Rallye zugunsten von Herzenswünsche – Zwei Emsländer & das Abenteuer Pothole Rodeo Rallye 2023

Artikel vom 7. November 2023 Spelle- Am Freitag, dem 14.07.2023, war es endlich so weit, um ca. 11 Uhr starteten Simon Evers & Jens Voorbrink mit der vollgetankten Eli ihr großes Abenteuer.

​​Balkan Rallye in 12 Tagen, 4.500 km durch 13 Länder

Die beiden wurden herzlichst von der Familie, Nachbarn & Freunden verabschiedet und so ging es in die erste Etappe, in Richtung Süddeutschland. Aufgrund des Alters des Fahrzeuges und der sommerlichen Temperaturen, entschieden sich die beiden die Anreise auf 2 Tage zu verlängern. 

Nachdem nächtlichen Zwischenstopp bei Freunden in der Nähe von Stuttgart machten die beiden sich auf den Weg in die Südsteiermark zum Startpunkt der Rallye. In Höhe Augsburg hatte die Reisegruppe sich verdoppelt, ein weiteres Team aus Osnabrück schloss sich den beiden Jungs an. Ab fortan hieß es dann „Wir fahren in Kolonne“. Angekommen in Deutsch Goritz wurde das Lager für die Nacht vorbereitet, das Roadbook organisiert, die erste Challenge-Aufgabe erhalten & vom Veranstalter gab es noch die ein oder andere Einweisung.

Tag 1 der Rallye, begann morgens um  sechs Uhr sehr ruppig, nicht nur die Jungs, sondern auch die ortsansässigen Kamele wurden mit lauter Musik geweckt. Also Start in die Morgenroutine, aufstehen, Bett zusammenklappen, Sitze wieder einstellen, Sachen wieder ins Auto räumen, sich frisch machen, alles auf dem Dach verschließen und Position einnehmen. Da der Startplatz nur eine Wiese war und es dort keine Sanitäreinrichtungen gab, entschlossen sich die Teams, erstes Ziel Balaton, Abkühlung im Plattensee. Am Plattensee gab es die erste Zwangspause, erzählte Jens, das Kolonnen-Team hatte den Kumplungsnehmerzylinder undicht und konnte somit nicht schalten. Hilfe nahte und die Jungs konnten zügig weiter, vorbei an zwei Lost Places ging es nach Palic zum ersten Checkpoint in Serbien. Von Palic ging es dann am nächsten Tag nach Rumänien, wo die Transfagarasan, eine Passstraße über die Karpaten, schon wartete. Für diesen Tag standen Bären auf dem Besichtigungsplan. Gesagt, getan, haben die beiden tatsächlich Braunbären getroffen und am Abend wurde dann wild gecampt. Neuer Tag, neues Glück, Bulgarien stand auf dem Plan, also die übliche Morgenroutine und los ging es, sagte Simon Evers. Zwei Passstraßen später wurde es etwas holprig, die erste Strecke, die eher einem Feldweg ähnelte als einer Kreisstraße. Zum Ende gab es bei unseren Mitstreitern noch einen platten Reifen, dieser wurde geflickt und so ging es zum Hotel an den Goldstrand. Simon sagte, wir haben Blut geleckt und waren auf die nächste holprige Straße gespannt. Sie wollten an die Grenzen gehen und schauen, was ihr 30 Jahre alter Ford schaffte. Plan für die nächste Etappe, war das Buzludzha Denkmal in Bulgarien und die bekannte Route 66. Der Verlust einer Bauchtasche des Teams aus Osnabrück durchkreuzte den Plan. Wertvolle Zeit ging verloren, im Hellen wurde noch das Denkmal angefahren, aber für die Route 66 war das Tageslicht vergangen, sagte Jens. Im Dunkeln diese Strecke zu fahren, wurde den vier Jungs abgeraten, ausgespülte Wege, große Steine & kein Empfang. Es war ein Abenteuer, sagte Simon, und dies sollte es auch werden. Der nördliche Einfahrtspunkt der Route 66 wurde angesteuert, jedoch war beiden Teams schnell klar, in vier Stunden werden wir das hier nicht schaffen. Als das Fahrzeug der anderen, an seine Grenzen kam, hieß es umdrehen, das hat so keinen Sinn, sagte Simon. Also auf zum Camp, wo die anderen Teams schon ihr Lager aufgeschlagen hatten. Von Bulgarien ging es anderen Tags Richtung Griechenland. Auch dieser Tag versprach wieder holprige Strecken, unter anderem die bekannte Strecke 5C. In Kolonne ging es dann zum Startpunkt in einem kleinen beschaulichen Dorf. Dort angekommen, sagte Jens, kamen uns sehr viele Autos entgegen, mit den Sätzen „dreht um, das macht kein“ „Ihr fahrt euch noch fest, mit eurem tiefen Auto“. Sie hatten recht, sagte Simon, unser Auto war definitiv nicht das höchste, aber sehr robust und eine Kampf-Sau. Er wollte es an die Grenzen bringen und das geschah auch. Sie passierten diese Straße sehr solide, bis zu diesem Moment, sagte Jens, als auf der rechten Seite der Weg wegbrach und das Auto kippte. Unsere Lebensversicherung war eine Baumwurzel, sagte Simon, dank der anderen Teams war das Auto recht schnell wieder auf der Straße und die Reise ging weiter zur nächsten Schotterpiste in Griechenland. Auch diese hatte der Ford ohne Probleme gemeistert. Durchgeschwitzt, erschöpft und voller Staub ging es zu unserem Schlafplatz in Thessaloniki. Leider mussten die Jungs sich dann am Abend von einem Team verabschieden, das Auto hätte die weitere Rallye nicht geschafft. Von Thessaloniki ging es entlang des Olymps zur Magnetstraße, dort rollte das Auto einfach den Berg hoch, sagte Jens. Von der Magnetstraße ging es zu einem Koster, was verschlungen in einem Felsen lag, von da aus konnten die Jungs das perfekte Panorama bestaunen. Sie wussten auch, da es Eli unter der Haube etwas warm wurde, bei 47 Grad außen Temperatur war der Berg für die nicht mehr ganz junge Dame etwas zu viel. Am Abend haben die Teams sich an einem der größten Naturpools Griechenlands abgekühlt und frisch gemacht und ihre Nacht auf der Panoramastraße genossen. An dern Tags ging es nach Albanien, kurzer Stopp am Blue Eye, bei eisigen Temperaturen ein kleines Bad nehmen, sagte Simon und weiter ging es zu den Thermalquellen, wo der nächste Checkpoint, auf die beiden wartete. Die erste 3 Tags Etappe stand bevor Albanien, Montenegro & Bosnien. Auch in dieser Etappe erwarteten die Jungs viele Abenteuer, weitere Schotterpisten, das verlassene Hotel „Europa“, ein Gefängnis und die Tara-Brücke. Von der Tara-Brücke ging es zu den Kravicer-Wasserfällen und nicht unlängst war dort auch der letzte Checkpoint. In Bosnien kamen alle Teams noch mal zusammen, es gab ein Grillabend und die Siegerehrung, am morgigen Tag stand nur noch die Etappe Kroatien auf dem Plan und die Ziel-Durchfahrt. Es wurde ausgiebig gefeiert, sagte Simon, man habe neue Freundschaften geschlossen und genauso so viele verrückte getroffen, wie man selbst einer war. Das Finale, der letzte Tag, stand nun an und die Jungs machten sich auf den Weg zu einem verlassenen Flughafen, es sollte der letzte Lost-Place für diese Rallye sein. Gegen Abend dann die Ziel-Durchfahrt. Sie hatten es geschafft, ohne eine jegliche Panne! Am Abend wurde noch gemeinsam mit den befreundeten Teams gegessen, dann hieß es die letzte, aber wirklich vorerst letzte Etappe für den Ford 1.200 Kilometer an einem Stück in Richtung Heimat. Wo schon Freunde & Familie auf die zwei zur Willkommens-Party gewartet haben. Am 28.07.2023 gegen ca. 17:30 Uhr rollten die beiden in Spelle ein, unter lautstarkem Applaus stiegen die beiden nach 19 Stunden Fahrt aus und feierten ihre Rückkehr.

Fazit:

Aus geplanten 4.500 km sind zum Ende 7.936 km geworden, die ohne eine Panne überstanden worden sind. Die Strecke & Herausforderungen kann man Eli ansehen, sagte Simon, aber nichts, was man wiederherstellen kann. 

Die Fahrt war für einen guten Zweck, und zwar haben die beiden den Verein Herzenswünsche aus Münster mit ihrem Vorhaben unterstützt und sagen, uns schreibe 5.710 € erfahren können. Durch diese tolle Summe können einige Kinderaugen wieder zu leuchten gebracht werden. Der Check wurde höchstpersönlich in Münster von Simon und Jens übergeben.

Die beiden möchten sich noch mal recht herzlich bei allen bedanken, die Sie bei diesem tollen Projekt unterstützt haben. 

 

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