Artikel vom 19. März 2023
Spelle- Mit einem echten Volleyballkrimi verabschieden sich die Regionalligadamen des SC Spelle-Venhaus aus der Saison. Beim 3:2 (25:22, 25:22, 19:25, 15:25, 15:9) gegen den Oldenburger TB sind nicht zuletzt die heimischen Fans vor allem im Tie-Break das Zünglein an der Waage.
Die Spellerinnen hatten sich vorgenommen, nochmals alles zu geben, um sich nach einer anstrengenden Saison mit etwas Zählbarem von ihren Fans zu verabschieden und sich hiermit für die Unterstützung sowohl bei den Heim- als auch den Auswärtsspielen zu bedanken. Sowohl die Spielerinnen, als auch die Fans – inspiriert vom DJ-Team – fackelten gemeinsam nochmals ein Heimspielspektakel ab, das allen sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird.
So fanden die SCSVlerinnen gut ins Spiel und erarbeiteten sich im ersten Durchgang einen komfortablen Vorsprung zum 14:8. Gleich mit dem Aufschlag wurden die Oldenburgerinnen unter Druck gesetzt. Diese fanden nach und nach aber besser ins Spiel, kamen zum 17:14 heran und gestalteten das Spiel nun offen. Während man in Oldenburg noch 2 Sätze denkbar knapp mit 27:29 hatte abgeben müssen, machten die Emsländerinnen nun aber „den Sack zu“ und retteten den Vorsprung ins Ziel. Durchgang 2 gestaltete sich zunächst unter vertauschten Vorzeichen: die OTBlerinnen erarbeiteten sich zur Satzmitte einen 3-Punkte-Vorsprung und schienen auf dem Weg zum Satzausgleich. Sowohl die Spielerinnen des SC Spelle-Venhaus als auch die heimischen Fans ließen aber nicht nach, arbeiteten konzentriert und lautstark weiter, glichen aus und überholten das Gastteam auf der Zielgeraden zum 2:0 Satzvorsprung.
In den Sätzen 3 und 4 musste das junge Team um Coach Stefan Jäger dann aber zunächst abreißen lassen. Gute, mutige Phasen wechselten sich mit nun „fehlenden Körnern“ und angezogener Handbremse ab. Spelle lief in beiden Sätzen stets einem Rückstand hinterher, kämpfte sich heran, aber konnte dann nicht konstant gänzlich zu den Oldenburgerinnen aufschließen. Somit glich das Team um Trainer Stefan Noltemeier zum 2:2 aus. Vor allem Diagonalangreiferin Micòl Feuchter war zu diesem Zeitpunkt im Angriff und Aufschlag nicht in den Griff zu bekommen. Sie erhielt nach dem Spiel die MVP-Medaille beim Gastteam.
Nun musste der Tie-Break entscheiden. Ab dem ersten Punkt legten die zahlreichen und lautstarken Fans nochmals eine Schüppe drauf, mussten aber auf eine positive Reaktion der Speller Spielerinnen zunächst warten. Zwar wurde um jeden Ball gekämpft, leidenschaftlich gearbeitet und alles gegeben, um im letzten Spiel nochmals einen Sieg einzufahren. Dennoch blieben die Oldenburgerinnen unbeeindruckt und zogen zum 8:4 beim Seitenwechsel davon. Ab spätestens diesem Zeitpunkt hielt es dennoch keinen mehr auf seinen Sitzplätzen: die Halle stand komplett, Fangesänge trugen das Team beim Seitenwechsel auf die andere Seite und die SCSVlerinnen warfen nochmals alles in die Waagschale: zunächst schlich man sich zum 6:9 langsam wieder heran. Mit Jana Holtel, die dann 9 Aufschläge in Folge servierte und die MVP-Goldmedaille erhielt, gelang es den Spellerinnen nach dem Wechsel eine 11:1-Punkteserie hinzulegen. In allen Bereichen und von jeder Spielerin wurde hoch konzentriert und hoch motiviert gearbeitet – begleitet bei jedem einzelnen Ballkontakt von den Anfeuerungsrufen der Fans. In den Auszeiten des OTB ließ Jäger sein Team einfach nur noch an der Linie stehen und in den Support der Zuschauer einsteigen. „Was hätte ich da noch sagen sollen? Zugehört hätte eh keiner mehr. Alle waren voller Adrenalin und Tatendrang sowie unbändigem Willen das Ding mit und für die Fans zu gewinnen. Unbeschreiblich!“ Und so wurde direkt mit dem ersten Matchball der Deckel drauf gemacht und ein Sieg zum Abschluss einer intensiven Saison eingefahren.