Junge Union Lingen spricht sich gegen ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr aus

Artikel vom 3. Mai 2024  

Lingen (Ems). Die Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) spricht sich nach einem Bundesparteitagsbeschluss für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr aus. Dem stellt sich die Jungen Union (JU) Kreisverband Lingen entgegen und widersprichtder CDU. Das verpflichtende Gesellschaftsjahr schränkt laut der JU Lingen die Freiheit der jungen Generation ein.

Gerade nach den Belastungen nach der Corona-Pandemie würde das Gesellschaftsjahr eine weitere Bürde für die junge Generation darstellen. Die Idee basiert auf der fragwürdigen Annahme, dass der Staat besser als die Jugendlichen selbst weiß, was für sie gut ist“, so Julia Strodt, Mitgliederbeauftragte des JU-Kreisverbands Lingen. „Die Verstaatlichung eines Lebensjahres ist für die JU Lingen keine Lösung. Stattdessen muss die CDU für Eigenverantwortung und individuelle Freiheit stehen.

Strodt erklärt, dass der Mangel an Arbeitskräften ein großes und offenkundiges Problem sei. Ein Pflichtjahr nähme einen ganzen Jahrgang aus dem Arbeitsmarkt, wodurch sie das bereits bestehende Problem verschärfe. Zwar könne der Mangel an Arbeitskräften in sozialen Berufen vorübergehend sinken, jedoch werde das Problem dadurch lediglich verlagert. Diese Leute würden in anderen Bereichen fehlen. Zudem sei die Arbeit im Rahmen des Gesellschaftsjahres nach Ansicht der JU Lingen in der Regel unproduktiver als reguläre Tätigkeiten.

Ein unterschwelliger Vorwurf bei der Debatte um die Einführung des Gesellschaftsjahr lautet, dass junge Menschen sich zu wenig engagieren. „Doch die junge Generation leistet bereits einen bedeutenden gesellschaftlichen Beitrag durch ihr Engagement in den Ehrenämtern. Wo kann man das besser beobachten als hier bei uns im Emsland?“, so Strodt. Für sie steht fest, dass eine zusätzliche Pflichtzeit die ehrenamtliche Arbeit der jungen Menschen nicht nur belasten würde, sondern auch ihren Einsatz entwerte: „Statt junge Menschen zu zwingen, ein Pflichtjahr zu absolvieren, muss neben der Bundesregierung auch die CDU mehr Anreize setzen, um freiwilliges Engagement zu fördern. Die JU Lingen fordert daher: Erst die richtigen Probleme angehen, bevor über einen Zwangsdienst fantasiert wird!“, erklärt Strodt abschließend.

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