Sterben, Tod und Trauer … ein Thema in der Grundschule?

Artikel vom 11. Oktober 2022 Vom 26.09. bis 30.09.2022 organisierte eine Gruppe von geschulten Mitarbeitern der Hospizgruppe Spelle e.V. in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen aus den Rheiner und Lingener Hospizvereinen an der St. Vitus-Grundschule in Venhaus das einwöchige Projekt „Hospiz macht Schule“.
Viele Kinder sind schon einmal mit den Themen „Verlust“ oder „Tod“ auf unterschiedliche Weise in Berührung gekommen, sei es durch den Tod eines Familienmitgliedes oder eines geliebten Haustieres oder auch durch die Trennung der Eltern oder den Umzug der Familie.
„Hospiz macht Schule“ hat zum Ziel, im Rahmen einer Projektwoche Kinder im Grundschulalter behutsam an das Thema „Tod und Sterben“ heranzuführen und ihnen zu helfen, mit einem eventuellen Verlust besser umgehen zu können. Bei diesem Konzept handelt es sich um eine 5
tägige Unterrichtswoche mit jeweils 4 Unterrichtsstunden. Während dieser fünf Tage haben die Kinder die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen über ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen zu sprechen. Sie arbeiten mit vielerlei unterschiedlichen Methoden und kreativen Ausdrucksmöglichkeiten abwechselnd in der Groß- und in der Kleingruppe.

Sterben, Tod, Leid, Krankheit, Trauer: Das sind Themen, die Erwachsene gerne von Kindern fernhalten möchten. Auch an der Venhauser Grundschule gab es im Vorfeld kritische Eltern. Deshalb wurde vor Beginn der Projektwoche ein Elternabend veranstaltet, an dem unterschiedliche Perspektiven der elterlichen Sorge wahrgenommen, Fragen und Bedenken thematisiert und die Eltern über Inhalt und Zielsetzung der Projektwoche informiert wurden.

Nach intensiver Vorbereitung führte dann das „Hospiz macht Schule“-Team die insgesamt 28 Kinder der Klassen 4a und 4b auf altersgerechte und einfühlsame Weise an das Thema heran. Jeder Tag war einem anderen Schwerpunkt gewidmet. 1. Tag: Veränderungen im Leben, 2.Tag: Vom Kranksein und Wehtun, 3. Tag: Vom Sterben und vom Tod, 4. Tag: Vom Traurig- Sein und Hoffen, 5. Tag: Vom Trösten und Feiern.

An diesem letzten Tag der Projektwoche waren auch alle Eltern zu einem kleinen Abschlussfest eingeladen. Dabei konnten sie sich die Ergebnisse der Projektwoche anschauen, die ihnen die Schülerinnen und Schüler in professioneller Weise präsentierten.

Die im Vorfeld genannten Bedenken waren ausgeräumt und endeten in einer Begeisterung für die Projektwoche. So wurde sie nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern zu einer bereichernden Erfahrung, die ihnen Mut machen kann, die Unsicherheiten des Lebens und Sterbens mit ihren Kindern zu teilen.

Finanziert wurde das Projekt vom Hospiz Verein Spelle e.V.. Während der Abschlussveranstaltung bedankte sich der Förderverein der St. Vitus-Grundschule mit einem Scheck beim ausführenden Verein und die Elternvertreter überreichten für jede beteiligte Ehrenamtliche eine Sonnenblume. 

Rita Reekers als Schulleiterin äußerte abschließend ihren Respekt

Scheckübergabe von Herrn Thale (Förderverein der St.-Vitus-Grundschule) an Renate Felix (Koordinatorin der Hospiz Gruppe Spelle e. V.)

 

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