Bernhard Wierzoch feiert 102. Geburtstag Lingener blickt auf bewegtes Leben zurück

Artikel vom 31. August 2021 Lingen. Zum 102. Geburtstag gratulierte Oberbürgermeister Dieter Krone dem Lingener Bernhard Wierzoch. Der Lingener lebt seit mehr als zehn Jahren im Mutter Teresa Haus und kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken.
Bernhard Wierzoch wurde 1919 in Ostpreußen als eines von acht Geschwistern geboren. Direkt mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er eingezogen, kämpfte in Polen sowie Frankreich und kam später in russische Gefangenschaft. Erst 1948 kehrte er nach Deutschland zurück und lebte zunächst bei einem Onkel in Berlin. Da in der Stadt sowohl Lebensmittel als auch Arbeitsplätze rar waren, suchte sich Bernhard Wierzoch eine Anstellung auf einem Bauernhof in der Nähe von Potsdam. Dort lernte er auch seine spätere Frau kennen und lieben. 1950 heiratete das Paar und Bernhard Wierzoch begann seine Laufbahn bei der Eisenbahn in Oberschönweide. „Ich bin Eisenbahner“, so das Geburtstagskind. 1995 zieht Bernhard Wierzoch mit seiner Frau nach Lingen – eine seiner Schwestern lebt zu dem Zeitpunkt mit ihrer Familie in der Stadt an der Ems.

Der mittlerweile älteste Bewohner des Mutter Teresa Hauses schaut noch immer regelmäßig in die Lingener Tagespost und den EL-Kurier. „Ich lese zumindest die Überschriften und informiere mich im Gespräch mit anderen“, so das Geburtstagskind. Sein Radio und den Fernseher habe er aber abgeschafft. „Das war meinem Zimmernachbarn zu laut.“ Ansonsten habe er einen fest strukturierten Tagesablauf. „Ich beschäftige mich. Es dauert zwar alles etwas länger, aber ich habe ja auch die Zeit.“ So kümmere er sich gerne um seinen kleinen Haushalt im Mutter Teresa Haus. „Ich wasche meine Socken selbst und mache täglich mein Bett – das habe ich als Soldat so gelernt und das sitzt immer noch“, sagt er schmunzelnd. Zudem sei er gerne mit den anderen Bewohnern zusammen. Zum Laufen ist der 102-Jährige mittlerweile auf einen Rollator angewiesen und auch sonst merke er, dass sein Körper 102 Jahre alt sei. „Aber mein Verstand funktioniert noch einwandfrei“, erklärt Bernhard Wierzoch abschließend.

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