunaler Ebene dringenden Handlungsbedarf. Ihr sei es zudem wichtig, auch den Blick auf die Menschen am Rande der Gesellschaft nicht zu verlieren.
Zur Zukunft des Krankenhauses in Thuine nahm der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Franz-Josef Evers, Stellung und ordnete die Situation in die Gesamtlage der medizinischen Grundversorgung ein. Er verwies insbesondere auf die Gespräche, die auch seitens des Landkreises forciert werden, um eine Lösung für den Standort zu finden.
Mit Deutlichkeit und ohne Umschweife ergriff der Lingener Bauunternehmer Dr. Andreas Mainka das Wort. Immer wieder an diesem Abend fand er mahnende Worte, wenn es um den Zustand der Wirtschaft und des Mittelstandes ging. So wandte er sich gegen eine allgemein um sich greifende „Uns-geht‘s-ja-gut“-Mentalität. „Auch bei uns im Emsland macht mir das Sorgen“, so Mainka.
Nina Berning ist Sozialpädagogin und auch als Gleichstellungsbeauftragte in der Samtgemeinde Spelle tätig. Sie verwies unter anderem auf den enormen Druck, der auf Eltern laste, um Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu organisieren. „Die Bedingungen sind nicht immer leicht“, machte sie deutlich und bat um Verständnis für junge Eltern.
Zu einem „Klima für Investitionen und Innovationen“ rief der CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann auf und ging dabei mit der amtierenden Bundesregierung scharf ins Gericht. Außerdem wünschte er sich eine „neue Kultur des gegenseitigen Vertrauens“ und warb für eine Fehlerkultur.
Nach mehreren Fragen aus dem Publikum und sich daran anschließenden Diskussionen schloss CDU-Vorsitzender Christian Fühner die Veranstaltung mit einem positiven Fazit. „Es ist unser Anspruch als CDU, die politische Kraft im Emsland zu bleiben, die die Region weiter voranbringt und die notwendigen Impulse für die Kreispolitik setzt.“ Dieser Abend habe diesen Gestaltungsanspruch eindrücklich belegt, stellt Fühner fest und erntete dafür viel Zuspruch.