Artikel vom 6. November 2022 Spelle- Das Emsland-Derby des SC Spelle-Venhaus beim SV Union Lohne machte seinem Namen alle Ehre. Die zahlreichen Zuschauer beider Fanlager bekamen am Samstag Abend ein spannendes, auf beiden Seiten emotional geführtes, sehr kämpferisches und hochklassiges Regionalligaspiel zu sehen. Das bessere Ende war den Gastgeberinnen mit 3:1 (17:25; 25:15; 25:23; 25:20) vorbehalten. So konnten die SCSVlerinnen zwar die Lorbeeren einer guten Leistung und stetigen Weiterentwicklung mitnehmen; nicht aber Zählbares für die Tabelle. Zudem verletzte sich Zuspielerin Christiane „Chrissi“ Witschen bereits im ersten Satz am Knie und wird voraussichtlich länger ausfallen.
Dass sich die Spellerinnen einiges vorgenommen hatten, zeigten diese von der ersten Sekunde an. Hoch konzentriert und druckvoll in allen Bereichen, startete das junge Team wie die Feuerwehr in das Auswärtsderby. Doch bereits beim 7:7 des ersten Satzes verdrehte sich Captain Chrissi Witschen das Knie und musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden. „Schwerer als die heutige Niederlage wiegt die Verletzung von Chrissi. Sie ist die erfahrenste Spielerin im eh schon schmal besetzten Kader. Ich gehe auch nicht davon aus, dass das eine schnelle Genesung wird. Da auch die Verletzung von Madita noch etwas Zeit benötigt, werden wir nun schnell Lösungen hierfür finden müssen“, so der sonst so optimistische SCSV-Coach Stefan Jäger. Für den weiteren Spielverlauf präsentierte sich Anne Rauen als eine hervorragende Zuspiel-Lösung. Die gerade erst 15-Jahre junge Zuspielerin, die in der vergangenen Saison noch in der Bezirksliga aufschlug, machte in allen Bereichen eine hervorragende Partie und wurde nun bereits zum zweiten Mal zur MVP auf Seiten der Spellerinnen gewählt. Unter ihrer Regie gelang es im ersten Satz den Druck auf Lohne weiter hoch zu halten. Konzentriert und druckvoll, sowie sicherlich für die verletzte Witschen mitkämpfend, spielte sich das Team in einen Rausch, machte kaum Eigenfehler und ließ den merklich überraschten Lohnenerinnen kaum eine Chance. Die zahlreich mitgereisten Fans rundeten den nahezu perfekten Satz mit ihrer Unterstützung ab.
Wechselten die SCSVlerinnen noch euphorisch die Seiten, wurden sie schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und das Heimteam war es nun, das das Spiel dominierte. Vor allem im Bereich Aufschlag-Annahme gelang Lohne nun das, was in Satz 1 Spelle vorgesehen war: die eigene Annahme stabilisiert, wurden die SCSVlerinnen zunehmend mit platzierten Aufschlägen unter Druck gesetzt, so dass diese mit ihrem sonst so variablen Angriff nicht zum Zuge kamen. So endete Satz 2 ebenso deutlich, wie der erste Durchgang.
Die Sätze 3 und 4 wurden dann zur reinen Nervensache. Immer wieder konnte sich eines der beiden Teams etwas absetzen, wurde ein- und überholt, bevor dann die andere Mannschaft wieder in Front lag. Sowohl die Akteurinnen auf dem Feld, als auch das Publikum auf beiden Seiten schenkten sich nichts. Es wurde um jeden Ball hart gekämpft, viele lange und spannende Rallyes mit erfolgreichen Ausgängen auf beiden Seiten erarbeitet und enormer Volleyball-Leidenschaft machten das Derby zu einem wahren Krimi, der immer wieder mit tosendem Beifall der Fans honoriert wurde. Letztlich knapp aber verdient blieben auch diese beiden Durchgänge und somit auch alle Punkte in Lohne.
Jäger resümiert: „Wir haben erneut ein gutes Spiel und weitere Entwicklungen nach vorne gezeigt. Das freut mich sehr. Dennoch haben wir keine Punkte mitgenommen. Zudem wird der Kader kleiner. Da werden wir noch enger zusammenrücken und – wie immer – aus der Situation das Beste machen. Ich habe ein tolles Team, das mein allergrößtes Vertrauen genießt. Mit dem Motto „geht nicht, gibt’s nicht!“ werden wir bestmöglich weiterarbeiten. Die benötigten Punkte holen wir schon noch.“ Die nächste Gelegenheit hat Spelle bereits in der kommenden Woche. Am Samstag tritt der SC Spelle-Venhaus um 19.00 Uhr beim VfL Lintorf an.
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