Spellerinnen besiegen Ligaprimus

Artikel vom 21. Januar 2024

In einem hochklassigen Regionalligaduell gelang den Volleyballdamen des SC Spelle-Venhaus am Samstagabend das, was bisher allen anderen Teams verwehrt geblieben ist. Mit einem 3:1 (24:26, 25:21, 25:17, 25:20) rangen sie den bis dato ungeschlagenen Ligaprimus des VC Osnabrück nieder und fügten dem Aufstiegskandidaten Nummer 1 ihre erste Saisonniederlage zu. Eine geschlossene Teamleistung und die Unterstützung des Publikums waren der Schlüssel zum Sensationserfolg.

Nach 100 Minuten war es soweit: im Spitzenspiel der Regionalliga Damen zwischen dem Heimteam und in der Rückrunde nun auch weiterhin ungeschlagenen 2ten SC Spelle-Venhaus und dem Erstplatzierten VC Osnabrück gelang den SCSVlerinnen ein starker Coup. Mit stehenden Ovationen feierten das Team und die Fans den hart umkämpften aber verdienten Überraschungssieg gegen die Osnabrückerinnen. Diese hatten bis zu diesem Match kein Spiel verloren, lediglich einen Punkt liegen lassen und gerade einmal 4 Sätze abgeben müssen. Damit setzen die Emsländerinnen ihre Siegesserie (10 aus 13 Spielen gewonnen, 28 Punkte, Rang 2) fort und behalten in der Rückrunde eine weiße Weste.

Gleich im ersten Durchgang wurde klar, dass es für kein Team ein leichtes Unterfangen wird, sich beide Seiten gut auf die Partie vorbereitet und sich einiges vorgenommen hatten. Bis in die Crunchtime setzte sich keine Mannschaft ab und man lieferte sich einen Krimi auf Augenhöhe. Letztlich zwei Unaufmerksamkeiten bei den SCSVlerinnen beim Spielstand von 24:24 gaben den positiven Ausgang im Wimpernschlagfinale für das Gastteam um Trainer Gunnar Kraus. Mit dem engen Ausgang des ersten Satzes spürten aber sowohl die SCSVlerinnen, als auch die zahlreichen Zuschauer, dass mehr drin ist. Und ebenso starteten diese in den nächsten Satz: die Fans noch lautstärker, als auch die Spielerinnen noch fokussierter und kämpferischer. Während der Start erneut ausgeglichen und auf Augenhöhe verlief, setzte sich das Gastteam Mitte des Satzes auf 19:15 und 21:17 ab und wähnte sich auf der Siegerstraße. Doch unbeirrt des Punktestandes arbeiteten die Spellerinnen weiter und mit Tina Scheepers folgte eine souveräne Aufschlägerin in der Speller Rotation. Gleich 8 Aufschläge in Folge brachte sie so platziert im gegnerischen Feld unter, so dass sie der gegnerischen Zuspielerin Marieke Zink (MVP beim Team VCO) kaum Möglichkeiten in der Passverteilung ließ.

Mit konsequenter Block-Feldverteidigung um eine hervorragend aufgelegte Libera Madita Brüning (erhielt nach dem Spiel die goldene MVP-Medaille) kämpfte man sich nicht nur Break für Break wieder heran, sondern glich zum 21:21aus und gab bis zum 25:21 nach 8 Punkten in Folge keinen Zähler mehr ab.

Beflügelt vom Satzausgleich wurden die Seiten gewechselt. Auch das kleine Scharmützel zwischen dem 1. Schiedsrichter und dem SCSV-Coach, das mit einer roten Karte noch vor Satzbeginn abgestraft wurde, brachte die Heimmannschaft nicht aus dem Tritt. So machten die Spellerinnen einfach da weiter, wo sie aufgehört hatten, schlugen platziert auf und kämpften um jeden Ball. Neben erneut Tina Scheepers, konnte auch Ronja de Boer mit jeweils einer Aufschlagserie für klare Verhältnisse sorgen. Beim 5:8 und 8:15 hatte Gästecoach Kraus bereits beide Auszeiten genommen, die aber ohne Aufwind verpufften. Auch die vier Wechsel brachten nicht den gewünschten Effekt, da es den Spellerinnen gelang, sich auf ihre Stärken zu konzentrieren und das auf´s Parkett zu bringen, woran sie akribisch gearbeitet hatten. So konnten sowohl in Durchgang 3, der recht deutlich und vom Beginn an ungefährdet gewonnen werden konnte, auch in Satz 4 etliche Blockpunkte, als auch zahlreiche Angriffspunkte auf der Habenseite der Spellerinnen verbucht werden. Mit einer Doppelauszeit beim 24:19 in Satz 4 bedankte sich dann das Speller Team beim heimischen Publikum, das sowohl die Leistung, als auch den anstehenden Erfolg mit lautstarken Fangesängen und stehenden Ovationen belohnte. Zwar gab man dann noch einen Punkt ab, konnte aber zum 25:20 den Sack zumachen, drei Punkte in heimischer Halle belassen und den Abstand zum Mittelfeld vergrößern. „War das ein tolles Spiel mit einer hervorragend geschlossenen Teamleistung“, schwärmt SCSV-Coach Stefan Jäger nach dem Spiel. „Wir haben uns darauf fokussiert unser Spiel zu spielen, die krachenden Angriffspunkte der Osnabrückerinnen zu akzeptieren und den Kopf zu keinem Zeitpunkt hängen zu lassen. Jeder hat die taktischen Vorgaben eingehalten und alle haben an einem Strang gezogen. In Spelle ist halt das Team der Star. Und was das Publikum erneut hingelegt hat, ist sensationell. Was für eine tolle Stimmung. Ich bin so stolz, was wir gemeinsam hart erarbeitet und erreicht haben; jede Spielerin für sich, das ganze Team samt dieser unvergleichlichen Unterstützung der Fans. Gänsehaut pur!“

Aber auf diesem Sieg ausruhen ist nicht angesagt. Denn in der kommenden Woche kommt es am Samstag, den 27.01.2024 zum Lokalderby beim SV Union Lohne. Konnte man mit dem Sieg gegen Osnabrück eine gelungene Revenge feiern, steht auch gegen die Unionerinnen noch eine Rechnung offen. Denn gegen ebendiese verlor man in der Hinrunde in heimischer Halle. Für Spannung ist also auch in der nächsten Spelle-Partie gesorgt.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.