0:3 beim Derby in Meppen: Aber Spelle imponiert lange vor 9070 Zuschauern

Artikel vom 19. April 2024

Spelle/Meppen- Der krasse Außenseiter hat dem emsländische Aushängeschild das Siegen schwer gemacht. Der Schlusslicht SC Spelle-Venhaus verlor vor 9070 Zuschauern in der Hänsch-Arena gegen den Tabellenzweiten SV Meppen 0:3 (0:0). Zwei Gegentore fielen in der Schlussphase.

Die SCSV-Anhänger feierten den Gast nach dem Schlusspfiff ausgelassen für eine grandiose Vorstellung. Chancen für einen Punkt waren auf alle Fälle vorhanden. Die Schwarz-weißen verschafften sich Respekt. Der Zuschauerrekord der Regionalliga Nord wurde verfehlt.

Tolle Choreo der SCSV-Fans

Für Aufsehen sorgten die SCSV-Fans mit ihrer Choreografie schon vor dem Anpfiff, mit dem auch die Speller Mannschaft überrascht und aufgefordert wurde, im Derby noch einmal richtig Gas zu geben. Über dem 22 Meter langen Spruchband mit der Zeile „Und wenn wir gehen, dann so, wie wir gekommen sind“ aus dem Song „Komet“ von Udo Lindenberg & Apache 207 war ein über fünf Quadratmeter großes entflammtes Logo des SC Spelle-Venhaus zu sehen. Nach Angaben der Fans sollte es zeigen, „dass wir dankbar sind für Regionalliga Nord, dass wir stolz sind auf die Mannschaft“. Ein Hauch von Wehmut und Trotz nach ziemlich sicher nur einer Saison in der vierten Liga.

Die Derby-Teams, die von Kindern der Mitarbeiter der Firma Krone auf den Platz begleitet wurden, riskierten in der Anfangsphase nicht zu viel. Eine kurze Schrecksekunde für den SCSV, als SVM-Torjäger Marek Janssen plötzlich freigespielt war. Doch Gegenspieler Leon Dosquet blockte zu Ecke. Wie bei fast jeder gelungene Aktion klatschten sich die Gäste ab. Spelle verschob geschickt, ließ den Meppenern, die viel Ballbesitz hatten, wenig Raum.

Angetrieben von den lautstarken Fans wurde der SCSV auf dem tiefen Platz mutiger, kam einige Male zu Kontern – ohne klare Torchance allerdings. Einen unterband Meppens Jonathan Wensing mit einem taktischen Foul und sah die erste Gelbe Karte des Spiels.

SVM-Coach Adrian Alipour wechselte zur Pause zweimal: Für Daniel Haritonov und Jonathan Wensing kamen der wiedergenesene Torjäger Christopher Schepp und Fynn Seidel, der sich vergangenes Wochenende nach überstandenem Kreuzbandriss zurückgemeldet hatte. Das Signal war klar: Meppen brauchte und wollte den Dreier.

Bei Janssens Kopfball, klärte Mattis Niemann mit dem Fuß. Machtlos war der junge SCSV-Keeper bei einem Freistoß von Tim Möller (57.). Der Schütze jagte den Ball aus 18 Metern oben links ins Netz. Ein ärgerlicher Rückstand für die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste.

Spelle steckte nicht auf. Der gerade für Steffen Wranik eingewechselte Tom Winnemöller brachte beim Schuss noch zu wenig Druck hinter den Ball. SCSV-Kapitän Torben Stegemann, der von Jip Kemna mustergültig zentral vor dem SVM-Gehäuse bedient wurde, knallte den Ball Richtung Tor, doch Keeper Julius Pünt rettete mit einem unglaublichen Reflex. Dann verfehlte Kemna per Kopf nach einem rasanten Jesgarzewski-Sprint. Dann traf Seidel zum 0:2 (82.), eine Ecke brachte das 0:3 (87.).

Trainer Hanjo Vocks nahm im Vergleich zum Spiel gegen Oldenburg zwei Veränderungen in der Speller Start-Elf vor: Für Jonas Tepper und den gesperrten Offensivspieler Niklas Oswald waren der zuletzt gesperrte Janik Jesgarzewski und der zuletzt verletzte Leon Dosquet von Anfang an dabei. Zwei Fußballer mit längerer SVM-Erfahrung. Beide spielten in der Fünferkette. Dafür rückte Adrian Lenz, der ab Sommer die Meppener Farben trägt, rechts in die Offensive vor. SVM-Coach Adrian Alipour brachte Daniel Haritonov von Anfang an für Lars Spit.

Jetzt kommt der Spitzenreiter

Nach dem Derby beim Tabellenzweiten in Meppen folgt für Spelle die nächste Partie gegen einen Top-Geger. Am Freitag  (26.4.) stellt sich Spitzenreiter Hannover 96 II um 19.30 Uhr im Getränke Hoffmann Stadion vor. Der SVM wird dem SCSV sicher die Daumen drücken.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.