Artikel vom 28. Januar 2024
Spelle- Der berühmte Satz mit „X“: im Derby am Samstagnachmittag unterlagen die Volleyballdamen des SC Spelle-Venhaus deutlich beim SV Union Lohne mit 1:3 (9:25, 16:25, 25:14, 22:25). Damit reißt die Siegesserie in der Rückrunde und gar der Sprung an die Tabellenspitze der Regionalliga wurde verpasst. Jäger zeigt sich enttäuscht vom Auftreten seiner Mannschaft.
Die Spellerinnen hatten sich im Vorfeld einiges vorgenommen. Bis zur Derbytime wurde noch kein Spiel der Rückrunde verloren und am vergangenen Wochenende hatten die SCSVlerinnen gar den Ligaprimus Osnabrück mit 3:1 geschlagen. Zudem wollte man Revenge für die unnötige Hinrundenniederlage in eigener Halle nehmen. Bester Dinge und mit viel positiver Energie starteten die Damen in den Spieltag; begleitet von einer Vielzahl Speller Fans, die das Team wie gewohnt lautstark unterstützten. Bis zum Spielbeginn verlief auch alles rund. Was dann passierte ist dem SCSV-Coach-Duo Chrissi Witschen und Stefan Jäger unerklärlich: „Wir waren selten so enttäuscht von einem eigenen Spiel. Uns fehlen die Worte!“ Was war da passiert? Anscheinend hatte mit Anpfiff in die Partie jemand den Stecker bei allen Akteurinnen des SC Spelle-Venhaus gezogen. Während man in den vorherigen Spielen vor allem mit Kampfgeist, Leidenschaft, platzierten Aufschlägen und Angriffen nicht nur glänzen, sondern diese gewinnen konnte, fehlte es genau hieran. Schnell ließ man sich von den Unionerinnen überrennen und war schon im Spielaufbau den druckvollen Aufschlägen des Heimteams nicht gewachsen. Die Lohnerinnen vereitelten zudem die wenigen Angriffsversuche mit geschlossenem Blockspiel und aufopferungsvoller Feldverteidigung. Deutlich und ohne große Gegenwehr gaben die Spellerinnen die Sätze 1 und 2 ab.
Mit dem Rückenwind des ersten Punktes auf der Habenseite ließ dann auch die Konzentration beim SV Union Lohne nach und Fehler schlichen sich ein. Die Spellerinnen nutzten diese, reduzierten die eigene Fehlerquote und erhöhten selbst etwas den Druck, so dass Durchgang 3 ebenfalls schnell und deutlich beendet war – mit dem besseren Ausgang für die SCSVlerinnen. Nun nahmen diese den Rückenwind des gewonnenen Satzes mit in den Folgesatz und erspielten sich schnell einen Vorsprung nach einer 9-Punkte Aufschlagserie durch Ronja de Boer zum 16:12. Doch die Lohnerinnen blieben unbeeindruckt und der Fehlerteufel bei Spelle schlich sich erneut ein. Beim 19:19 kippte auch dieser Durchgang zugunsten des Heimteams, die sich dann den verdienten Sieg nicht mehr nehmen ließen. Die goldene MVP-Medaille erhielt Mittelblockerin Sophie Mlynek; Captain Tina Scheepers wurde mit der silbernen MVP-Medaille ausgezeichnet.
Mit dieser Niederlage verpasste es das Speller Team nicht nur, die weiße Rückrundenweste anzubehalten, sondern auch den Sprung an die Tabellenspitze, da Osnabrück eine weitere Niederlage (gegen den Oldenburger TB) einstecken musste. Von Platz 2 rutschen man nun zunächst auf Platz 4 der Regionalligatabelle ab.
Jäger resümiert den Spieltag wie folgt: „Es war klar, dass wir irgendwann einen kleinen Einbruch bekommen werden. Vor allem nach solch einer tollen Partie wie gegen Osnabrück den Fokus zu behalten, ist wirklich nicht leicht. Wir spielen eine tolle Saison! Aber das war echt mal so gar nix, wie wir uns hier präsentiert haben, ohne den absolut verdienten Sieg von Lohne schmälern zu wollen. Wir waren vom Kopf her überhaupt nicht im Spiel und haben geschlossen keine 50% von dem gezeigt, was in uns steckt. Lohne hat das super gemacht und für sich genutzt. Vor allem für unsere Fans tut es mir leid. Man kann hier verlieren, aber nicht so. Unsere Fans haben wie immer alles gegeben. Wir überhaupt nicht. Das gilt es sofort wieder zu ändern.“
Gelegenheit hierzu haben die Damen des SC Spelle-Venhaus bereits am kommenden Samstag, den 03. Februar um 20.00 Uhr. Da empfangen die SCSVlerinnen die Damen des VfL Lintorf in heimischer Halle und wollen dort sich selbst, vor allem aber auch den Fans beweisen, dass deutlich mehr in jedem steckt, als dass es im Lokalderby auf´s Parkett gebracht wurde; ganz nach dem Motto „You don´t lose if you get knocked down. You lose if you stay down.“ (Muhammad Ali)