Atomkraftgegner demonstrierten in Lingen Abschlussveranstaltung auf dem Marktplatz Mahnwache bei Besuch der Bundeskanzlerin geplant

Artikel vom 9. September 2017

Lingen. Am Samstagmittag demonstrierten friedlich am Bahnhof und auf dem Marktplatz 70 unterschiedliche Atomkraftbündnisse aus dem ganzen Bundegebiet gegen die weitere Nutzung der Kernenergie. Der Demonstrationszug führte vom Bahnhof über die Marienstraße, Lookenstraße, den Konrad-Adenauer-Ring, die Straße „Am Gasthausdamm“, sowie die Mühlentor- und Große Straße zum Marktplatz. Für die Hauptveranstaltung stimmte auf der Bühne zunächst eine Reggae -Band auf die Demo ein, bevor die Atomkraftgegner heftige Kritik gegen die Produktion von Brennelementen in Lingen bei ANF äußerten. Von hier werden auch die „Pannenreaktoren“ Doel und Tihange in Belgien sowie die französischen AKWs in Cattenom und Fessenheim beliefert. Den Zählungen der Polizei nach forderten etwa 350 Menschen die sofortige Abschaltung aller AKWs und die Schließung von Uranfabriken. Für mehrere Redner: Brigitte Hornstein von der Vereinigung internationaler Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges und der nigerianische Umweltschützer Almoustapha Alhacan sei Lingen ein „Atomzentrum“. Sie protestierten gegen das Kernkraftwerk Emsland (KKE) und die Brennelementefabrik ANF des französischen Areva-Konzerns. Die Atomstromgegner forderten nicht nur, dass die Brennelementefabrik in Lingen sofort geschlossen werde, sondern ebenso die Urananreicherungsanlage in Gronau. Nur so würde ein gefährlicher Atomkreislauf gestoppt. Zu der Demo hatten auch der Elternverein Restrisiko Emsland, Arbeitskreis Umwelt aus Schüttorf und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) aufgerufen. Udo Buchholz, er ist Vorstandsmitglied es BBU, kündigte für Mittwoch, 13. September, während des Besuches der Bundeskanzlerin in Lingen, ab 16 Uhr eine Mahnwache auf dem Marktplatz als nächste Aktion der Atomkraftgegner an. Reinhard Prüllage (Nordhorn), Bundestagskandidat des Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis Mittelems sah die Veranstaltung als sehr gelungen an. Im Einsatz waren 80 Beamten der Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim, der Bereitschaftspolizei Osnabrück und Bundespolizei mit Hundeführer. Durch den Demonstrationsumzug vom Bahnhof zum Marktplatz sei es zu erheblichen Behinderungen im Straßenverkehr in der Innenstadt gekommen, sagte Polizeisprecher Dennis Dickebohm. Nach Veranstaltungsende gegen 16.45 Uhr sei die Abreise der Demonstranten schnell und ohne Zwischenfälle erfolgt. Polizeieinsatzleiter Herbert Greiten sprach von einem durchweg friedlichen Verlauf der Veranstaltung.

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