Kapitän Stegemann: Spelle muss sich auf die Grundtugenden besinnen

Artikel vom 1. November 2023

„Das Spiel in Hannover hat sehr weh getan“, erklärt Torben Stegemann nach der 2:9-Klatsche des SC Spelle-Venhaus bei der U23 von „96“ in der Landeshauptstadt. „Wir müssen uns auf die Grundtugenden besinnen. Nur dann können wir etwas holen. Wenn wir spielen wie am Wochenende, dann nicht“, erklärt der SCSV-Kapitän.

Der 28-Jährige, der beim 0:3 im Derby gegen den SV Meppen wieder verletzt ausgefallen ist, spricht die Defizite im Eilenriedestadion deutlich an: „Gefehlt haben Körperlichkeit und Aggressivität. Das hatten wir sonst nicht.“ In Ansätzen gegen Oldenburg (2:7). Nur wenn der Aufsteiger körperlich top und in den Zweikämpfen präsent sei, könne er etwas mitnehmen. „Das sind die klassischen physischen Grundtugenden.“ Wenn die fehlten, „dann kriegst du neun Stück“.

Leistungen wie in Hannover müsse Spelle „schleunigst abstellen. „Das darf uns nicht als Mannschaft passieren. Da muss jeder bei sich anfangen“, erklärt Stegemann. „Wir müssen eine Schippe drauflegen“, ist er überzeugt, „dass es aus der Mannschaft kommt, weil wir viele, Führungsspieler haben, die so einen Prozess anstoßen können.“

Das Thema wird in der Traningswoche angesprochen. Das beschäftige die Spieler jeden Tag. „Man nimmt es mit nach Hause. Nach so einer Niederlage geht es einem nicht gut“, weiß der Mittelfeldspieler. Dem Team sei die eigene Aufarbeitung wichtig. „Es geht um Punkte. Wir haben in den letzten Spielen deutlich zu wenig geholt. Dieser Situation ist sich jeder bewusst.“

Dass die nächsten Gegner – daheim gegen Weiche Flensburg (Sonntag, 15 Uhr) und Jeddeloh (Freitag, 10.11., 19.30), auswärts beim Hamburger SV (18.11., 13.00) und beim Eimsbütteler TV (26.11., 15.00) – aus der zweiten Tabellenhälfte kommen, beschäftigt Stegemann nicht. „Wir müssen so viel an uns arbeiten. Wenn wir das nicht machen, ist es egal, wer kommt. Wir müssen uns in die Situation bringen, dass wir wieder punkten können. Das ist der Fokus, der sich aus der Situation ergibt.“

Dass der SCSV viel Verletzungspech hat, dass gegen Meppen gleich drei Innenverteidiger ausgefallen sind, „geht nicht spurlos an der Truppe vorbei“, sagt Stegemann. Das dürfe aber auch nicht als Ausrede herhalten. Genauso wenig wie die Tatsache, dass die Speller in der Regionalliga als Amateure gegen etliche Profiteams antreten, die häufiger trainieren können. Profis seien im Vorteil. Aber „das darf kein Grund sein, dass wir die Spiele verlieren. Wir müssen eine Leistung auf den Platz bringen, mit der wir Punkte holen können.“

„Wir haben in einigen Partien wirklich gut gespielt“, wie etwa in Norderstedt, weiß Stegemann. Der SCSV bekam häufig Lob von der Konkurrenz, das nach eigenem Sieg allerdings auch nicht schwerfällt. „Davon kann man sich nichts kaufen“, betont der Fußballer.

„Wir müssen uns für gute Spiele belohnen und vielleicht auch mal in schlechten Spielen etwas holen. Das haben wir noch nicht gemacht.“

Stegemann ist sicher, dass Spelle über die Qualität verfügt, auch gegen Profi-Gegner etwas zu holen. Dabei kann der aus Dreierwalde stammende Fußballer, der schon seit 2013 für den SCSV aktiv ist, zunächst nicht helfen. Er fällt erneut mit Muskelfaseriss aus. „Ich tue alles, um so schnell wie möglich wieder zu helfen. Aber das wird noch ein paar Wochen dauern.“ Es sei immer sein Traum gewesen, mit Spelle in der Regionalliga zu spielen. Von der Verletzungen „lasse mich nicht runterziehen“. Genauso kämpferisch und entschlossen gibt sich Stegemann in Sachen Klassenerhalt: „Wir lassen uns nicht hängen. Lob brauchen wir nicht mehr, wir können uns genug feiern, wenn wir Punkte haben.“

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