Artikel vom 15. Oktober 2023 Im Spiel der Überraschungsteams in der Regionalliga lösen die Speller Volleyballerinnen den nächsten Fall mit Bravour – und das nach einem absoluten Krimi mit Herzschlagfinale in Satz 3. Nach dem 3:1 (25:17, 15:25, 26:24, 25:17) gegen das Aufsteigerteam des TuS Zeven atmen alle SCSV-Beteiligten kräftig durch und freuen sich samt heimischer Fans über die nun optimale Punkteausbeute und einen perfekten Saisonstart.
Was war das für ein Match! Ein Auf und Ab der Gefühle aller Beteiligten, lange Rallyes mit glücklichen Siegerinnen auf beiden Seiten, ein heißer Kampf um jeden Ballpunkt und ein erneut unfassbar mitfieberndes Publikum seitens der heimischen Speller Fanbase, als auch der lautstarken Gastzuschauer. Einfach nichts für schwache Nerven und ein Gänsehautmoment nach dem anderen.
Aber von vorn: schon vor dem Spiel war dem Speller Coach klar, dass das kein gewöhnliches und für seine Mannschaft richtungsweisendes Spiel wird. Während seinem Team bei den unerwartet deutlichen Siegen gegen Braunschweig und Hannover nur phasenweise alles abverlangt wurde, sollte sich dies nun erstmalig ändern: „Als Aufsteiger hast du in der Vorsaison viele Spiele gewonnen. Zudem hat Zeven in den beiden Auftaktpartien 4 Punkte sammeln können. Da war klar, dass das Team mit breiter Brust anreist und wieder alles reinwirft. Da kannst du mal schnell unter die Räder kommen.“ Satz 1 konnten die Emsländerinnen allerdings das Gastteam noch deutlich in die Schranken weisen, dominierten von Beginn an und ließen den aufopferungsvoll kämpfenden Zevenerinnen nicht den Hauch einer Chance. Dies sollte sich im Folgedurchgang schlagartig ändern. Das Gastteam hatte sich an die Spielweise gewöhnt, legte die Anfangsnervosität ab, ließ sich vom Publikum tragen und überfuhr die Heimmannschaft ebenso deutlich und ohne Chance für die Spellerinnen. Hier nutzte Jäger die Gunst der Stunde und Leni Scheepers (Jahrgang 2010) durfte für einen halben Satz erste Regionalligaluft im Mittelblock schnuppern.
Wer nun dachte, dass es mit der Deutlichkeit so weitergehen sollte, hatte sich getäuscht. Zwar konnten die Zevenerinnen die Gunst der Stunde nutzen und sich zu Satzbeginn des dritten Durchgans etwas absetzten. Bis zum 17:17lieferten sich beide Mannschaften aber einen Satz auf Augenhöhe mit kleinen Vorteilen bei Zevens. Diese zogen dann auch mit erneut sehr platziertem und variablem Aufschlagspiel zum 22:17 davon und wähnten sich auf der Siegerstraße. Den Satzerfolg und damit mindestens einen Punkt schon in der Tasche war das 2:1 zum Greifen nahe. Zunächst Jana Holtel und dann Emma Rauen nahmen dann aber zum Aufschlag gehend das Herz in die Hand und schlugen mit hohem Risiko auf, glichen im Wimpernschlagfinale auf der Zielgeraden zum 24:24 aus und das Jäger-Team machte mit einem großen, konzentrierten Kraftakt den Sack äußerst knapp zum 26:24 zu. „Das war so wichtig! Die Moral zu haben, nach dem zweiten Satz und solch einem Rückstand wieder aufzustehen zeugt von toller Arbeit und Teamgeist“, so Co-Trainer Martin Altenschulte, der aus gesundheitlichen Gründen das Spiel von zu Hause aus am Liveticker verfolgte. Gute Besserung auch auf diesem Wege.
Nach diesem spannenden Satz war dann der Bann gebrochen und Spelle entschied Satz 4 nach kleineren Startschwierigkeiten deutlich und somit das Spiel für sich. Jana Holtel wurde nach der Partie zur MVP bei den Spellerinnen gekürt. Mittelblockerin Philine Rolfs erhielt die Auszeichnung bei dem sympathischen und toll aufspielenden Gastteam die Auszeichnung.
Somit verbuchen die Emsländerinnen nun 9 Punkte nach 3 Spielen für sich. Ein perfekter Start in die Saison und zunächst beruhigend für die SCSV-lerinnen. In der kommenden Woche geht es dann zum Spitzenspiel nach Osnabrück. Da wird sich zeigen, wie man sich gegen einen potentiellen Aufstiegskandidaten präsentiert.